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Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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einem netten Lächeln und zeigte über seine Schulter.
    Â»Herr Westhoff, guten Tag«, grüßte ihn Angermüller überrascht, »haben Sie Zahnschmerzen?«
    Der Angesprochene hatte sich bei den Worten der jungen Frau blitzschnell nach den Beamten umgedreht.
    Â»Ich, äh, nein. Ich muss nur etwas mit Dr. Kleinhausen besprechen«, erklärte er stockend, »wegen einer komplizierteren Zahnbehandlung.«
    Â»Sie und Dr. Kleinhausen sind Schulfreunde, nehme ich an?«
    Angermüller sprach diese Vermutung einfach so ins Blaue.
    Â»Ja, stimmt. Wieso?«
    Die Überraschung in Sven Westhoffs Gesicht wurde immer größer.
    Â»War nur so eine Idee«, lächelte Angermüller. »Wir wollten übrigens gerade sowieso noch zu Ihnen, Herr Westhoff. Wäre es Ihnen recht, wenn wir Ihnen gleich hier noch ein paar Fragen stellen?«
    Recht war es dem Banker nicht, das war seinem Gesicht deutlich anzusehen, doch er nickte und folgte ihnen in das immer noch leere Wartezimmer.
    Â»Sie erinnern sich an das Foto des toten Chinesen, das wir Ihnen am Montag gezeigt haben?«, wollte Angermüller wissen.
    Â»Nicht so ganz genau.«
    Jansen legte dem Mann das aktuelle Foto des Opfers vor.
    Â»Wir haben hier jetzt ein anderes Bild, da war der Mann noch am Leben. Schauen Sie sich das bitte noch einmal an. Erkennen Sie ihn jetzt?«
    Westhoff warf einen schnellen Blick darauf und schüttelte den Kopf.
    Â»Tut mir leid, auch da muss ich passen«, behauptete er hastig und horchte in den Flur, wo Kleinhausens lautes Organ erklang.
    Â»Wir haben jetzt auch seinen Namen: Wu Hongjun heißt der Mann.«
    Â»Wenn er bei uns Kunde war, hätten Sie seinen Namen ja in der Liste finden müssen, die ich Ihnen zusammengestellt habe. Haben Sie das?«
    Die Kommissare verneinten.
    Â»Sehen Sie. Der Mann ist niemals bei uns in der Filiale gewesen. Es ist mir ein völliges Rätsel, wie er an die Visitenkarte von Frau Klüver gekommen ist.«
    Â»Dauert das noch bei dir, Sven? Ich hab nicht ewig Zeit, wenn du heute noch die Behandlungsbesprechung durchziehen willst.«
    Kleinhausen, die Hände auf den Hüften, hatte sich in der Türöffnung des Wartezimmers postiert.
    Â»Wie sieht’s aus, meine Herren? Sind wir fertig?«, fragte Westhoff, sichtlich bemüht, seinen weltläufigen Charme hervorzukehren, und rang sich ein nettes Lächeln für die Beamten ab.
    Â»Haben Sie schon gehört, was Walter Bosse heute Nacht geschehen ist?«, fragte Angermüller übergangslos.
    Für einen Sekundenbruchteil glitt Verunsicherung über das Gesicht des Bankers. Er warf einen Blick zu Kleinhausen.
    Â»Doch, ja. Entsetzliche Geschichte«
    Â»War Mirko Möller deshalb vorhin bei Ihnen in der Bank?«
    Verblüffung lähmte kurz die Züge des Mannes.
    Â»Wie kommen Sie darauf?«, wollte er dann wissen, und dem Kriminalhauptkommissar war klar, dass dahinter nur der Versuch steckte, Zeit für eine Erklärung zu finden. Angermüller sah ihn abwartend an.
    Â»Herr Möller hatte ein Anliegen wegen einer Vermögenssache. Sie werden verstehen, dass ich Ihnen darüber aus Datenschutzgründen leider keine detaillierten Auskünfte geben kann. Nebenbei hat er mir das von Wally erzählt.«
    Westhoff sah bestürzt aus.
    Â»Wie gesagt, sehr tragisch.«
    Â»Nun gut«, Angermüller schaute von Westhoff zu Kleinhausen, »dann wollen wir Sie nicht länger von dem Gespräch für Ihre Zahngesundheit abhalten. Auf Wiedersehen.«
    Â»Denn man tou«, drängte Kleinhausen, schob Sven Westhoff vor sich her in das Behandlungszimmer und schloss geräuschvoll die Tür.
    Â»Darf ich mal sehen?«
    Jansen schenkte der Sprechstundenhilfe sein nettestes Lächeln, griff über den Tresen und drehte das Terminbuch herum, sodass er die Einträge für den heutigen Tag lesen konnte.
    Â»Das dürfen Sie eigentlich nicht«, sagte die junge Frau mit gespielter Strenge.
    Er drehte das Buch wieder um.
    Â»Oh, Entschuldigung! Können Sie mir noch mal verzeihen, schöne Frau?«
    Â»Ich überleg’s mir«, strahlte sie ihn an.

Kapitel XIV
    Kalt und unwirtlich sah es draußen aus. Grauer Nebel dampfte über den Wiesen. Es hatte seit gestern Abend nicht mehr geregnet, doch der Himmel hing voll bedrohlich dunkler Wolken, sterbende Blätter schwebten langsam von den Bäumen. Der Herbst hatte über Nacht Einzug

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