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Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Lust, heute Abend noch auf ein Glas bei uns vorbeizuschauen?«
    Es war Marlene zwar irgendwie peinlich, Mirko zu sich zu bitten, doch sie kannte sonst niemanden, den sie hätte nach Sven fragen können. Zumindest früher waren die beiden Männer wohl mal befreundet gewesen, wie Sandra erzählt hatte. Außerdem bot ihr Mirko bei jeder Gelegenheit seine Unterstützung an, warum sollte sie diese also nicht annehmen?
    Â»Gern, Marlene! Ich muss noch kurz ein paar Mails schreiben, dann bin ich da.«
    Â»Bier, Weißwein, Rotwein? Was darf’s sein?«
    Â»Am liebsten ein alkoholfreies Bier, wenn du hast.«
    Marlene legte das Handy beiseite und spürte, dass sie sich auf Mirkos Besuch richtig freute. Nicht direkt wegen Mirko, aber einfach wegen der Möglichkeit, einmal all das herauszulassen, den ganzen Ballast der letzten Tage, über den sie mit Sophie nicht sprechen konnte.
    Keine halbe Stunde dauerte es, und Mirko saß ihr gegenüber am Tisch hinterm Haus. Unter der Lederjacke trug er heute ein blau-weiß gestreiftes Hemd zu schwarzen Designerjeans, dessen Blauton genau zu seinen Augen passte. Ob Susann ihm immer die Klamotten kaufte? Er sah jedenfalls wieder gut darin aus.
    Â»Und was habt ihr heute so gemacht, ihr Urlauberinnen?«
    Â»Nun übertreib mal nicht so schamlos! Ganz einfach in den Tag hinein leben ist bei uns ja auch nicht angesagt. Heute Nachmittag durften wir das Klinikum in Lübeck besuchen. So prickelnd find ich das auch nicht! Sophie hatte schon wieder einen MRT Termin, weil gestern irgendwas bei der Untersuchung nicht geklappt hatte. Und je zweimal die Woche geht’s zur Logopädie, zur Ergotherapie und zur Krankengymnastik nach Bad Schwartau, und ich bin die Chauffeuse.«
    Â»Hauptsache, ihr könnt auch ein bisschen die Umgebung genießen. Wir haben doch wirklich viel unberührte Natur hier. Und an der Küste hat sich auch viel getan. Gibt doch inzwischen eine Menge neuer schöner Plätzchen in deiner alten Heimat, oder nicht?«
    Â»Ah, da spricht der zukünftige Landespolitiker! Welche Projekte versprichst du denn anzuschieben?«
    Â»Hast du grade was gesagt?«
    Mirko grinste und trank von seinem Alsterwasser, das Marlene ihm in Ermangelung eines alkoholfreien Bieres gemischt hatte.
    Â»Von wegen Küste: Wir waren heute am frühen Abend in Scharbeutz. Da war ganz schön was los auf dieser Dünenmeile.«
    Â»Ja, finde ich echt gelungen, die Mischung aus Natur und behutsamer Bebauung. Handel und Gastronomie sind jedenfalls sehr froh über die Entwicklung, und die Gemeinde natürlich auch. Wie gefällt es dir dort?«
    Â»Ich weiß nicht so recht. Klar, es sieht ganz gut aus, der Küstenschutz wurde wohl auch berücksichtigt, aber mir ist das ein bisschen zu rummelig da.«
    Â»Das ist es aber, was viele Urlauber hier suchen.«
    Marlene wiegte ihren Kopf.
    Â»Meins ist es nicht. Aber stell dir vor, wen wir vor einer Bierbar getroffen haben: Alex und Sven. Die haben dort zusammen ihr Feierabendbier getrunken.«
    Â»Und haben die zwei euch wenigstens auch gleich dazu eingeladen?«
    Â»Ach nee, da hatte ich ehrlich gesagt nicht so richtig Lust drauf. Du weißt ja, mit Sophie ist das nicht ganz so einfach, und Alex, der beachtet sie eh überhaupt nicht. Außerdem wollten wir was essen gehen und sind nach Haffkrug in dieses Fischrestaurant gefahren. Aber etwas war komisch …«
    Sie erzählte von Sophies Verhalten nach der Begegnung mit Alex und Sven.
    Â»Irgendwas wollte sie mir zu Sven sagen – glaube ich. Das sind alles nur Vermutungen, aber ihre Unruhe fing an, nachdem wir die beiden getroffen hatten. Und Alex, den hatte sie ja schon am Sonntag bei dir gesehen. Aber ich bin nicht dahintergekommen, was sie meint. Und dann noch dieser Glückskeks, den sie mir dauernd zeigt …«, Marlene hielt kurz inne, als sie sich bewusst wurde, wie verworren das alles für ihn klingen musste.
    Â»Doch stell dir vor, sie hat schon wieder ein neues Wort gesagt: Mann!«
    Mirko schien ihre Begeisterung darüber nicht ganz teilen zu können, aber beglückwünschte Marlene trotzdem zu dem Fortschritt.
    Â»Du scheinst das jetzt nicht so weltbewegend zu finden, aber monatelang hat Sophie höchstens Mamma mia und da oder ja und so was gesagt, und jetzt Marlene und Mann. An zwei Tagen hintereinander zwei neue Worte! Ich bin gespannt, was ihre Logopädin morgen

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