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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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anzusehen.
    Draußen zogen die Wolken über die Hügel und Weiden. Der Regen prasselte jetzt nur so auf die Scheibe. Purcell schaltete das Licht ein und die Scheibenwischer auf die schnellste Stufe, trotzdem konnten sie es mit den Wassermassen kaum aufnehmen.
    » Sieht nach einer ganz schönen Katastrophe aus.« Purcell schielte zum Himmel hinauf.
    Rebecca wusste nicht, ob er vom Wetter oder von dem redete, was ihnen bevorstand.
    Hardy fuhr so schnell wie möglich von der Fähre hinunter und bog auf die Straße nach Tobermory ein. Logans Finger trommelten nervös auf seine Knie, während er selbst ängstlich zum Himmel hinaufschaute, der immer schwärzer wurde.
    Der Regen setzte zunächst verhalten ein, doch dann schien es, als hätte jemand die himmlischen Schleusentore geöffnet, um alles aufgestaute Wasser über der Erde auszuschütten.
    Plötzlich war sich Logan ihres Plans nicht mehr sicher– was Purcell und die Falle betraf, die sie den Männern stellen wollten. Es wirkte ganz und gar nicht so, als wären sie diejenigen, die alles im Griff hatten. Er äußerte Hardy gegenüber seine Bedenken.
    » Roger verfügt über gewisse Fähigkeiten, die ihn zum besten Mann in einer Sache wie dieser machen«, sagte Hardy.
    » Was meinst du damit, Tom? Sprich bitte nicht in Rätseln.«
    » Er war kein einfacher Beschützer im Dienst Ihrer Majestät. Er hat bei geheimen Kommandos mitgewirkt. Operationen unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit durchgeführt.«
    » Du meinst, er hat für die Regierung Menschen umgebracht?«
    Hardy machte eine abwehrende Geste. » Das habe ich so nicht gesagt.«
    Es war wohl besser, das Thema zu wechseln.
    11
    Purcell bremste den Wagen ab, als sie über eine Hügelkuppe fuhren. Vor sich, gleich hinter der nächsten kleinen Erhebung, erblickte Rebecca ein einstöckiges Gebäude. Es ähnelte einem alten Farmhaus und war mit der Straße durch eine lange, breite Zufahrt verbunden. In der Mitte der Vorderfront befand sich die Tür mit je zwei Fenstern links und rechts und je zwei weiteren genau über diesen in der oberen Etage. Alles war symmetrisch, trotzdem erschien die linke Hälfte Rebecca ein wenig breiter. Hinter zweien der unteren Fenster brannte Licht, aus dem Schornstein stieg Rauch.
    » Ist es das?«, fragte sie.
    » Ja. Wie finden Sie’s?«
    Als ob sie für den Urlaub hierhergekommen war. Ist auch alles so, wie Sie es sich vorgestellt haben, gnädige Frau? Wollte er sich über sie lustig machen?
    » Es gefällt Ihnen nicht?«, hakte er nach, als sie ihm die Antwort schuldig blieb.
    » Soll das Ihr Ernst sein?«
    Er sah sie an, als hätte sie ihn beleidigt.
    » Hören Sie«, sagte sie, » das Haus ist wirklich hübsch, aber Sie werden vielleicht verstehen, dass ich mich in Anbetracht der Umstände nicht gerade vor Entzücken überschlage.« Ihre Stimme wurde lauter als beabsichtigt, klang wütend.
    » Ich bin ja wohl nicht hier, um mich zu erholen und mir einen schönen Tag zu machen, oder?«, sagte sie in etwas versöhnlicherem Ton.
    » Da haben Sie zwar recht, trotzdem…«
    Trotzdem was? Meine Güte.
    Als der Wagen den nächsten Hügel hinauffuhr, reflektierte der Außenspiegel auf ihrer Seite die Scheinwerfer des Verfolgerwagens, der ihnen unerbittlich auf den Fersen blieb.
    » Wie wollen wir jetzt vorgehen?«, fragte sie. Vor Angst war ihr speiübel. » Was ist, wenn sie aufholen und aufs Ganze gehen, sowie wir vor dem Haus halten?«
    » Keine Sorge. Ich habe ein elektrisches Tor. So wie von früher, aus Eisen. Man kann sich dem Haus nur über die Zufahrt oder zu Fuß über die Felder nähern.«
    » Und dann wollen Sie sie sich vorknöpfen?«
    Gott, wie sich das schon anhörte!
    » Nein.«
    » Mit Ihrer Waffe, meine ich.«
    » Ich weiß, was Sie gemeint haben. Aber ich besitze keine Waffe. Habe ich Ihnen das nicht erzählt?«
    Rebecca blickte ihn sprachlos an. Wie viel schlimmer konnte diese Sache noch werden? » Was, zum Teufel, sollen wir denn dann tun? Die Kerle sind jedenfalls bestimmt nicht unbewaffnet.«
    » Das sehe ich auch so.«
    » Und?«
    » Und was? Ich kenne das Haus wie meine Westentasche. So lange Sie auf der Welt sind, bin ich Soldat gewesen– wahrscheinlich noch länger. Ich weiß, wie man einen Mann ohne Waffe tötet– oder ihn aus dem Verkehr zieht, ohne ihn gleich umzubringen. Ich weiß sogar mehr darüber, als Sie je wissen wollen.«
    Hörte sie da Begeisterung in seiner Stimme? » Sie finden das alles unglaublich toll und aufregend, oder nicht?«
    Als sie

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