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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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erläuterte er leise.
    »Danke, dass du gekommen bist, Jimmy. Das ist meine Tante Paula und mein Onkel Count.«
    »Himmel, was? Fuck, fuck, fuck.« Er nickte tröstend.
    Jimmy scharrte mit seinen Baseballschuhen über den Teppich.
    »Dad musste einfach mitkommen«, sagte Jimmy jr. hinter ihm. »Tut uns so Leid um deine Eltern.«
    »Fuck. Shit. Fuck«, pflichtete Jimmy feierlich bei.
    »Hör auf, Dad.«
    »Aber wenigstens«, sagte Jimmy. »Wenigstens, wenigstens, wenigstens. Ein Gutes. Ein Gutes!« Jimmy stiegen die Tränen in die Augen, und er biss die Zähne zusammen. »Wenigstens werden diese verschissenen Boston Red Sox deinem Vater nicht mehr das Herz brechen.«
    »Da hast du Recht, Jimmy.«
    »Tja …« Er brach ab und holte tief und pfeifend Luft. »Fuck.«
    Jimmy und Jimmy jr. gingen weiter, an Mom und Pop vorbei. Er sah wundervoll aus in seinem grauen Vereinstrikot. Er nahm auch nicht die Mütze ab, aber das war okay. Er hatte die Genehmigung. Das große Homebase wartete, und das wusste er bis in die Spitzen seiner Stollenschuhe. Er würde dem Sensenmann mit einem rasanten Slide entgegenkommen, die Füße voran, die scharfkantigen Stollen brusthoch erhoben. Wie mein Pop sagte, man musste ihn einfach respektieren.
    Nach ungefähr anderthalb Stunden machte ich Pause. Count hatte angefangen, seinen Freunden Witze zu erzählen, und während Tante Paula und ich die Leute mit ein, zwei Worten vorbeischleusten, stand Count da wie ein Buddha, hielt ihre Hände fest und ließ sie erst los, wenn er fertig war. Dann beugte er sich vor, blickte sich um und tat, als wolle er sich vergewissern, dass niemand sonst zuhörte, und ließ einen seiner Klassiker los.
    »Treffen sich zwei Schwule …«
    »Zwei Schwule steigen in ein Taxi …«
    »Kommt ein schwuler Priester …«
    »Zwei Schwule betreten eine Bar …«
    »Ein ganzer Zug voll Schwuler fährt zu einem Kongress …«
    Count schleppte bei einer Größe von eins siebzig ungefähr 300 Pfund mit sich herum. Ich bin ein Fettsack, okay, 279 Pfund, eins siebenundsiebzig, kriege die halbe Zeit keine Luft, habe einen Bauch mit einem eigenen Leben und all das, aber neben dem Count war ich schlank. Nicht schlank, okay, aber ein ganz normaler Dicker. Count war ein Mastschwein höherer Ordnung. Er hatte die Grenze überschritten, an der es heißt: Vergiss das Baucheinziehen, vergiss die zu engen Klamotten, vergiss alles, Baby, und sei stolz. Count stand mit seinen beiden kleinen Füßen auf dem Boden, und du wusstest, er geht nirgends mehr hin. Mein Pop lachte immer und sagte zu Mom, Count würde ihn noch überleben. Aber geglaubt hat er es nicht. Niemals. Jetzt stand Count – einundsiebzig, dreihundert Pfund schwer, reines New Yorker Cheesecake-Blut – am Sarg meines Vaters und erzählte Witze.
    »Ich komme? Ich dachte, ich gehe!« Ha, ha, ha.
    »Ich dachte, das war ein Korkenzieher!« Ha, ha, ha.
    »Wir? Wir sind im Zug gekommen!« Ha, ha, ha.
    Ich ging an Polly Sutter vorbei und durch einen Nebenausgang hinaus auf den Parkplatz. Die Luft von East Providence war feucht, aber kühl, und sie trug einen Hauch der Rumford Chemical Works aus der Nachbarstadt herüber. Ich zündete mir eine Zigarette an, öffnete die Tür des Buick und nahm eine Literflasche Narragansett Lager aus der kleinen Kühltasche, die ich mitgebracht hatte. Das Bier war sehr kalt, und ich trank direkt aus der Flasche. Ich trank es schnell, schraubte eine zweite Flasche auf und zündete mir noch eine Zigarette an. Ich nahm einen großen Schluck von Rhode Islands gutem Lager-Bier und lehnte mich zurück. Manchmal fällt das Denken schwer. Die Zigarette macht jetzt nur einen leichten Kopf. Mein Pop sagte, er raucht wegen des Geschmacks. Für mich bringt es einen leichten Kopf, dann ein leises Brennen, aber eigentlich keinen Geschmack. Ich mag gern viel Bier. Oder, wenn nicht viel Bier, dann Bier mit vielleicht einem kleinen Bourbon. Ich hatte ein paar Flugzeugfläschchen »Ten High«, die ich im Sonderangebot in Roses Schnapsladen gekauft hatte; ich verwahrte sie unter dem Vordersitz. Ich finde, man sollte nicht trinken, wenn man Auto fährt, und natürlich Nein zu Drogen sagen. Ich machte eins der Fläschchen auf und trank es leer. Schlückchen für Schlückchen, genau gesagt. Ich trinke Bourbon schlückchenweise. Bier wird mehr oder weniger einfach getrunken, Bourbon genippt. Ich nippte das Fläschchen leer, und dann nippte ich noch zwei.
    Kennen Sie das, wie in seltsamen Zeiten alles still wird? So war es

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