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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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wollen. Dann war das eben der Anfang einer Kettenreaktion.«
    » Was soll das jetzt schon wieder heißen?«
    » Nun, anfangs waren es nur geringfügige Behelligungen seitens einiger meiner Mitbewerber. Nichts, womit ich nicht fertigwürde. Ich habe nichts weiter unternommen, habe Sie Ihr Leben leben lassen, schließlich hatte ich mein Geld bekommen. Doch dann fingen die Leute an, sich immer größere Freiheiten mir gegenüber herauszunehmen. Ich habe es nicht aufs Komma genau ausgerechnet, aber binnen der letzten sechs Monate hat Ihr Angriff auf meinen guten Ruf mein Unternehmen eine sechsstellige Summe gekostet. Es hat sich herumgesprochen, dass man Gabriel Weiss auf der Nase herumtanzen kann. Dass er es zugelassen hat, dass irgend so ein Arsch von Anwalt…« Er unterbrach sich kopfschüttelnd. » Ich muss mich wirklich für meine Ausdrucksweise entschuldigen.«
    Logan hatte eher das Gefühl, dass Weiss ihn provozieren wollte. Er wirkte wie ein Kind, das gerade die verbotene Freude, jemanden zu beleidigen, für sich entdeckt hat.
    » Unterm Strich ist dabei herausgekommen, dass gewisse Leute meinten, sich in meine geschäftlichen Angelegenheiten einmischen zu können. Und das nur, weil ich ein Auge zugedrückt habe, als Sie und Ihre Freunde sich mir gegenüber ein bisschen zu viel herausgenommen haben. Also muss ich jetzt demonstrieren, dass mit mir nicht zu spaßen ist, verstehen Sie?«
    » Aber Sie haben Ihr Geld doch bekommen. Dafür habe ich gesorgt– und dabei meine Karriere und sogar meine Freiheit aufs Spiel gesetzt.«
    » Leider war das nicht genug, mein Freund. Längst nicht genug. Die Menschen in meiner Welt verstehen sich nicht auf die Feinheiten der Verhandlungskunst, müssen Sie wissen. Sie sehen nur ein Anzeichen von Schwäche, und schon schlagen sie zu.«
    » Und warum schlagen Sie nicht zurück? Wenn doch die anderen die wahren Bösen sind?« Wieso diskutierte er eigentlich mit Weiss? Logan hasste es, wie er sich selbst anhörte.
    » Die Guten und die Bösen«, sagte Weiss. » Was für eine altmodische Sichtweise.«
    » Das finde ich nicht.«
    Weiss nahm einen langen Zug von seiner Zigarette und blies einen Rauchring aus. » Was uns wieder zum Thema Entscheidungen zurückbringt.« Er setzte sich so hin, dass er Logan von der Seite ansehen konnte. » Nennen wir diesen Film hier ›Logans Entscheidung‹. Das ist jetzt Ihre Chance, einen Menschen zu retten.«
    Wieder eine Pause.
    » Und vielleicht nicht nur einen.«
    Logan spürte, wie ihm die Galle hochkam. Sein Vater hatte vorhin regungslos am Fenster gestanden. War jemand bei ihm gewesen?
    Bei ihm und Ellie?
    War es schon zu spät?
    Nein, nicht jetzt! Nicht nach allem, was wir durchgemacht haben, um zusammen zu sein.
    Bitte nicht jetzt!
    2
    Weiss schien Logans Seelenqual zu genießen. Er beugte sich vor, um die Zigarette an dem Aschenbecher in der Sitzlehne vor sich abzustreifen.
    » Lassen Sie mich es Ihnen erläutern«, sagte er. » Zunächst einmal fürchte ich, dass uns keine Wahl bleibt, was diese Polizeibeamtin betrifft.«
    Logan runzelte die Stirn. Er verstand nicht, wovon Weiss redete.
    » Detective Irvine«, sagte Weiss.
    Jetzt war ihm alles klar.
    » Sie wird sterben. An dieser Entscheidung gibt es nichts zu rütteln.«
    Also war es bei dem Angriff gar nicht um Roddy gegangen, er war bloß im Weg gewesen. Sie waren hinter Becky her.
    » Es tut mir leid. Ich weiß, dass Sie beide zusammen einen Neuanfang geplant haben.« Weiss warf einen Blick auf seine Armbanduhr. » Kann sein, dass sie jetzt schon tot ist, aber auf jeden Fall wird sie die Nacht nicht überleben.«
    Logan hatte das Gefühl, als würde er am ganzen Leib zittern, doch als er an sich hinuntersah, konnte er nichts Ungewöhnliches erkennen. Als er sich zu erinnern versuchte, wann er zuletzt mit Becky gesprochen hatte, fiel ihm ihre Nachricht auf seiner Mailbox ein. Ihr Anruf war noch nicht lange her, eine Dreiviertelstunde vielleicht. Das hieß wohl, dass ihr zumindest bis dahin nichts zugestoßen war.
    » Woher…?«
    » Woher ich das mit Ihnen beiden weiß? Von Ihrem alten Freund Bob Crawford. Seit unserem ersten kleinen Abenteuer hat er mit meiner Hilfe eine Menge Geld verdient. Ich bin sicher, dass Sie die Gerüchte über ihn gehört haben. Und ja, sie sind alle wahr. Er ist jetzt der Geldwäscheanwalt meiner Wahl. Wissen Sie, wenn man mit mir ins Geschäft kommt, gibt es kein Zurück mehr. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen und noch einmal von vorn anfangen. Sobald

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