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Unheil

Unheil

Titel: Unheil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Vorgesetzten niedergelassen hatte, sagte: »Er war am Tag des Klassenausflugs krank. Summers ließ ihn nicht mitgehen, weil er sich gerade erst auf dem Weg der Besserung befand. Er war gestern in der Turnhalle, nahm aber noch nicht an den Übungen teil, weil man ihn noch schonen wollte. Er saß in einem Winkel und sah seinen Klassenkameraden zu. Glücklicherweise nahmen sie keine Notiz von ihm, aber er wurde zum Zeugen der ganzen schrecklichen Episode. Armer kleiner Kerl.«
    Sie schwiegen eine Weile, bis Holman fragte: »Was geschieht jetzt?«
    »Wir haben den größten Teil der Nacht mit Telefongesprächen verbracht, um herauszubringen, wo der Nebel jetzt ist, sofern er sich nicht inzwischen aufgelöst hat. Und wir erkundigten uns bei allen Polizeistationen in der Gegend nach ungewöhnlichen Ereignissen.« Wreford hielt mehrere Blätter mit gekritzelten Notizen in die Höhe. »Es sind viele seltsame Dinge geschehen, aber das ist immer der Fall. Unser Problem ist, welche wir dem Nebel zuschreiben können.«
    »Dann glauben Sie mir?«
    »Sagen wir, daß wir Ihre Geschichte nicht mehr für Hirngespinste halten. Wir benötigen aber mehr Beweise...«
    »Mehr Beweise?« fuhr Holman auf, aber Wreford hielt die Hand hoch.
    »Wir glauben, wir haben diese Beweise. Ein Axtmord vor ein paar Tagen: ein Mann namens Abbot zerhackte einen reichen Großgrundbesitzer, dessen Frau und seine zwei weiblichen Hausangestellten, dann schlug er sich selbst in die Handgelenke. Wie uns bekannt geworden ist, hegte er einen Groll gegen den Großgrundbesitzer, aber die Sache war kaum ernst genug, um dieses Gemetzel zu erklären. In der gleichen Gegend wurde ein Farmer von seinen Kühen zu Tode getrampelt, und ein Pfarrer lief in seiner Kirche Amok. Ein paar andere Vorfälle, relativ unbedeutend, aber nichtsdestoweniger laufen sie alle auf eins hinaus. Wir haben darum gebeten, daß weitere Meldungen sofort auf direktem Weg an uns gehen sollen, und gegenwärtig konzentrieren wir uns auf die Lokalisierung des Nebels.«
    »Er könnte überall sein.«
    »Wir werden ihn bald finden.«
    »Gut, und was haben Sie dann vor?«
    »Wir stellen alle Fakten zusammen, dann gehe ich zum Polizeipräsidenten und ersuche ihn, das Material dem Innenminister vorzulegen.«
    »Aber in der Zwischenzeit wird das halbe Land betroffen sein!«
    »Nein, Mr. Holman. Ich habe vor, rasch zu handeln.« Er beugte sich über den Schreibtisch und sagte ernst: »Aber ich muß die Beweise vorlegen können.«
    »Die haben Sie!«
    »Ich habe ein paar gekritzelte Notizen und Meldungen, die unterwegs an mich sind.«
    »Dann erstatten Sie mündlich Bericht!«
    »Das habe ich vor. Aber der Fall muß klar sein, wenn wir damit zum Innenminister gehen.«
    »Sie warten darauf, daß noch etwas geschieht?«
    »Offen gestanden, ja.«
    Holman war bestürzt. Er wußte nicht, was er sagen sollte.
    »Das bedeutet jedoch nicht, daß ich untätig bleibe«, setzte Wreford hinzu. »Ich habe alle Polizeikräfte in den gefährdeten Landesteilen alarmiert und —«
    »Was haben Sie ihnen gesagt?«
    »Daß sie nach einem gefährlichen, wie gelblicher Nebel aussehenden Gas Ausschau halten sollen und sofort den Schauplatz des Geschehens aufsuchen sollen, wenn sie von irgendwelchen Störungen hören, seien sie groß oder klein.«
    »Aber die Bevölkerung sollte gewarnt werden. Sie sollte aus der Bewegungsrichtung des Nebels evakuiert werden!«
    »Zuerst müssen wir den Nebel lokalisieren, Mr. Holman. Und dann müssen wir uns vergewissern, daß er für diese Ausbrüche verantwortlich ist.«
    »Sagten Sie nicht, daß Sie mir glauben?«
    »So ist es, aber ich habe nicht die Befugnisse zu tun, was Sie verlangen. Und um irgendwelche Befugnisse zu erhalten, muß ich meinen Vorgesetzten von der Gefahr überzeugen.«
    »Also warten Sie, daß mehr Menschen sterben.«
    »Innerhalb der nächsten Stunden wird der Nebel oder das Gas — was immer es sein mag — auf die Menschen zu wirken beginnen, die bereits in Berührung mit ihm gekommen sind, und dann sollten wir unwiderlegliche Beweise erhalten. Wir könnten jetzt ohnehin nichts tun, um diese Betroffenen zu schützen oder vor ihnen zu warnen.«
    »Diese Leute müßten in ihrem eigenen Interesse eingesperrt werden!«
    »Seien Sie vernünftig, Mr. Holman. Was sollen wir tun? Über Funk und Fernsehen eine Botschaft an alle aussenden, die in letzter Zeit mit Nebel in Berührung gekommen sind, daß sie sich bitte beim nächsten Polizeirevier melden sollen? Bestenfalls

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