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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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unserem Kombi hinauf. Der Wagen schoss ruckartig voran. Der Fahrer saß zusammengeduckt am Steuer und ließ den Motor immer heißer röhren. Als wir den Wagen erreicht hatten, machte er wieder einen Satz. Wir liefen schneller, und seine Sprünge wurden gleichfalls schneller und weiter. Schließlich rannten Jeff und ich in vollem Lauf hinter Pops Kombiwagen her, und die Reifen überschütteten uns mit einem Hagel von Steinen und Erde. Der Wagen raste brüllend den Weg hinauf, vorbei am Zaun mit dem Seil und weiter. Wir blieben stehen, einer hinter dem andern, und hörten, wie Pops Auto davonfuhr. Der Motorenlärm schnitt sich durch die Kälte.
    »War sie das, Junge?«
    »Bethany?«, fragte Jeff. »Meine Bethany? Ein verdammtes Auto klauen? Herrgott! Nein!«
    »War sie’s?«
    »Ich glaube nicht, Pop.«
    Aber ich hatte sie gehört, wenn auch nur im Aufheulen des Motors, hatte diese Raspelstimme gehört, die ich mein Leben lang gehört hatte. In der Kälte. Unter den bedrohlichen Wolken.

75
    D as Bestattungsinstitut Cheng Ho war ein zweigeschossiges, quadratisches weißes Stuckgebäude mit einem orangegelben Ziegeldach. Vor dem Eingang war ein Parkplatz, mit einer Kette versperrt und leer. Im ersten Stock brannte Licht, obwohl es noch nicht dunkel war. Ich stieg über die Kette und ging auf den Eingang zu. Unter der Türglocke war mit Klebstreifen ein Schild befestigt. Darauf war ein Pfeil, und darunter stand: BÜRO AUF DER RÜCKSEITE. Ich ging um das Haus herum und kam zu einer geschwungenen Zufahrt, in der zwei Limousinen und ein weißer Leichenwagen parkten. Hinter einer offenen Garage hörte ich den Lärm vom Radweg. Ich lauschte einen Augenblick, und dann klopfte ich an die Bürotür.
    Eine Stimme kam aus der Sprechanlage. »Hallo?«
    »Hallo«, sagte ich und wartete.
    »Ja?«
    »Oh, äh … Ich bin Smithy … Smithson Ide, und Sie haben meine Schwester.«
    »Moment, bitte.« Ein Chinese mittleren Alters mit schütterem Haar schloss die Tür auf und ließ mich eintreten. »Es tut mir sehr Leid, Mr. Ide. Ja?«
    »Ja, ich bin Smithson Ide.«
    »Ja, ja. Wir haben um sechs die Beerdigung Linn, und ich dachte schon, die Familie sei zu früh gekommen. Verzeihen Sie. Ich bin Larry Ho. Bitte folgen Sie mir.« Larry Ho trug eine blaue Anzughose, ein weißes Hemd und eine dunkelbraune Krawatte. Ich folgte ihm durch einen schmalen Korridor in ein helles, freundliches Büro.
    »Bitte nehmen Sie Platz.«
    Er ging hinter seinen Schreibtisch. Bevor er sich setzte, nahm er das blaue Jackett von der Stuhllehne und zog es an. Auf dem Tisch lag eine Akte.
    »Man hat uns angerufen und gesagt, dass Sie vielleicht heute kommen.« Er klappte die Akte auf.
    Ich fühlte einen dumpfen Schmerz im Magen, und ich versuchte, mich zu beruhigen.
    »Mein Bruder Al«, fuhr Larry fort, »mein Partner, hat die Überführung schon vor einiger Zeit vorgenommen. Ich finde es wunderbar, dass Sie diese Reise unternommen haben. Oft …«
    »Jemand hat mein Rad gestohlen«, sagte ich. Dummheit gibt nicht auf.
    »Ihr Rad?«
    »Wissen Sie, ich bin kein Landstreicher oder so was. Ich bin nur mit dem Rad gefahren. Ich meine …«
    »Wir verurteilen niemanden«, sagte er mit einem ernsthaften Lächeln, dem ich glauben konnte. »Die Leute stellen oft sehr allgemeine Mutmaßungen über Al und mich an. Bestatter? Beerdigungsunternehmer? Makabre Mutmaßungen. Man kann nicht sein Leben leben und sich gleichzeitig den Kopf darüber zerbrechen, was andere denken. Das hat unser Vater uns beigebracht.«
    »Cheng Ho?«, fragte ich.
    »Archie.«
    »Oh.«
    »Cheng Ho war unser Großvater. Richte nicht, auf dass du nicht gerichtet werdest. Ein guter Rat.«
    »Ja, Sir.«
    Larrys Lächeln verflog, und sein Blick wurde versonnen und noch ernster. Er stand auf und kam um die Ecke des Schreibtischs herum. Seine Augen wurden schmal, als er mich ansah. »Darf ich Ihnen etwas zu bedenken geben?«
    »Gern.«
    »Wenn ich recht informiert bin, hat Ihre Schwester auf der Straße gelebt.«
    Davon hatte ich nie etwas gehört. Ich hatte es gewusst und geträumt, aber ich hatte nie gehört, dass jemand es sagte.
    »Dass dies ein hartes und unnachsichtiges Leben ist, darüber sind Sie sich sicher im Klaren, aber der Aspekt des körperlichen Verfalls ist oftmals erschreckend. Al hat sich sehr große Mühe mit Bethany gegeben, aber ich muss Ihnen sagen, Mr. Ide, das Leben einer Obdachlosen ist hart.«
    Ich holte tief Luft. Ein hübscher, blumiger Duft erfüllte das Büro. »Ich weiß. Ich bin

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