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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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schon wartenden Fahrzeugen ein und stiegen aus, um sich zu strecken und die Seeluft tief einzuatmen. Es war ein grauer Morgen.
    » Zum Glück haben die hier keine Metalldetektoren oder durchsuchen die Fahrzeuge«, sagte Hardy, während er seine Oberschenkelmuskeln dehnte.
    » Warum auch? Mull ist kaum ein bevorzugtes Anschlagsziel von Terroristen«, erwiderte Logan.
    Hardy schmunzelte, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und streckte die Arme über seinen Kopf, bevor er ihn nach links und nach rechts drehte, um seine Nackenmuskeln zu entspannen.
    Logan sah auf die See hinaus. » Glaubst du, dass sie drüben schon angelegt haben?«
    » Ja, wenn sie pünktlich abgefahren sind.«
    » Ich hatte erwartet, dass Becky mich anruft.«
    » Es würde mich wundern, wenn sie überhaupt ein Netz hat. Während der Überfahrt hatte sie bestimmt keinen Empfang, und auf der Insel wird es nicht viel besser sein.«
    Logan nickte, aber auf seiner Stirn zeigten sich Sorgenfalten.
    » Mach dir keine Gedanken«, tröstete Hardy ihn. » Roger steht zu seinem Wort. Er wird auf sie aufpassen.«
    Sie nahmen sich jeder eine Flasche Wasser aus dem Wagen und tranken, während nach und nach weitere Autos hinter ihnen eine Schlange bildeten. Hardy trug eine alte, khakifarbene Armeemütze, die er sich fester über den Kopf zog, als der Nieselregen in feinen Sprühnebel überging.
    Logan dachte darüber nach, ob es je eine Zeit geben würde, in der sie nicht immer wieder von den nunmehr anderthalb Jahre zurückliegenden Ereignissen eingeholt werden würden. Es kam ihm so vor, als wäre alles noch immer die Nachwirkung seiner Trennung von Penny vor vierzehn Jahren. Hatte sie ihn vielleicht auf die Reise geschickt, zum Loch Awe, zu Ellie und nun hierher, als sie ihn an jenem Tag damals verließ? Waren er und Ellie dazu verdammt, für immer der verlorenen Zeit hinterherzujagen?
    » Was ist los?«, fragte Hardy, der Logans nachdenkliche Miene bemerkt hatte. Er drehte den Schraubverschluss seiner Flasche zu.
    » Ich habe nur nachgedacht«, sagte Logan. » Darüber, was uns eigentlich hierhergeführt hat und ob es je ein Ende haben wird.«
    » Und?«
    Logan sah ihn an. » Ich weiß es nicht, Tom. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Hardy nickte und gab ihm einen Klaps auf die Schulter. » Diesmal erledigen wir die Sache endgültig, sonst hätten wir gar nicht erst herzufahren brauchen.«
    » Und Becky hätte sich nicht in Gefahr begeben müssen.«
    6
    Rebecca stand immer noch auf dem Oberdeck, als die Fähre ihr Tempo drosselte und die Durchsage zu hören war, die Passagiere sollten sich doch bitte zurück zu ihren Fahrzeugen begeben. Sie beeilte sich, um sich unter die Menge zu mischen, die sich die Treppe zum Autodeck hinunterschob. Inmitten all der Menschen fühlte sie sich zumindest vorerst sicher.
    Mit verriegelten Türen saß sie in ihrem Wagen und beobachtete, wie sich die übrigen Passagiere zu ihren Autos durchzwängten. Der Wagen der vier Männer war anscheinend wirklich mit den letzten Fahrzeugen auf die Fähre gerollt. Sie konnten nichts tun, als zu ihr herüberzustarren, bevor sie zu ihrem Auto gingen.
    Rebecca vermutete, dass auch auf Mull bereits Fahrzeuge warten würden, die die Fähre zurück zum Festland nehmen wollten, sodass sie diese zuerst umfahren müsste, ehe sie nach Purcell Ausschau halten konnte. Für einen Übergriff der vier Männer war es hier jedenfalls viel zu belebt und der gesamte Bereich zu einsehbar.
    Als die Fähre endlich festgemacht hatte, öffnete sich vor ihr die Bugklappe, und schwaches Tageslicht drang in den Laderaum. Sie folgte den Anweisungen des Personals und rollte langsam von der Fähre. Als sie holpernd wieder Land unter die Räder bekam, machte sich ihre Anspannung als flaues Gefühl in ihrem Magen bemerkbar. Sie holte ein paarmal tief Luft, aber es half nichts.
    Rasch schaute sie zu den wartenden Fahrzeugen hinüber, um zu sehen, ob eines von ihnen ihr Zeichen mit der Lichthupe gab, konnte aber nichts entdecken. Einige der Autos, die von der Fähre gefahren waren, hielten im Anlegerbereich an. Als auch Rebecca ihren Wagen an den Fahrbahnrand lenken wollte, entdeckte sie ein abseits am nördlichen Ende des Terminalgeländes geparktes Auto. Sie näherte sich ihm, und der Fahrer betätigte drei Mal kurz die Lichthupe. Erleichtert parkte sie ihren Ford dicht daneben.
    Der Fahrer nickte ihr zu, ehe er ausstieg. Rebecca blieb zunächst hinter ihrer Fahrertür stehen: ein Schutzschild für alle Fälle.
    Der

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