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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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Sie es gleich sagen, aber ich bin doch neugierig. Ist das Ihr Fahrrad?«
    »Ja, Sir.«
    »Philip.«
    »Ja, Philip. Das ist meins.«
    »Und Sie kommen irgendwoher. Das weiß ich.«
    »Ich komme aus Rhode Island, Philip. Aus East Providence, Rhode Island.« Ich trank den letzten Schluck Kaffee und gab ihm den Blechbecher zurück. Er schüttelte ihn aus dem Fenster aus und schraubte ihn wieder auf die Flasche. Die Wolken waren auf wunderbare Weise scheinbar innerhalb weniger Minuten abgezogen, und der prachtvollste Sternenhimmel aller Zeiten leuchtete über Randy’s Restaurant.
    Philip sah auf die Uhr, und ein Grinsen erstrahlte auf seinem breiten Gesicht. »Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins.«
    Im selben Augenblick ging die Eingangsbeleuchtung an, und die alte Frau im blauen Kleid öffnete die Tür. Die drei Trucker stiegen aus, und zwei Polizisten und zwei Männer aus dem Elektrikerwagen.
    »Kommen Sie, junger Mann. Das Frühstück geht auf Mr. Philip Wolsey von den Wolseys aus Ames, Iowa.«
    Ich folgte ihm in das warme Restaurant und setzte mich an einen Tisch am Fenster.
    »Wir müssen an der Theke bestellen. Zwischen Mitternacht und fünf bedient Randy nicht am Tisch. Ich bin zwar seit ungefähr sieben Jahren nicht mehr auf dieser Strecke gefahren, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich daran etwas geändert hat.«
    Wir standen auf und bestellten Eier mit Speck und Pfannkuchen statt Toast. Orangensaft und Kaffee trugen wir zu unserem Tisch.
    Wir tranken unseren Kaffee und unseren Saft.
    »Rhode Island. Neunzehn dreiundsechzig. Ich hatte eine Ladung Hartweizen, irgendeine exotische Weizensorte, von einem Mr. Tamernack für das Bostoner Italienerviertel. Hab handgemachte Fettucini zurückgebracht. Gourmetqualität. Auf der Route 95 an Providence vorbeigekommen. Auf dem Rückweg dann noch mal. Eine ganz schöne Strecke.«
    »Ziemlich weit, ja.« Meine Augen brannten immer noch, und ich fror auch noch. Mich fröstelte ein bisschen. Philip langte über den Tisch und legte mir den Handrücken an die Stirn. Er ließ die Hand ungefähr dreißig Sekunden dort.
    »Temperatur. Sie sind krank.«
    »Das geht schon.«
    »Warten Sie.«
    Philip ging hinaus zu seinem Truck. Unser Frühstück war fertig; ich holte es an der Theke ab. Philip kam zurück und legte mir zwei Aspirin hin.
    »Oh, ich hab welche in meiner Satteltasche«, sagte ich.
    »Die sind extra stark. Wenn Sie sie zum Essen nehmen, dürften Sie aber keine Magenbeschwerden davon kriegen.«
    Ich nahm sie, und wir aßen. Ich schaffte nur die Hälfte meiner Portion, obwohl ich großen Hunger hatte. Ich lehnte mich zurück und nippte an meinem Saft.
    »Sie sagen also, Sie sind mit diesem Fahrrad von Rhode Island nach Ash Fork, Arizona, gefahren.«
    Ich hatte gar nichts gesagt, aber Philip bezahlte mein Frühstück.
    »Ich hab in Providence, Indiana, das Rad gewechselt. Ich hatte ein Raleigh, aber das da draußen ist ein Moto.«
    »Warum?«
    Ich überlegte einen Augenblick und starrte das Saftglas in meiner Hand an.
    »Ich glaube, ich bin auf einer Suchfahrt. Meine Freundin Norma sagt, es ist eine Suche. Ich weiß, es ist merkwürdig. Ich war immer dick.«
    Ich habe keine Ahnung, warum ich den letzten Satz sagte. Aber vielleicht dachte ich anders, weil ich krank war.
    »Jetzt sehen Sie nicht dick aus«, stellte Philip fest. »Eine Suchfahrt. Don Quijote in Amerika. Aber da ist doch noch mehr.«
    Philip ging mit unseren Tassen zur Theke, und Randy schenkte uns Kaffee nach. Er kam zurück.
    »Ich hab schon Leute getroffen«, erzählte er vertraulich, »die schwören, dass Randy hier niemals weggeht. Leute, die sagen, sie haben hier noch nie anderes Personal gesehen.«
    Ich sah hinüber zu der Frau in Blau-Weiß.
    »Ist das möglich?«
    »Alles, alles ist möglich. Was glauben Sie, wie Ihre Fahrradreise aussieht? Da würden die Leute auch sagen: ›Ist das möglich?‹ Aber natürlich wissen Sie jetzt, dass es möglich ist.«
    »Vermutlich ja.«
    »Worum geht’s bei der Suche?«
    »Das ist es ja. Norma sagt, es ist eine, aber ich weiß es nicht.«
    »Tja«, sagte er ernst und legte beide Hände um seine Kaffeetasse, »man kann etwas suchen oder verfolgen, und es kann sogar eine Art Nachforschung sein. Eine persönliche Nachforschung.«
    Über einem mächtigen Hügel in der Ferne, den ich durch das Fenster sehen konnte, war der schwarze, funkelnde Himmel rot geworden. Ich erzählte Philip, was ich wusste. Bethany, Bill, Norma. Vieles ließ

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