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Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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mit heraushängender Zunge. »Oder sie hängen einen so knapp über dem Boden auf und …«
    Â»Danke, aber das führt jetzt nicht so recht weiter, Andreas«, schnitt Angermüller dem Kriminaltechniker das Wort ab. So sehr er dessen Sachkenntnis schätzte, hatte er persönlich von Anfang an seine Probleme mit ihm gehabt. Wie anzüglich sich Ameise Zeuginnen, Kolleginnen, eigentlich allen Frauen gegenüber äußerte, war mehr als ärgerlich. Außerdem war er nicht in der Lage, den Rechtsmediziner ohne einen affigen Tonfall zu erwähnen, was den Kriminalhauptkommissar immer von Neuem aufbrachte. Abgesehen davon, dass Steffen von Schmidt-Elm zu seinen engen Freunden zählte, war er auf seinem Gebiet eine Kapazität, und das war es, worauf es hier im Job ankam. Dass Steffen schwul war und mit einem Mann zusammenlebte, ging niemanden etwas an.
    Â»Also, Harald, wir beziehen auch die Triadenidee in unsere Überlegungen mit ein. Momentan ermitteln wir wirklich in alle Richtungen. Aber solange es keine konkreteren Hinweise gibt, behandeln wir diese Spur als eine unter vielen.«
    Harald Appels war nicht zufrieden mit Angermüllers Auskünften. Unwillig schüttelte er seinen Bürstenschnitt. »Aber die Presse …«
    Â»Harald! So weit sind wir noch lange nicht«, rief der Kriminalhauptkommissar ziemlich laut, sodass alle die Köpfe hoben. Neugierige Presseleute waren das, was sie zu diesem Zeitpunkt der Ermittlungen schon gar nicht brauchen konnten. Außerdem gab es ja auch gar nichts zu berichten. Nur die wildesten Spekulationen würden ins Kraut schießen und ihnen die Arbeit erschweren.
    Â»Aber wir haben ja das Foto mit dem gespiegelten Gesicht des Toten. Thomas hat es schon an alle Dienststellen weitergeleitet. Wenn wir, sagen wir, bis übermorgen die Identität des Mannes nicht klären konnten, sollten wir es zu Fahndungszwecken an die Presse geben. Wie siehst du das?«
    Der Behördenchef wand sich und war nicht bereit, seine Sichtweise sofort aufzugeben.
    Â»Ich wollte gerade vorschlagen, Kontakt mit den OK Fachleuten beim LKA aufzunehmen. Mit denen könnte man doch in einer SOKO zusammenarbeiten.«
    Â»Tut mir leid, Harald, aber das gibt die Erkenntnislage wirklich nicht her. Sobald wir Hinweise in Richtung Organisierte Kriminalität haben, ist die SOKO natürlich eine Option. Aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht«, widersprach Angermüller energisch, der die unrealistischen Einschätzungen seines Chefs mittlerweile fürchten gelernt hatte. Appels vertrat die Behörde nach außen, war häufig unterwegs zu Fachtagungen und Konferenzen, machte diese Art Job hervorragend, aber der Mann war einfach kein Praktiker.
    Â»Bloß nich diese Schnacker aus Kiel«, meinte Jansen halblaut, »dat fehlt mir noch.«
    Der Leitende Kriminaldirektor griff sein iPad und stand auf.
    Â»Gut, auf jeden Fall halten wir uns die Option mit dem LKA offen, auch wenn der Herr Jansen damit seine Probleme zu haben scheint. Ich muss mich leider verabschieden, ein offizieller Termin beim Senator. Wünsche gute Arbeit weiterhin und freue mich über zügige Aufklärung. Schönen Abend!«
    Â»Oh Mann, wat fürn Gesabbel, zügige Aufklärung «, stöhnte Jansen nach Appels Abgang, »ich kann dat nich mehr hören!«
    Â»Da bist du nicht der Einzige! Aber da kannst wohl erst mal nichts gegen machen«, bedauerte Niemann.
    Nachdem die Aufgaben für den nächsten Tag verteilt waren, löste Angermüller das Treffen auf und wünschte seinen Leuten einen schönen Feierabend.

Kapitel V
    Angermüller nahm Jansens Angebot an, ihn im Wagen mitzunehmen, denn ihm war eingefallen, er sollte in seiner Wohnung ein paar Sachen zusammenpacken, da er im Haus bei den Zwillingen wohnen würde, solange Astrid nicht da war.
    Â»Ist dir eigentlich heute an unserer Kollegin was aufgefallen?«, fragte Jansen, als sie an der ersten roten Ampel warten mussten.
    Â»Inwiefern? Ist irgendwas anders an ihr? Neue Frisur? Ich muss gestehen, ich hab für so was nicht so richtig einen Blick.«
    Â»Das mein ich nicht.«
    Das Verkehrslicht sprang auf Grün, und Jansen legte einen ziemlich beeindruckenden Start mit dem Passat hin.
    Â»Die hat plötzlich so ein Lächeln, so ein inneres Lächeln. Das ist mir sofort aufgefallen, als ich sie heute nach ihren drei Urlaubswochen wiedergesehen hab.«
    Was

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