Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
Vom Netzwerk:
Davon gibt’s drei Gruppen hier.«
    »Sie heißen ›People’s Way‹.«
    »Wissen Sie, was die gemacht haben? Sie glauben, sie könnten Nährstoffe in den Boden bringen, indem sie ihre eigene Kacke unterpflügen. Das ist kein Witz. Ihre eigene Kacke! Von denen würde ich keinen Kürbis essen, wenn ich am Verhungern wäre.«
    »Wo sind sie?«
    »Am Ende der Straße. In der alten Methodistenkirche wohnen sie, die Ferkel.«
    Wir fuhren zu der Kirche und parkten davor. Pop half Mom beim Aussteigen, und dann gingen wir zu dritt an einem unbeaufsichtigten Gemüsestand vorbei, auf dem übergroße Zucchini und Sommerkürbisse lagen, und betraten die alte weiße Kirche. Die Bänke waren bis auf vier oder fünf Reihen hinausgeschafft worden, und an ihrer Stelle standen fünf Reihen von metallenen Klappbetten. Jede Reihe bestand aus sieben Betten, und jedes Bett war säuberlich gemacht, jedes mit einer Decke in einer anderen Farbe, und darunter lag ein Koffer. Kreuze oder sonst etwas, das mit der Methodistenkirche zu tun gehabt hatte, waren nicht da; stattdessen hing eine große Steppdecke, auf der vor einem weißen Hintergrund verschiedene Gemüse abgebildet waren, vor einem Buntglasfenster hinter einem Möbel, was früher wohl ein protestantischer Altar gewesen war.
    »Gemüse ist der Herr«, sagte eine feste, priesterliche Stimme hinter uns.
    Wir drehten uns um, und da stand ein junger Mann, klein und ein bisschen dick, mit langem, buschigem roten Haar, das verklebt an seinem Hals herunterhing. Er hatte einen weißen Overall an, der ziemlich verschlissen war. Vermutlich hatte ich eine Soutane erwartet.
    »Hi, willkommen. Ich bin Thomas.«
    Thomas kam heran und gab uns allen die Hand.
    »Thomas für Thomas Jefferson. Wir alle haben Namen angenommen, die wir mit der Zeit verbinden können, in der Amerika noch landwirtschaftlichen Idealen entgegenstrebte. Wie heißt ihr?«
    Wir stellten uns vor.
    »Nett«, sagte er. »Möchtet ihr Gemüse kaufen?«
    »Nein danke«, sagte Pop. »Wir suchen jemanden.«
    Thomas lächelte allwissend. Er seufzte tief und deutete auf eine der Kirchenbänke. »Bitte, nehmt Platz.«
    Wir setzten uns. Thomas stieg selbstbewusst die drei Stufen zum Kanzelpodest hinauf. Er legte beide Hände auf die Kanzel, setzte das rechte Bein zurück und lehnte sich nach hinten.
    »Im Jahr … 1751 kam ein Mann namens Caspar Müller mit einer zähen Schar von Agro-Träumern aus Europa hierher, um in diesem schönen Land eine neue, stickstoffreiche, in sich geschlossene ethnische Enklave zu gründen, die in völligem Einklang mit den Konzepten der Pennsylvania-Deutschen stand.
    Leidenschaft, Wetter, Barbarei – das alles vereinte sich, um diesen Helden den Boden zu entreißen, aber die Helden obsiegten. Wir verdanken ihnen viel – so viel. Ihr Werk ist der Mantel, den ›People’s Way‹ nun trägt. Ein Prozess, in dem wir einen Teil unser selbst in die Erde zurückgeben.«
    »O Gott«, seufzte Pop.
    »Andere Familien sind gekommen, um Anspruch auf ihre Kinder zu erheben, und wir von ›People’s Way‹ verstehen ihre Angst und Unsicherheit, aber bitte versteht auch, dass unsere Liebe und die Bindungen zwischen uns nicht weniger stark sind und dass wir leidenschaftlich darum kämpfen werden, jedes Mitglied unseres Kreises bei uns zu behalten.«
    »Wo ist Bethany?«, fragte Pop sachlich.
    »Bethany? Draußen. Ich werde euch helfen, ihre Sachen in den Wagen zu bringen.«
    Wir ließen Thomas Jefferson bei Bethanys Bett, wo er ihre Habseligkeiten in einen blauen Koffer stopfte, und gingen durch die Küche hinaus in den Garten. Das Feld von »People’s Way« reichte bis an die hintere Treppe und sah aus, als sei es mit der Hand umgegraben worden. Es war spät am Nachmittag, und das Feld lag im Schatten, aber der Geruch war unverwechselbar. Es war ein Geruch, der mir erst in der Army wieder begegnet ist. Zwei kleine ausländische Autos parkten unter einem Baum, und unter ihnen wuchs das Gras herauf. Mehrere Männer und Frauen schlugen mit Hacken und Harken auf den Boden ein, und andere hängten Wäsche an eine Leine. Meine Schwester sah ich nirgends.
    »Hi, ich bin Gräfin Minelli. Ich habe im Jahr 1784 Oregano in dieses Land gebracht.«
    Ich sah ihre aufwärts gerichteten Brüste unter einem Männerhemd aus Jeansstoff. Sie waren nicht groß, aber ich konnte mir vorstellen, dass sie hübsch waren. Sie wirkten genauso vergnügt wie sie selbst.
    »Wir suchen Bethany Ide«, sagte Mom liebenswürdig.
    »Bethany ist

Weitere Kostenlose Bücher