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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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Prinzessin Wincek. Sie war eine Narragansett-Indianerin, die den ersten Europäern zeigte, wie man Mais in der Schale röstete. Anfangs fanden sie es zu bitter. Ich finde Mais auch bitter.«
    Sie hatte ein breites Lächeln; es sah aus, als müsse es wehtun, den Mund so weit zu dehnen. Als sie ihr Gewicht vom linken auf das rechte Bein verlagerte, drückten sich schmale Hüften durch ihre ausgebeulte Hose, und auch ihre hübschen Brüste verlagerten sich, von links nach rechts.
    »Na, wir würden sie gern sehen«, sagte Mom.
    Gräfin Minelli wandte sich ab und ging auf das Feld hinaus. Wir folgten ihr mit vorsichtigem Schritt. Wir kamen an mehreren Nebengebäuden vorbei, die ungenutzt und einsturzgefährdet aussahen. Eins war vollständig von alten Weinranken überwuchert. Gräfin Minelli blieb stehen und deutete zum anderen Ende des Feldes, wo Reihen von Tomatenstauden an Stangen gebunden wuchsen. Mitten in diesem Teil des Feldes stand eine Vogelscheuche, und die Vogelscheuche war Prinzessin Wincek. Sie trug ein langes Sommerkleid, eher braun als blau, und ihr Haar bedeckte nur die rechte Seite des Kopfes; – der Rest war kahl und schorfig, wo sie es sich ausgerissen hatte. In ihrem Gesicht waren die vertrauten Narben, die jetzt ein paar Sommer alt waren. Die Pose war Bethany, rein und vollkommen – der linke Arm schräg in die Höhe gereckt, und die gespreizten Finger deuteten zu Gott hinauf. Ein leichter Wind wirbelte den Staub um ihre Füße und ließ das Baumwollkleid wehen, ohne ihre Stille zu stören.
    »Lieber Gott«, sagte mein Pop.
    Wir rannten nicht über das von Scheiße durchsetzte Feld. Wir gingen auf sie zu wie Leute, die keine Eile haben, dahin zu kommen, wo sie hingehen müssen.
    Es war nicht so, dass wir sie nicht trösten und ihr sagen wollten, es sei wieder alles in Ordnung. Aber wie eigentlich jeder, der seine Schritte und so auch sich selbst zurückverfolgt, bewegten wir uns langsam und mit der Hoffnung, irgendwie aufzuwachen. »Wiederholung« ist also Schmerz, ist eine Art »SEAL Sam«-Fließband, das niemals anhält und einem einfach das Leben aus dem Leib saugt. Wir standen um sie herum, und Mom und Pop fingen an, sie unter Tränen zu umgurren. Noch nie hatte ich gesehen, dass Bethany sich dermaßen vollständig zerfetzt hatte. Eine Sekunde lang sah ich sie unter den Krusten und kahlen Stellen, wo ihr herrliches Haar gewesen war, und ihre halb offenen Augen erschienen mir widergespiegelt wie ein versunkener Mond im blauen Meer.
    Sie war in ihrer Pose erstarrt und hörte meine Eltern nicht. Die Sonne hatte ihre Wunden gehärtet und versengt. Ihre Ruhe erfüllte das furchtbare Feld wie ein stummer Wille. Ich stand hinter Pop und beobachtete sie. Ich studierte sie, und dadurch schuf ich Distanz zum Gegenstand meines Studiums. Das ist eigentlich die einzige Möglichkeit, die Welt der Menschen, die man liebt, von sich zu schieben und sich selbst zu retten. Sie blieb starr in der brennenden Sonne.
    Mom erzählte fröhlich flüsternd von ihren Freunden und von der Kirche, und Pop redete über Baseball. Sie bewegte sich nicht. Diese Stille tief in ihrem Innern, die perfekte Stille, die die Stimme verlangte, formte ihre Gestalt vor den aufgebundenen Tomatenranken. Als stehe sie selbst an einem Pfahl. Als ich so nah bei ihm stand, konnte ich mir nicht vorstellen, dass mein Pop’53 jemals diesen No-Hitter geworfen oder’61 die vier Home Runs gegen die Warwick Despots geschlagen haben sollte. Alles, was er war, füllte den winzigen Abstand zwischen ihm und seinem Liebling Bethany aus. Kann sein, dass ich sie in diesem Augenblick hasste. Aber ich bin wohl nicht sicher.
    »Es taugt nichts, Bethany«, sagte ich. »Ich sehe, wie die Luft in deiner Nase rein und raus geht. Ich sehe, dass deine Nasenflügel sich bewegen.«
    »Sschhh!«, zischte meine Mom erbost.
    »Es stimmt doch, Mom. Alles andere ist perfekt, aber das nicht. Nicht ihre Nase. Es taugt nichts. Sie kann genauso gut aufhören. Es taugt nichts, Bethany.«
    Meine Eltern sahen nur, dass ich nicht auf ihrer Seite war. Ich gurrte nicht mit ihnen. Ich flüsterte keine Lebenslüge mit ihnen.
    »Warum wartest du nicht im Wagen«, sagte Pop.
    »Pop, sie macht …«
    »Okay«, sagte Bethany, und ein Seufzer kam tief aus ihrer Brust. »Du hast Recht. Du hast Recht. Du hast Recht.«
    Ich hob die Hand, bog ihren ausgestreckten Arm auf meine Schulter herunter und küsste sie auf die entstellte Wange.
    »Ich will!«, rief sie. »Ich will … ich will

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