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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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war, dass er Bethany einlud, mit ihm zum Junior-Ball zu gehen. Er hatte Bethany im Hinterkopf gehabt, seit sie sich auf dem Parkplatz nackt ausgezogen hatte. Er war noch nie mit einer Irren zusammen gewesen, und er erinnerte sich an ihre hübschen kleinen Brüste und an andere Dinge.
    Bethany hatte noch keinen Freund gehabt, und sie wusste nicht, was Jungen und Mädchen zu tun hatten, wenn sie miteinander gingen.
    »Wir treffen uns an meinem Spind«, sagte Bobby dann.
    »Okay.«
    Mehr nicht. Es war einfach. Und Bobby fuhr sie nach Hause und rief sie an. Es wurde zu einem guten Jahr für Bethany. Es gab zwei Mädchen in der Schule, die sie gern hatte, und jetzt war Bobby Myers – übrigens benutzte er »Old Spice« – ihr Boyfriend.
    Wenn Bethany samstags von ihrem Date – meistens Kino und Hamburger – nach Hause kam, fragte Mom sie beiläufig, wie denn das Date gewesen sei.
    »Cool.«
    »Was habt ihr gemacht?«
    »Kino. Du weißt schon.«
    »Ist Bobby ein netter Junge?«
    »Er ist ein Spinner«, sagte ich dann.
    »Ist er nicht. Er ist sehr nett.«
    Und er war wirklich nett zu ihr. Immer hielt er ihr die Wagentür auf, und immer schien er ungeheuer aufmerksam zuzuhören, wenn sie etwas sagte, aber in einem wolkigen Teil meines schmerzenden Hirns wuchs der Verdacht, dass der alte Bobby Myers etwas plante. Sich Zeit ließ. Abwartete. Ich hasste ihn. Ich hasste ihn, aber ich machte mir auch Sorgen seinetwegen, denn für die Ides war klar, dass der coole Bobby Myers die Stimme noch nicht kennen gelernt hatte.
    East Providence hatte in dem Jahr ein exzellentes Baseballteam, und Bobby Myers war offensichtlich auf dem besten Wege, für die All-State-Mannschaft am dritten Base zu spielen. Er hatte eine gute Reichweite, einen kräftigen Arm und – auch wenn ich das ungern zugebe – einen hinreißenden, natürlichen Swing, den man nicht lernen kann. Er forderte den Werfer einfach heraus, alles zu geben, was er hatte. Bethany ging zu fast allen Heimspielen, und manchmal trug sie sogar eine Baseballjacke mit Bobbys Nummer. Es war ein machtvoller Augenblick im Leben eines High-School-Baseballspielers. Und während er sich im Ruhm sonnte, verlor meine Junior-High-Mannschaft sechzehn Spiele hintereinander, und in den letzten dreizehn davon machte ich keinen einzigen Punkt. Aber darauf will ich jetzt nicht weiter eingehen. Nein.
    Sich wie ein Gentleman zu benehmen, war anstregend für den irren Halbstarken aus Riverside. Manchmal platzte ihm der Kragen, und er boxte einen seiner Freunde, wie sie es immer untereinander taten. Trotzdem konnte alle Welt sehen, dass er entschlossen war, bei meiner Schwester ein netter Junge zu sein, bis er den entscheidenden Schritt täte. So machen solche Typen das. Sie warten ab. Sie haben Geduld. In vieler Hinsicht sind sie wie gute Schauspieler. Vermutlich ist das der Grund, weshalb ich im Laufe der Jahre, als ich aus meinem Leben herauswuchs, niemals wirklich Mitleid mit Bobby Myers hatte. Er hatte sich einen raffinierten Plan zurechtgelegt, ohne je daran zu denken, dass da draußen auch noch andere Dinge warteten.
    Bethanys Ball war am 11. Mai. Das ist ein Datum, das ich nicht vergesse. Wie der 1. April oder der 25. Dezember oder der 22. November. Es ist ein Lebensdatum, und niemals – ich weiß, ein Bruder sollte so etwas nicht sagen – hat es ein schöneres, erstaunlicheres Mädchen auf irgendeinem High-School-Ball im ganzen Land gegeben. Ihr Kleid war schwarz und glatt. Sie hatte blaue Schuhe mit hohen Absätzen, die auf eine ganz besondere Art auf dem Küchenboden klapperten. Ihre Seidenstrümpfe fingen ein wenig Licht ein und warfen es funkelnd wieder zurück, und ihr langes Haar war gelockt und umgab federnd ihren Kopf. Und Bethanys Augen waren geschminkt. Ich hatte noch nie gesehen, dass sie sich die Augen zurechtgemacht hatte, und sie sahen groß und hoffnungsvoll aus. Sie trug Moms echte Perlen und Kameen-Ohrringe. Man hatte das Gefühl, man könnte in ihrer Nähe nicht mehr atmen; sie nahm allen Sauerstoff aus der Luft.
    Mein Pop schloss sie glücklich in die Arme und sagte, sie sei wunderschön. Er achtete darauf, dass er mit seiner brennenden Camel nicht an ihre Haare kam. Mom weinte.
    »Wie findest du es, Hook?«
    »Ich finde, du siehst toll aus.«
    »Glaubst du, Bobby wird es gefallen?«
    Bobby Myers war ein Hund. Bobby Myers war ein schmieriges Stück Scheiße.
    »Ja, es wird ihm gefallen.«
    Es klingelte, und da war Bobby: schwarze Smokinghose, weißes Dinnerjackett, rote

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