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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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Unverfrorenheit gewaltig den Hintern versohlen. Misstrauisch folgte er seinen Bewegungen, als Sebastian mit langsamen Schritten durch das Zimmer ging und mit einem überheblichen Gesichtsausdruck vor dem Bett stehen blieb, auf dem Kyra saß. Sie schürzte angewidert die Lippen, als ihr Blick auf die gewaltige Schuppenflechte an Sebastians Armen fiel.
         „So.“
         Kyra hätte beinahe eine freche Antwort gegeben, doch auf halbem Weg ihren Hals hinauf schluckte sie die Worte hinunter.
         „So“, wiederholte Sebastian mit seiner trägen, schleppenden Stimme und stemmte dabei die Hände in die Hüften. „Ist das euer neues Haustier?“
         Seth und Daniel warfen sich garstige Blicke zu, beschlossen jedoch, vorerst noch nicht einzugreifen.
         „Reist durch die Gegend mit einem Vampir im Schlepptau, von dem wir alle mittlerweile wissen, dass es eine Lilie ist. Ich frage mich, ob ihr Gefallen an ihr gefunden habt? Sonst würdet ihr sie doch schon längst getötet haben, so wie es eure Pflicht ist, nicht wahr?“
         „Unsere Pflicht ist der Gehorsam gegenüber unserem höchsten Konsul“, fuhr Daniel dazwischen. „Und er hat uns den Auftrag gegeben, sie ins Hauptquartier zu bringen. Diesen Befehl führen wir aus und wir haben klare Anweisungen, ihr nicht ein Haar zu krümmen! Also lass gefälligst dieses aufrührerische Getue, wir wissen was zu tun ist!“
         Offenbar wollte Sebastian nicht das Geringste davon hören, denn er schüttelte energisch den Kopf und schnalzte mit der Zunge.
         „Ich fürchte, ihr seid nicht ganz auf dem neuesten Stand“, meinte er abfällig. „Es hat keinen Sinn mehr, diesen Abschaum nach Milwaukee zu bringen. Wir befinden uns im Krieg. Die Vampire haben Ordenshäuser im ganzen Westen angegriffen und die dortigen Anführer getötet. Alexander Monroir, Paxton Davis, Jason White ... Sogar Jim, der schon lange nicht mehr im Orden ist. Alle tot. Der Hohe Rat hat sich mit dem Sanguinarium verbündet und die Strigoi Vii in allen Herrenländern rotten sich zu riesigen Armeen zusammen. Die alten Gesetzte gelten nicht mehr und die Allianz mit dem Hohen Rat ist damit aufgelöst.“
         „Jim ist tot?“, fragte Seth. „Aber das kann nicht sein! Vor ein paar Tagen noch waren wir bei ihm...!“
         „Verbrannt“, sagte Sebastian schlicht. „Und zwar in der Nacht vor vier Tagen. Ein Feuer hat alles im Umkreis von einer Meile zu Asche verbrannt und das innerhalb von einer halben Stunde. So etwas kann nur ein Vampir, das wisst ihr doch.“
         „Das war die Nacht, in der wir ihn zuletzt gesehen haben“, meinte Daniel. „Wir waren dort!“
         „Ja. Und wie ich sehe, war ein Vampirmädchen bei euch, das durchaus in der Lage sein könnte, Feuer zu legen. Was schließt ihr daraus, hm?“
         Kyra blickte mit offenem Mund in die Runde. Sie bemerkte, dass Seth und Daniel sie anstarrten und ihr wurde sofort klar, dass sie ernsthaft in Erwägung zogen, dass sie das Feuer gelegt hatte. Immerhin war dies nun das zweite Feuer in einem Gebäude, welches sie kurz zuvor verlassen hatten und das eindeutig von einem Vampir stammen musste.
         „Nein!“, rief sie und sprang so flott auf die Beine, dass Sebastian erschrocken einen Schritt nach hinten machte. „Nein, ihr könnt doch nicht schon wieder glauben...!“ Ihre Augen traten beunruhigend weit aus den Höhlen und ihre Hände zitterten. „Ich war das nicht! Ich kann kein Feuer machen, das wisst ihr doch! Ich weiß nicht,  wie ! Ich würde niemals...!“
         Obwohl sie den Eindruck hatte, dass Daniels Augen sie scharf durchbohrten, ergriff er schließlich doch Partei für sie.
         „Sie war nicht einmal imstande Feuer zu machen, als ein irrer Wendigo vor ihr stand und kurz davor war, sie zu töten! Wenn sie nicht einmal in einer lebensbedrohlichen Situation dazu in der Lage ist, wie soll sie es dann bei Jim geschafft haben? Als wir gefahren sind, war alles noch in Ordnung und wir hatten sie ständig im Auge!“
         Kyra konnte deutlich die Skepsis in Daniels Stimme hören, doch sie war froh darüber, dass er sie verteidigte. Seth sah aus, als wolle er Sebastian augenblicklich an die Gurgel springen.
         „Wir sind schon so lange mit ihr unterwegs und nie hat sie versucht, uns zu schaden! Sie hat Daniel sogar das Leben gerettet! Welchen Sinn würde es machen, wenn sie Ordensleute hinter unserem Rücken angreift? Sie

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