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Unheil ueber Oxford

Unheil ueber Oxford

Titel: Unheil ueber Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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kamen.«
    Das sah der Martha, die Kate nur allzu gut kannte, schon eher ähnlich. »Ist der Schaden groß?«
    »Ja, und zwar nicht nur in ihrem eigenen Zimmer.«
    Annettes Gesichtsausdruck veränderte sich. Nachdem sie nicht mehr allein für den Notfall verantwortlich war, suhlte sie sich mit zunehmender Begeisterung in den schrecklichen Details.
    »Und sie selbst? Ist sie verletzt?« Wäre Martha ein wirklich netter Mensch gewesen, hätte Kate diese Frage sicher früher gestellt. Unglücklicherweise war ihr der Gedanke, Martha in einer Rauch- und Flammensäule aufgehen zu sehen, durchaus nicht unangenehm.
    »Oh, ihr geht es bestens. Sie hatte die Kerze auf das Fensterbrett gestellt und sich zu einer Meditationsstunde in die Kapelle zurückgezogen. Die Kerze – wie sollte es anders sein? – begann zu flackern und setzte die Vorhänge in Brand. Das Bett ist hin, der Teppich auch. Außerdem ist Ms Hawkins gesamter persönlicher Besitz einschließlich aller Kleider verbrannt. Hinzu kommt der Wasserschaden von den Löscharbeiten. Da muss ordentlich renoviert werden.«
    »Vermutlich.«
    »Und dann hat das Feuer noch auf das Nachbarzimmer übergegriffen.«
    »Du meine Güte!«
    »Das Zimmer von Mr Skinner. Er ist sehr ungehalten, weil sowohl seine Kleidung als auch sämtliche Bücher verbrannt sind, und zwar die, die er mitgebracht hat, als auch die, die er hier gekauft hat.«
    »Dann sollte ich mich jetzt wohl um die beiden kümmern.«
    »Vor allem müssen Sie neue Unterkünfte finden.«
    »Richtig. Sofort.«
    »Wissen Sie, es mag ja ganz nett sein, Ausflüge zu einem Shakespeare-Stück in einem Open-Air-Theater oder zu einem Konzert nach Birmingham zu machen, aber es gibt hier Leute, die sich mit den wahren Problemen herumschlagen müssen.«
    »Ich sagte doch, ich kümmere mich darum«, knurrte Kate mit zusammengebissenen Zähnen.
    Das Problem war natürlich, dass alle Zimmer in den modernen Unterkünften, die über Bäder, Duschen und ausreichend Toiletten verfügten, bereits vergeben waren. Im College selbst waren zwar noch Zimmer frei, doch die konnte man nur über die alten, zwar pittoresken, jedoch unbequemen Treppenhäuser erreichen. Für junge, bewegliche Studenten mochte das angehen, wankelmütigen Personen mittleren Alters würden sie vermutlich weniger zusagen.
    Kate ließ die triumphierend dreinblickende Annette stehen und stellte eine Liste der Dinge zusammen, die zu tun waren, zunächst musste sie mit dem Hausmeister sprechen und nach freien Zimmern fragen, ehe sie sich der zweifellos irritierten Martha und einem wutentbrannten Curtis widmete. Wer würde überhaupt für den Schaden aufkommen? Wahrscheinlich wies Martha jegliche Schuld weit von sich. Kate ging davon aus, dass es an ihr hängen bleiben würde, höfliche Briefe an die Versicherungsgesellschaften zu schreiben und mit dem Quästor zu reden. Nun, für diesen Tag hatte sie sowieso nichts anderes geplant. Und die Umstände hatten den großen Vorteil, dass ihr keine Zeit blieb, sich Sorgen um Leute zu machen, die sie vielleicht ermorden wollten.
    Kate musste sich sputen. Am Nachmittag sollte sie einen Workshop über das Schreiben historischer Romane leiten; unmittelbar anschließend war für ihre Gruppe der Besuch eines Shakespeare-Dramas im Garten des Leicester College vorgesehen. Kate wusste nicht recht, was sie mehr fürchtete – ein Shakespeare-Stück absitzen zu müssen, das von Laiendarstellern mit übersteigertem Selbstvertrauen gespielt wurde, oder den Besuch in jenem College, wo ihr verflossener Liebhaber eine Dozentenstelle innehatte. Wenigstens spielte das Wetter mit. Immer noch war es heiß und schwül. Wenn die Mücken nicht zu angriffslustig wurden, war es sicher angenehm, den Abend draußen zu verbringen. Das für den frühen Herbst ungewöhnlich warme Wetter würde sie vermutlich kaum dazu zwingen, sich unter einen Golfschirm zu ducken und sich die Finger warm zu pusten.

    Gegen halb acht war die Zimmerfrage endlich gelöst. Es hatte länger gedauert als geplant, weil Martha darauf bestanden hatte, die Duschen zu inspizieren. Anschließend bombardierte sie Kate mit Patentrezepten, wie ein Duschkopf zu reinigen war, um die erforderliche Wassermenge auszuspucken.
    Curtis hatte einige unzufriedene Bemerkungen über den Gehalt an Ballaststoffen in seinem Frühstück gemacht, woraufhin Kate die Küche angewiesen hatte, ihm am nächsten Morgen seine Lieblings-Cerealien zu servieren.
    Martha hatte noch einen draufgesetzt und sich über zu

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