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Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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nich viel geschnackt. Auch so eine Truppe, die allen möglichen Billigkram auf Märkten verkauft, haben wir besucht, die haben nur mit dem Kopf geschüttelt. Die meisten von denen sprechen so gut wie kein Deutsch.«
    Â»Während der Mann vom Zentrum für TCM recht gut deutsch sprach, vor allem sehr schnell.«
    Â»Was ist TCM, Georg?«, hakte Teschner nach.
    Â»Traditionelle Chinesische Medizin. Wir wissen jetzt fast alles über Acht Schätze Tee oder Ginseng Ling Zhi Tee und wie wichtig das Verhältnis von Yin und Yang für unseren Körper ist, nur im Fall des Toten von Bahngleis hilft uns das leider nicht weiter.«
    Jansen übernahm wieder, berichtete von den Gesprächen in der Bank und von der bisher wenig ergiebigen Liste asiatischer Kunden, die man ihnen dort zusammengestellt hatte. Appels scharrte mit den Füßen und schien nur auf einen günstigen Moment zu warten, um selbst einzugreifen.
    Â»Wir haben dann noch in der Schwartauer Dienststelle vorbeigeschaut. Die haben das da schön ruhig und gemütlich, saßen bei Kaffee und Kuchen. Aber diese Marmeladenkocher kannst du echt vergessen«, meckerte Jansen abschließend und übergab an den Behördenchef.
    Â»Ja, ich habe mir mal die Berichte der KT und der Rechtsmedizin ein bisschen genauer angeschaut …«
    Appels nahm sein iPad zur Hand und ließ das Display aufleuchten. Das Gerät war sein privates und er stellte es immer mal wieder gerne zur Schau, schien aber nicht so richtig damit klarzukommen.
    Â»Und meine erste Frage ist …«
    Auch jetzt kam sein Redefluss ins Stocken, und er wischte nervös auf der Oberfläche herum, bis er das Gerät schließlich zur Seite legte.
    Â»Also, ich sage nur: Triaden.«
    Durch seine Brillengläser, die seit Neuestem in einem dicken schwarzen Gestell saßen, blickte er erwartungsvoll in die Runde. Das war es also! Der Chef wollte wieder eine ganz große Nummer abziehen. Natürlich hatten sie angesichts des fehlenden Fingergliedes auch diese Möglichkeit sofort ins Auge gefasst.
    Â»Schließlich ist der Mann höchstwahrscheinlich Chinese, und er trägt ein typisches Erkennungsmerkmal: das abgeschnittene obere Glied des Mittelfingers. Da klingeln bei mir doch sämtliche Alarmglocken!«
    Â»Thomas recherchiert bereits über entsprechende Aktivitäten des betreffenden Personenkreises in der Region«, erwiderte Angermüller.
    Niemann bestätigte das.
    Â»Bisher bin ich noch auf keine direkte Verbindung zu diesen Vereinen gestoßen. Allerdings wissen wir ja auch alle, wie diskret chinesische Restaurantbesitzer mit den allgemein üblichen Schutzgeldzahlungen an ihre Landsleute umgehen. Uns würden sie darüber nie ins Bild setzen. Und was das Opfer betrifft: Es hat keine dieser typischen Drachentätowierungen.«
    Doch so leicht war Appels nicht von seiner Einschätzung abzubringen.
    Â»Aber der Mann wurde erdrosselt«, lächelte er eisern, »und das ist eine beliebte Methode bei der chinesischen Mafia, unliebsame Gefährten aus dem Weg zu räumen, soweit ich weiß. Also ich sehe da schon konkrete Ansatzpunkte!«
    Jetzt meldete sich auch Ameise zu Wort. Der Kriminaltechniker war ein ebenso verbissener wie erfolgreicher Spurensucher am Tatort und im Labor, wo er in Ruhe vor sich hinpuzzeln konnte. Theoretische Erörterungen mit den Kollegen waren seine Sache nicht. Üblicherweise lieferte er seinen Bericht, ließ die anderen diskutieren und verabschiedete sich, sobald es die Situation zuließ.
    Â»Der Mann hatte deutliche Strangulierungsmerkmale am Hals. Und unser Doktorchen aus der Rechtsmedizin hat das ja auch als Todesursache genannt. Aber was mir für so einen echten Triadenmord fehlt, sind ordentlich ausgeprägte Foltermerkmale. Die machen das nämlich normalerweise hübsch fantasievoll.«
    Mit dem Thema kannte sich Ameise offensichtlich hervorragend aus. Eigentlich war sein Name Andreas Meise, doch da er ziemlich klein geraten war und auf seinem Türschild A. Meise stand, hatte man ihm diesen Spitznamen verpasst. Natürlich auch, weil er an Tatorten gerne auf dem Boden herumrutschte und jeden Quadratzentimeter akribisch nach Hinweisen absuchte.
    Â»Da wird zum Beispiel bei dem auf dem Bauch liegenden Opfer der Draht am Hals mit den angewinkelten Beinen verbunden, und wenn man dann müde wird, zieht sich die Schlinge langsam zu. Uaah«, demonstrierte er

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