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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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im Garten, hier und da auch ein Boot auf einem Anhänger. Satellitenschüsseln, die zu den Sternen wiesen, Hunde, alles.
    Ich tastete nach meinen Zigaretten, aber in der Anzugtasche waren keine; also ging ich zurück zu meinem Raleigh, um nachzusehen, ob sie herausgefallen waren. Ich durchsuchte sogar die Satteltasche, aber ich fand sie nicht. Ich erinnerte mich an einen kleinen Laden am oberen Ende des Sees, wo ich immer Halt gemacht und mir Schokoriegel gekauft hatte. Vielleicht war er noch da. Ich klappte den Ständer hoch und setzte mich auf das Rad. Ein Schmerz durchfuhr meinen Arsch wie von einer Kugel, und ich weiß, wie eine Kugel sich anfühlt. Mir war nicht klar gewesen, wie geschwollen und wund mein armer, fetter Hintern war. Mein Gott, dachte ich. Offenbar hatte ich die Reifen aufgepumpt und war dann mitten in der Nacht bis hierher zur Shad Factory gefahren. Und ich konnte mich an nichts erinnern. Die Erinnerung war in meinem Arsch gespeichert, in meinen Beinen und meinen weichen, schmerzenden Armen.
    Ich schob das Rad vom Pumpenhaus zur Fußgängerbrücke und hinaus auf die Straße. Ich entfernte mich von den Häusern; so würde ich hinter dem kleinen Laden herauskommen, wenn es ihn noch gab. Nach ungefähr einer halben Stunde musste ich das Jackett ausziehen, denn die Sonne hatte die Wolken weggebrannt. Ich schlang es über den Sattel und ging weiter.
    In meiner Erinnerung besteht Rehoboth im Sommer aus Maisfeldern, und oft klaute ich auf dem Heimweg ein paar von den süßen weißen Kolben für uns. Jetzt im August stand der Mais immer noch hoch und schön und duftete, wie Mist und Heu die Felder eben duften lässt. Es war wundervoll, und ich ging langsam, weil ich als fahrradschiebender Fettsack nicht anders gehen konnte; aber selbst wenn ich schneller hätte gehen können – ich hätte es, glaube ich, nicht getan.
    Noch einmal eine halbe Stunde später war der Laden da. Immer noch. Es gab also zwar Häuser anstelle der dunklen Wälder, aber irgendwo gab es auch noch Maisfelder und kleine Läden. Ich lehnte mein Fahrrad im Schatten an die Wand und sah eine Luftpumpe an der Ecke des Ladens. Ich pumpte die Reifen wieder auf, stellte das Rad zurück in den Schatten und ging hinein.
    Es roch gut, nach Salat und Kaffee, und ich bekam Hunger. Ich fragte mich, ob sie diesen dicken viereckigen Apfelkuchen mit Zuckerguss hatten. Davon hätte ich ein paar Stücke gebrauchen können, und dazu ein Soda. Ich war ausgetrocknet.
    »Und Zigaretten«, sagte ich laut.
    »Ja?«, fragte eine junge Frau an der Kasse.
    »Ich hab nur … äh … ich glaube, ich brauche … kennen Sie diese großen, viereckigen Apfelkuchen? Zwei Stück in einer Packung, mit Zuckerguss drauf?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Na, ich seh mich um.«
    Das Gemüse sah hübsch aus. Gemüse schaute ich mir nie an, weil ich keins mehr aß, außer Kartoffeln. Oder Mais. Mais aß ich auch. Ich ging zu der Abteilung mit dem Gebäck und fand den Apfelkuchen sofort. Ich nahm vier Packungen. Dann holte ich mir eine große Flasche Limonade. Ich war jetzt sehr hungrig, und mir wurde bewusst, dass ich schon seit einer Weile nichts mehr gegessen hatte. Seit dem vergangenen Abend jedenfalls. Ich stellte die Limonade wieder weg und nahm stattdessen ein großes Narragansett Lager. Ich habe gelesen, dass Bier eine Menge Nährstoffe und so was enthält. Ich legte Apfelkuchen und Bier auf die Theke.
    »Und noch zwei Päckchen Winston.«
    Das Mädchen griff nach den Zigaretten, und ich griff nach meinem Geld.
    »Warten Sie mal«, sagte ich. »Kann sein, dass ich mein Geld … verflixt und zugenäht … Kann sein, dass ich mein Geld vergessen hab. Eine Sekunde.«
    Ich ging hinaus zum Fahrrad und durchwühlte mein Jackett. Was ich fand, waren vier Vierteldollarmünzen. »Herrgott noch mal.«
    Ich ging wieder hinein.
    »Ich muss die Sachen wieder zurücklegen. Ich hab bloß einen Dollar.«
    Sie stellte die Winstons wieder in den Zigarettenständer, und ich brachte Bier und Apfelkuchen zurück.
    »Bananen gibt’s sechs Stück für einen Dollar«, sagte sie. »Ich berechne Ihnen keine Steuer.«
    Ich hatte seit ewigen Jahren keine Banane mehr gegessen.
    »Sechs Stück für einen Dollar?«
    Sie rochen alle gut, und ich suchte mir die sechs mit den wenigsten braunen Flecken aus. Ich gab ihr meine vier Münzen, trank ausgiebig Wasser aus dem Wasserspender an der Tür und aß dann draußen bei meinem Raleigh drei Bananen. Bananen sind leicht zu kauen, und sie machen satt. Die Luft

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