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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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hatte sich Ellie in einer lebensbedrohlichen Situation befunden, aus der sie nur unter Einsatz von Gewalt zu befreien gewesen war. Aber was auch immer herauskäme, wenn er die Wahrheit öffentlich machte– leicht würde der Weg danach bestimmt nicht werden.
    Andererseits konnte er seinen besten Freund auch nicht seinem Schicksal überlassen und die Frau, die er– liebte?–, mit der er sein Leben teilen wollte, in den sicheren Tod oder ein noch schlimmeres Schicksal schicken.
    Nein, das konnte er nicht.
    » Entweder oder«, sagte Weiss. » Keine andere Wahl. Falls Sie sich allerdings für Möglichkeit Nummer zwei entscheiden, lasse ich Sie alle umbringen.«
    Logan starrte ihn an. » Mit anderen Worten: Es gibt für mich gar nicht die Möglichkeit einer Entscheidung?«
    » Doch, die gibt es immer. Aber jede Entscheidung zieht Konsequenzen nach sich.«
    Er lachte, und Logan hatte das erste Mal das Gefühl, dass Weiss sein wahres Gesicht zeigte.
    3
    Rebecca steuerte eine Tankstelle mit einem Coffeeshop an. Sie wollte ihre Gedanken ordnen und sich stärken. Außerdem hielten sich hier mehrere Reisende auf, die ebenfalls noch zu so später Stunde unterwegs waren, sodass sie hoffen konnte, dass die unbekannten Männer nichts unternehmen und sie höchstens beobachten würden, falls sie sie denn verfolgten und ihren Wagen hier entdeckten.
    An einem Verkaufstresen im hinteren Bereich des Coffeeshops wurden heiße Snacks angeboten. Rebecca kaufte ein Croissant mit Schinken und Käse, einen Müsliriegel und eine kleine Flasche Mineralwasser und setzte sich an einen Tisch am Fenster, damit ihr kein Wagen entgehen würde, der in die Tankstelle einbog.
    Aus einem Lautsprecher erklang leise klassische Musik. Sie war keine Kennerin, aber die Musik war definitiv eine angenehmere akustische Untermalung als die Ess- und Trinkgeräusche. In regelmäßigen Abständen blickte sie auf die Straße, die an der Tankstelle vorbeiführte. Ihre Nerven waren immer noch zum Zerreißen gespannt, sie fand einfach keine Ruhe.
    Nach Beendigung ihrer Mahlzeit ging sie ein paar Schritte auf dem Tankstellengelände auf und ab und fühlte sich bald schon ein bisschen besser. Nach und nach kam ihr die Welt immer weniger vor wie ein finsterer Ort, an dem sich ausschließlich Mörder und Bombenleger tummelten.
    Sie kehrte in den Shop zurück und bestellte einen Kaffee gegen die Müdigkeit. Was auch immer ihr heute noch bevorstand, eins war klar: Es würde eine lange Nacht werden. Sie nahm wieder an demselben Tisch Platz und rief Logan an. Wenn sie ihm alles erzählt hätte, würde er, so hoffte sie, sie entweder ermahnen, sich nicht in Wahnvorstellungen zu ergehen, oder mit Cahill sprechen, da der mit Sicherheit wusste, wie man sich in solchen Situationen zu verhalten hatte.
    Ihr eigenes Verhältnis zu Cahill besserte sich langsam, blieb aber angespannt. Sie wusste, dass er Logans bester Freund war und Logan immer zu ihm stehen würde– nicht zuletzt, weil es hauptsächlich ihm zu verdanken war, dass Ellie damals aus der Hand ihrer Entführer befreit werden konnte–, aber seine Gewaltbereitschaft jagte ihr noch immer Angst ein. Bei ihm hatte sie das Gefühl, er wäre stets auf dem Sprung, würde die Welt mit anderen Augen sehen als normale Menschen.
    Unter Logans Nummer ging sofort seine Mobilbox ran, also hinterließ sie ihm eine kurze Nachricht, in der sie ihn bat, sie schnellstens zurückzurufen. Sie wollte ihr Handy gerade wieder in ihre Tasche stecken, als ihr einfiel, dass sie es noch nicht auf seinem Festnetzanschluss versucht hatte.
    » Hallo?«, meldete sich eine männliche Stimme.
    Irgendwie hörte er sich anders an. » Logan, ich bin’s, Becky. Du klingst so komisch. Was ist los?«
    » Hier spricht Logans Vater, Becky.«
    » Oh, Verzeihung. Ist Logan da? Ich habe ihn auf seinem Handy nicht erreichen können.«
    » Nein, er ist nicht da. Er musste dringend irgendwohin. Ich passe währenddessen auf Ellie auf.«
    » Wissen Sie, wohin er wollte?«
    » Leider nicht. Er war so schnell zur Tür hinaus, dass er keine Zeit hatte, es mir zu sagen. Soll ich ihm ausrichten, dass Sie angerufen haben?«
    » O ja, bitte.«
    Rebecca bedankte sich und beendete die Verbindung.
    Sie wählte noch ein letztes Mal vergeblich Logans Handynummer und gab es dann auf. Einen Augenblick lang überlegte sie, selbst Cahill anzurufen. Vielleicht würde es ihr guttun, mit jemandem zu sprechen, der etwas von solchen Sachen verstand und nicht zimperlich war, wenn es um Gewalt

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