Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungezaehmtes Verlangen

Ungezaehmtes Verlangen

Titel: Ungezaehmtes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
Vom Netzwerk:
Vhyper genauso gut, wie er sich selbst kannte: Vhyper würde keiner Therianerin irgendetwas antun, geschweige denn der Strahlenden. Vor allem nicht, wenn sie seine Partnerin war. Selbst wenn man ihn noch so sehr herausforderte, was sicherlich der Fall gewesen war.
    Kara wandte ihm ihren Blick zu, aus dem er ebenso viel Lust wie Angst las. »Ich hasse ihn. Ich verabscheue diesen Ort .« Tränen schossen ihr in die Augen, und rasch wandte sie das Gesicht ab, als wollte sie ihre Schwäche vor ihm verbergen.
    »Es tut mir leid, Kara. So sollte es nicht sein. Als Strahlende auserwählt zu werden, ist eine große Ehre. Jede therianische Frau träumt davon, mit dem Zeichen auf der Brust zu erwachen. Das heißt natürlich: jede Therianerin, die auch weiß, dass sie eine Therianerin ist«, fügte er hinzu. »Mit deiner Berufung sollte für dich eigentlich ein Traum in Erfüllung gehen.«
    Eine glitzernde Träne lief über ihre Wange. Der Anblick versetzte ihm einen Stoß. Sie verzog den Mund, hob die Schultern und wischte die Träne hastig weg. »Ich fühle mich nicht gerade wie das glücklichste Mädchen der Welt.« Sie sah ihn traurig an. »Ich will einfach nur wieder nach Hause.«
    »Ich weiß. Dies hier wird dein Zuhause werden, aber das kannst du dir jetzt sicher nur schwer vorstellen. Ob du es glaubst oder nicht, ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es mir ergangen ist, als ich das erste Mal in das Haus kam. Es war natürlich nicht dieses Haus, aber niemals werde ich vergessen, wie vollkommen verloren ich mich gefühlt habe, so als würde ich in einem endlosen Meer versinken. Ich konnte mich an nichts Vertrautes klammern. Doch das ist dann vorübergegangen. Es geht immer vorbei. Aber solange das Gefühl vorherrscht, kann es überaus unangenehm sein. Du wirst dich eines Tages hier zu Hause fühlen, meine Kleine. Hab Geduld.«
    Er drückte noch einmal ihre Hände und ließ sie los. »Bringen wir dich ins Bett zurück, damit du wenigstens noch etwas Schlaf bekommst.«
    Zunächst dachte er, sie würde sich weigern, aber schließlich seufzte sie laut und unglücklich und nickte nur.
    »Du hättest mich nicht belügen dürfen«, sagte sie, während sie neben ihm herging.
    »Wäre es leichter gewesen, wenn ich dir in deinem Haus in Missouri erklärt hätte, dass ich in der Lage sei, mich in einen Löwen zu verwandeln, und dich abhole, um dich zu verheiraten?«
    Als sie leise auflachte, fühlte er sich getröstet. »Nein. Ich wäre kreischend in die Nacht hinausgelaufen.«
    »Das habe ich mir gedacht. Ich habe dir gerade so viel erzählt, wie ich meinte dir zumuten zu können, nachdem ich begriffen hatte, dass du dich für einen ganz gewöhnlichen Menschen hältst.« Er hob die Hand und hätte gern auch ihre Haare berührt. Stattdessen verschränkte er die Hände auf dem Rücken.
    Doch seinen Blick konnte er nicht kontrollieren. Während er sie zurück zu ihrem Schlafzimmer begleitete, versuchte er mit den Augen so viel wie möglich von dieser Frau zu erhaschen. Obwohl sie lässig in weite Jeans, ein weißes Sweatshirt und Turnschuhe gekleidet war, konnte er die weiblichen Rundungen ihres schlanken Körpers doch erahnen und genoss die natürliche Eleganz ihres Ganges. Diese Eleganz gab ihm Anlass zu der Vermutung, dass es einen Hirsch oder eine Gazelle unter ihren therianischen Vorfahren gegeben haben musste. Die weichen, goldenen Haare fielen ihr über Wangen und Kinn und betonten ihr ansprechendes, wenn im Augenblick auch eher angespanntes Profil.
    Selbst sein Körper war bis in die letzte Nervenzelle angespannt, denn er kämpfte mit dem Drang, sie zu berühren. Er wusste nicht, wie es gekommen war, dass er eine so starke und vollkommen ungehörige Bindung zu ihr aufgebaut hatte. Aber er wusste, dass er dringend einen Weg finden musste, sie zu beenden, bevor er seine Beziehung zu jenem Mann dauerhaft zerstörte, in den sie sich am Ende doch verlieben würde.
    Er hatte ein entsetzliches Chaos angerichtet und musste sich schleunigst etwas einfallen lassen, um das Ganze wieder in Ordnung zu bringen. Am Ende würde sie sich Vhyper zuwenden. Das musste sie tun, nicht nur zu ihrem eigenen Glück, sondern zum Wohlergehen der gesamten Spezies. Das Problem war nur, dass sie es auch möglichst bald tun musste. Hatte sie Vhyper erst einmal akzeptiert, dann würde sich alles fügen. Das bedeutete, dass er seine unglückselige Verbindung zu ihr trennen musste, selbst wenn es ihn umbrachte.
    Als sie ihre Tür erreichten, drehte sich

Weitere Kostenlose Bücher