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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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lernte eine andere Frau kennen. Es war sehr heikel, wenn die Ides dabei waren, das weiß ich schon, auch wenn wir nur aus Sorge um ihn ins Geschäft kamen. Und so verschwand Jeff Greene allmählich aus unserem Leben; Pop wurde Bethany-Detektiv, Mom saß am Telefon, und ich wurde zu einem Berg. Menschen, die der Schmerz trennte. Die teilten, was man nicht teilen konnte. Aber in den ersten Tagen, nachdem sie das Level Wind Lodge verlassen hatte, teilten wir nichts als Hoffnung.
    Jeff war auf der Veranda, als wir ankamen. Er saß mit einem jungen Polizisten aus Conway zusammen und war wütend. Als wir auf der Treppe waren, kam er uns entgegen.
    »Ihr werdet nicht glauben, was dieser Kerl mich fragt«, sagte Jeff und deutete mit dem Daumen zu dem Cop hinauf.
    »Sir, ich habe nur …«
    »Er hat mich gefragt, ob wir Streit gehabt hätten. Herrgott!«
    »Sir, oft sind bei häuslichen …«
    »Häuslich! Herrgott!
    Pop ging an Jeff vorbei und nahm den Polizisten beiseite.
    »Sie ist einfach weggegangen«, sagte Jeff. »Ab dafür, hat sie gesagt, und ist gegangen. Wir haben uns hier so wohl gefühlt. Das Essen … Ich meine … Na, sie hat es doch geplant. Herrgott noch mal!«
    »Das ist die Stimme. Wir werden sie wieder finden.«
    »Sie ist einfach weggegangen.«
    »Das ist nicht sie, Jeff. Ich weiß, es klingt albern, aber das ist nicht Bethany. Es ist die Stimme.«
    »Die Thatchers haben ein Zimmer für dich und deinen Vater.«
    »Wir werden sie finden.«
    »Ich weiß es nicht. O Gott.«
    Ich brachte unsere Sachen auf das Zimmer. Pop ließ sich von dem Polizisten instruieren. Der Mountain Club hatte eine gründliche Suche auf dem White Horse Trail veranstaltet; der Pfad, den sie genommen haben musste, als sie die Veranda verließ, führte dort hin. Sie waren ausgeschwärmt und hatten alles abgesucht: den Red Bridge Link Trail, den White Horse Ledge Summit, Bryce Path Junction, den Bryce Path Link Trail und die Parkplätze am Echo Lake. Die Polizei würde am nächsten Morgen ihr Boot zum See bringen und den Grund mit dem Schleppnetz absuchen, aber in der Gegend waren viele Leute, und niemand hatte jemandem im Wasser gesehen oder auch nur ein Platschen gehört, und deshalb war Pop davon überzeugt, dass dies nur sicherheitshalber geschah.
    Am nächsten Morgen fuhren wir drei oder vier Stunden langsam durch die Gegend, durch North Conway und Conway und über die kleinen, hügeligen Straßen in der Umgebung. Am Nachmittag fuhren wir durch Freyburg, über den Viadukt bei Moosepond und nach Bridgton, Maine, am Highland Lake, wo die Ides Sommerferien machten, bis der Autounfall passierte.
    Frische Knospen kamen spät in Maine. Das neue Laub entfaltete sich erst jetzt allmählich. Der See sah eisig kalt aus. Wir knoteten das Seil auf, das sich quer über den Feldweg zu unserer Hütte spannte. Das BETRETEN VERBOTEN-Schild fiel scheppernd zu Boden. »Pop, ich weiß nicht.«
    »Vielleicht hat sie jemand im Auto mitgenommen. Man weiß es einfach nicht. Wir wissen es nicht.«
    Wir kamen immer im August hierher. Pops Freund vermietete die Hütte von Juni bis August zweiwochenweise. Sie sah traurig und kalt und einsam aus, wie sie jetzt da nach dem Winter ausharrte. Wir stiegen aus.
    »Bethany!«, rief Pop.
    »Bethany!«, rief auch ich.
    »Honey, ich bin’s! Jeff!«
    Still und leise standen wir da und lauschten. Es kam mir sehr kalt vor. Schwere graue Wolken zogen über uns hinweg. Pop ging zum Wasser hinunter. Jeff folgte ihm, und ich ging um die Hütte herum zur Hintertür. Sie war offen. Jemand hatte den mit einem Zahlenschloss gesicherten Riegel abgeschlagen.
    »Bethany?«
    Ich ging in die Küche und dann in das kleine Wohnzimmer.
    »Hook ist hier«, sagte ich wie ein Idiot und ging in das erste Schlafzimmer, in dem Mom und Pop immer schliefen. Das Bett war mit einer klaren Plastikplane bedeckt, damit es nicht feucht wurde, und es roch muffig. Ich zündete mir eine Zigarette an und warf einen Blick in das Zimmer mit den Stockbetten.
    »Smithy?«
    »Hier drinnen, Pop. Jemand hat das Schloss abgeschlagen.«
    »Am Wasser ist nichts.«
    »Hier drinnen auch nicht.«
    Wir schlossen die Tür hinter uns. Jeff suchte einen kräftigen Knüppel, den er unter den Türknauf klemmte, und wir gingen den Weg hinauf zum Auto. Als wir den Motor anspringen hörten, blieben wir wie angewurzelt stehen. Laut und heiß heulte er durch den Frühlingswald. Vögel krächzten hoch oben in den frischen Zweigen.
    Hintereinander liefen wir den Feldweg zu

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