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Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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dazu meint. Ich glaube, das ist der Durchbruch!«
    Â»Na hoffentlich. Ich drück jedenfalls die Daumen.«
    Â»Danke. Aber ich muss dir noch was anderes erzählen.«
    Marlene schilderte ihm die anderen Merkwürdigkeiten der letzten beiden Tage, den Rollstuhlsturz am Teich und die Leiter am Haus. Als sie seinen zweifelnden Blick sah, kamen ihr die Ängste, die sie entwickelt hatte, selbst etwas übertrieben vor.
    Â»Na ja, vielleicht bin ich auch nur hysterisch aufgrund meiner ohnehin angespannten Seelenlage. Die Polizei hat mich ja auch tatenlos wieder weggeschickt.«
    Â»Du warst tatsächlich bei der Polizei?«
    Mirko war überrascht.
    Â»Ja, gestern nach dem Rollstuhlunfall. Ich hab auch das von Sophies Treppensturz erzählt. Aber die haben das alles nur aufgenommen und meinten ansonsten, es sei ja nichts weiter passiert«, schloss Marlene, schon wieder leicht erbost.
    Â»Na, in gewisser Weise haben sie ja sogar recht. Und Polizeibeamte sind auch nur Menschen. Die versuchen angesichts ihres nicht einfachen Jobs halt, zwischen unbedingt nötig und eigentlich unwichtig zu unterscheiden.«
    Â»Du sprichst schon wie so ein richtiger Politiker! Ein bisschen einfühlen in die Probleme der Leute sollten sich aber auch Polizisten können.«
    Â»Das können die doch auch, sei nicht ungerecht.«
    Â»Na ja«, machte Marlene unzufrieden, »ich kontrollier jetzt jedenfalls selbst jedes Mal, ob alles in Ordnung ist oder ob wieder irgend so ein Bekloppter ums Haus geschlichen ist, während wir weg gewesen sind.«
    Â»Fühlst du dich denn noch wohl hier?«
    Marlene machte eine unschlüssige Bewegung.
    Â»Und wie lange wollt ihr noch bleiben?«
    Â»Das hast du mich schon am Samstagabend gefragt. Eigentlich wollten wir mindestens bis Ende des Monats bleiben, bei schönem Wetter auch länger. Aber jetzt …«
    Mirko sah sie besorgt an.
    Â»Tja, das musst du dir natürlich gut überlegen, ob ihr noch was davon habt, mit diesem ständigen Gefühl der Unsicherheit hier. Auch wenn ich mir eigentlich nicht vorstellen kann, dass ihr wirklich in Gefahr seid.«
    Nachdenklich starrte Marlene in das leise flackernde Windlicht auf dem Tisch.
    Â»Was macht Sven eigentlich so? Ich weiß von Sandra, dass er Filialleiter bei einer Bank hier ist und eine ausgesprochen schöne Freundin hat.«
    Â»Von Sandra? Was die alles weiß.«
    Â»Sie hat uns gestern Abend besucht. Ist ja eine starke Frau geworden, war richtig nett mit ihr!«, stellte Marlene fest. »Natürlich haben wir über die Leute von früher gesprochen. Sie hat gesagt, dass ihr mal ganz gut befreundet wart, du, Alex und Sven und früher wohl auch Wally.«
    Â»Gut informiert, die Sandra!«, staunte Mirko. »Das stimmt, wir haben uns eine Zeitlang regelmäßig getroffen. Ist aber schon sehr lange her.«
    Â»Ah ja?«, machte Marlene abwartend.
    Â»Ja, in den ersten Jahren nach der Schule, da waren wir viel zusammen. Aber dann ist Sven nach Shanghai gegangen, und als er zurückkam, da hatte ich eine Familie und bald auch die Politik. Man wird älter und verändert sich. Alex ist immer noch der Feiertyp von früher, und Sven hängt seinem Traum von der großen, weiten Welt nach. Vielleicht hat er deshalb die exotische Freundin. Wir leben einfach in verschiedenen Welten inzwischen.«
    Einen Augenblick schwiegen sie. Marlene strich sich über die Arme. Es hatte sich merklich abgekühlt, sie fröstelte unter der dünnen Bluse.
    Â»Hast du trotzdem eine Idee, was Sophies Reaktion auf Sven bedeuten kann?«
    Ratlos schüttelte Mirko den Kopf. Leise meldete sich sein Handy.
    Â»Sorry.«
    Er stand auf und entfernte sich ein paar Meter. Bruchstücke der Unterhaltung drangen zu Marlene herüber. Sie verstand nur, dass er sich entschuldigte und ankündigte, auch bald zu kommen. Na ja, das hätte sie sich denken können, dass Susann nicht begeistert darüber war, dass Mirko seine Zeit ausgerechnet mit ihr verbrachte. Als er wieder an den Tisch zurückkehrte, hatte er eine etwas schuldbewusste Miene, wie Marlene schien.
    Â»Ist schon okay, Mirko. Danke, dass du gekommen bist. Fahr nach Hause zu Susann«, sagte sie und es gelang ihr sogar, dabei nicht spöttisch zu klingen. Als Antwort zuckte Mirko nur verlegen mit den Schultern.

Kapitel VIII
    Schon kurz nach halb zehn hatte sich die Runde bei Anja-Lena aufgelöst.

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