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Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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eingeladen.«
    Sandra verzog das Gesicht.
    Â»Da hast du ja gleich die wichtigen«, Sandra schrieb mit den Händen Gänsefüßchen in die Luft, »Leute aus Bad Schwartau kennengelernt. Sind nicht so ganz meine Kreise.«
    Â»Dass ich Leute kennengelernt habe, kann man so nicht sagen. Das Interesse, sich näherzukommen, hielt sich auf beiden Seiten in Grenzen. Susann gab die formvollendete Gastgeberin. Sie hat sich ja wirklich gut gehalten. Der Einzige, den ich da noch kannte, war Alex Fettsack. Grad auf den hätte ich gut verzichten können.«
    Â»Das kann ich mir vorstellen. Ein unangenehmer Typ, schon immer. Was Mirko an dem findet, weiß ich auch nicht.«
    Â»So weit ich weiß, ist er vor allem sein Zahnarzt.«
    Â»Also ich dachte immer, die wären dicke Kumpels, Mirko und Alex. Vielleicht war es Mirko dir gegenüber auch nur peinlich. Der weiß doch, dass du Fettsack noch nie leiden konntest. Sven ist bei der Truppe übrigens auch dabei. Ich gebe allerdings zu, ich hab die alle ewig nicht gesehen.«
    Â»Den schicken Sven meinst du, der damals immer schon im Jackett zur Schule kam?«
    Â»Genau den! Krawatte haben wir den immer genannt, weißt du noch?«
    Â»Stimmt. Er sah ja nicht mal schlecht aus, aber er war so ein Lackaffe! Und was macht Sven jetzt so?«
    Â»Den seh ich immer, wenn ich meine Millionen umschaufle. Der ist Banker.«
    Â»Das passt irgendwie!«
    Â»Na ja, wie man’s nimmt. Vor der Bankenkrise soll er einer von den großen Zockern gewesen sein, irgendwo im Ausland, und jetzt ist er Filialleiter in Bad Schwartau. Das ist nicht grade sexy, eher so eine Art Abstellgleis, würde ich sagen.«
    Â»Da hast du natürlich recht.«
    Â»Aber die Freundin von Sven, die solltest du mal sehen! Die hat er sich wohl mitgebracht. Die ist Model, ’ne Chinesin oder so. Wenn die durch die Stadt geht, drehen sich alle nach ihr um. Aber oft ist die nicht hier, wohl immer unterwegs zwischen London, Paris oder New York.«
    Sandra leerte ihr Weinglas.
    Â»Na jedenfalls waren Sven, Alex und Mirko früher in der Schule schon immer viel zusammen. Das Kleeblatt haben wir gesagt, weißt du nicht mehr? Damals gehörte allerdings noch Wally dazu.«
    Â»Wally! Der ist mir heute über den Weg gelaufen. Der ist ziemlich übel dran, glaube ich.«
    Â»Das kannst du laut sagen. Der hat so einen richtig bilderbuchmäßigen Absturz hingelegt.«
    Â»Tja, schade um ihn. Ich mochte ihn früher eigentlich ganz gern.«
    Â»Der Alkohol hat den völlig verändert, und ich glaube, er ist total allein. Seine Exfrau versucht zu verhindern, dass er Kontakt zu den Kindern hat, was ich auch irgendwie verstehen kann. Auch sein Bruder und seine Schwester wollen nichts mehr mit ihm zu tun haben, und mit Mirko, Sven und Alex ist er schon lange verkracht. Keine Ahnung, warum. Wirklich traurig, aber dem ist nicht mehr zu helfen, fürchte ich.«
    Marlene nickte und goss noch einmal von dem Negro­amaro nach.
    Â»Auf die Gesundheit«, hob Sandra ihr Glas. »Aber nun erzähl doch mal, wie geht es dir eigentlich selbst, Marlene? Das ist bestimmt nicht immer einfach für dich mit Sophie, oder?«
    Â»Ist es nicht. Aber zum einen macht sie ständig Fortschritte, sie kann schon wieder super laufen und ihren Arm gebrauchen, und mit der Sprache das dauert halt. Aber stell dir vor, heute hat sie zum ersten Mal wieder meinen Namen gesagt! Nach Monaten!«
    Einen Moment hielt Marlene inne.
    Â»Ich hab fast geheult, das kannst du dir nicht vorstellen. Und der andere Grund, dass ich das aushalte, ist ganz einfach: Ich liebe Sophie.«
    Verständnisvoll streichelte Sandra über Marlenes Hand, die vor lauter Kloß im Hals plötzlich nicht sprechen konnte.
    Â»Der ist wirklich gut, der Wein«, meinte Sandra anerkennend und verscheuchte damit die Wehmut, die sich über Marlene senken wollte.
    Â»Hab ich heute zusammen mit einem Nero d’Avola in dem tollen Weinladen beim Markt gekauft. Leider hab ich im Flur den Karton fallen gelassen und nur eine Flasche von jeder Sorte übrig behalten. Und während ich mit Saubermachen beschäftigt war, ist so eine komische Sache mit Sophie passiert.«
    Â»Wieso, was war?«
    Ausführlich schilderte Marlene, was sich heute Mittag am Weiher zugetragen hatte, erzählte auch über den Treppensturz von Sophie und ihre diesbezüglichen Vermutungen. Natürlich erkundigte

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