Ungezaehmtes Verlangen
könnte er ihre Wildheit spüren.
Lyon senkte seinen Mund zu ihrem Arm, strich mit der Zunge über die Bisse der Drader und nahm ihr den Schmerz. Bei jedem Strich seiner Zunge strömte ein Schauer durch ihren Leib…
Sie spannte alle Muskeln an und strebte dem Höhepunkt entgegen, von dem sie instinktiv wusste, dass er alles übertreffen würde, was sie jemals erlebt hatte.
Er liebkoste sie noch ein paarmal mit seiner Zunge, vier-, fünfmal, bevor sie aufstöhnte und ihn dabei fest umschloss. Er stieß immer wieder zu und wandte sich mit seinem Mund einer weiteren Wunde zu. Immer wieder ging das so, bevor sich mit einem lauten Brüllen schließlich auch seine Lust erfüllte.
Eine ganze Weile drückte er sich gegen sie, während sie seinen heftigen Atem an ihren Haaren spürte. Dann zog er sich allmählich zurück und drehte sie zu sich um, hielt aber weiter ihre Hände über ihrem Kopf fest.
»Ich bin noch nicht fertig.«
Sie legte den Kopf in den Nacken, um ihm in die Augen zu sehen, die so hell strahlten, als machten sie sich über die Dunkelheit lustig. »Gut.«
Er ließ kurz die Zähne aufblitzen, bevor er sie mit dem Rücken an den kalten Felsen lehnte, sich zu ihren Füßen niederkniete und ihren Knöchel an seinen Mund hob, wo sie einer der kleinen Teufel gebissen hatte. Sie erinnerte sich, wie warm dieser Felsen gewesen war, als sie heute Morgen versucht hatte, die Energie herauszuziehen, und dann dachte sie daran, wie sie erstrahlt war. Sie legte ihre Handflächen auf den kalten Stein und zog.
Der Stein reagierte augenblicklich und wärmte sie.
»Tu es«, knurrte Lyon.
»Was?«
»Zieh die Flamme heraus. Versuche zu erstrahlen. Es hilft, die Wunden zu heilen.« Er strich mit der Zunge über ihren Knöchel, und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, denn schon wieder zog sich pochend ihr Unterleib zusammen. Es dauerte noch eine Weile, bis sie sich auf die Flamme konzentrieren konnte. Dann hatte sie es gerade geschafft, die Flamme hervorzubringen, als er sie mit seiner Zunge ein weiteres Mal erschauern ließ. Ohne zu merken, was sie da tat, zog sie die Flamme in sich hinein und spürte, wie sie von ihr innerlich mit Licht und Wärme erfüllt wurde, während sie vor Lust aufschrie.
Dann war Lyon auf ihr und trank von ihrem Mund. Sein Körper war fest und fordernd, und er erregte sie aufs Neue.
Doch als sie diesmal den Höhepunkt erreichte, brachte er sie beinahe um den Verstand. Gemeinsam brüllten sie ihre Wonne in die Nacht hinaus.
Kara hielt seinen Körper und genoss das Gefühl, ihn auf sich zu spüren, während sie versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Sie wusste, dass er genauso empfand.
Wie von allein streichelten ihre Hände seinen schweißnassen Rücken und bewunderten das Spiel der Muskeln. Was er ihr angetan hatte, war furchtbar. Es war so furchtbar, dass er ihr nicht glaubte. Aber sie hasste ihn deshalb nicht. Sie konnte ihn gar nicht hassen. Selbst wenn er sie für seinen Feind hielt, hatte er sie doch vor dem sicheren Tod gerettet. Selbst wenn er sich an ihrem Körper nur befriedigen wollte, so hatte er ihr das hundertmal zurückgegeben. Und er hatte sich die Zeit genommen und den Versuch gemacht, ihre Wunden zu heilen.
Sie war vollkommen durcheinander und konnte ihre wirren Gefühle nicht deuten. Sie liebte ihn noch. Das war das Einzige, was sie sicher wusste. Aber sie begriff langsam, wie wichtig die Strahlende war. Und sie wusste nicht, ob sie die Krieger davon zu überzeugen vermochte, dass sie die Aufgabe auch übernehmen konnte, wenn sie nicht die Therianerin war, die sie in ihr gesehen hatten. Sie wusste nicht einmal, wie sie diese Wesen überhaupt überzeugen konnte. Sie verstand ja selbst kaum den Unterschied zwischen ihren Arten.
Ihr Leben, ihr Schicksal – all dies war ihr entglitten. Von dem Zeitpunkt an, als sie Lyon in der Küche ihres Hauses begegnet war, hatte sie die Kontrolle über ihr Schicksal verloren. Vielleicht hatte sie sie auch nie besessen. Selbst wenn es ihr nicht bewusst gewesen war, sie hatte doch immer zu dieser Welt gehört. Es war die Welt der Krieger und der Magier, in der es Zauberei gab und Strahlung und Schrecken.
Während sie Lyon in den Armen hielt, legte sich eine merkwürdige, tiefe Stille über sie. Als wäre alles so richtig. Als hätte sie ihr ganzes Leben lang nur auf diesen Ort, auf diesen Augenblick und auch auf diesen Mann gewartet.
Sie konnte bloß hoffen, dass das nicht das Ende war.
*
Lyon wusste nicht, wie lange er in
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