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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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zum Teufel ist nur in dich gefahren?“
         Kyras Augen leuchteten rot auf. Sie stieß ein heiseres Brüllen aus und drückte Daniel die Kehle zu. Dieser würgte und es gelang ihm nur mit äußerster Mühe, Kyra einen solchen Stoß zu versetzen, dass sie ins Taumeln geriet.
         „Töte sie! Töte sie, verdammt noch mal!“, schrie Sebastian, der sich in einer Ecke herumdrückte, um keinen Schlag ab zu bekommen.
         Mit einem lauten Stöhnen stand Seth auf, seine ganze Brust war blutbesudelt.
         „Daniel, er muss den Ring haben!“, rief er keuchend. „Nimm ihm den Ring weg!“
         Doch Daniel und Kyra kämpften gegeneinander wie zwei Gladiatoren. Unter animalischem Geschrei hackte sie auf ihn ein, versuchte ihn zu beißen und brach ihm mit einem Faustschlag mehrere Rippen. Daniel, der ihr an Kraft und Geschicklichkeit weit unterlegen war, sah sich in diesem Kampf schon draufgehen. Er schaffte es, einen Schuss aus seiner Pistole zu lösen, der Kyra direkt zwischen den Augen traf. Blut spritze auf. Mit einem ohrenbetäubenden Krachen schlug sie auf dem Boden auf, seltsamerweise noch immer mit geöffneten Augen und gefletschten Zähnen.
         „Das reicht nicht!“, schrie Seth. „Die Wunde wird gleich wieder verheilen! Nimm ihm endlich den Ring ab!“
         Als Daniel auf ihn zuging, sah Sebastian erschrocken aus. Er hatte ihn noch nicht erreicht, da stürzte sich Kyra erneut auf ihn und diesmal sah er funkelnde Sterne blitzen, als sie seinen Kopf hart gegen die Wand schlug. Benommen und mit höllischen Schmerzen sackte er zusammen und blieb mit dem Rücken gegen die Wand am Boden liegen.
         „Jetzt den anderen!“, schrie Sebastian mit einem triumphierenden Blitzen in den Augen. „Mach ihn fertig!“
         Wie im Wahn rannte sie auf Seth zu, der fahrig seine Pistole vom Boden aufhob und den Abzugskolben drückte. Doch er zielte nicht auf Kyra. Der Schuss rauschte mit einem Zischen knapp an ihrem Gesicht vorbei und hinterließ dort einen brennenden, blutigen Streifen. Er fand sein Ziel schließlich in Sebastians Brustbein. Dessen Lippen formten ein stummes, überraschtes  „Oh“ , dann brach er zusammen und blieb reglos neben Daniels schlaffem Körper liegen.
         Sofort klärten sich Kyras Gedanken. Ihre Faust kam nur Zentimeter vor Seth's Gesicht zum Stillstand, der die Augen geschlossen hatte und eines davon vorsichtig öffnete, als der Schmerz, den er eigentlich erwartete, ausblieb. Kyras Gesichtszüge sahen für einen Augenblick ziemlich dümmlich aus, als das Rot aus ihren Pupillen wich und sie sich verwirrt umblickte, als wollte sie fragen, was zum Teufel sie hier eigentlich machte. Sie hörte ein Ächzen. Daniel richtete sich mit größter Mühe wieder auf und wischte sich mit dem Handrücken das viele Blut aus dem Gesicht, welches aus einer tiefen Wunde an seiner Stirn sickerte.
         „Wo ist der Ring“, fragte er mit sichtlich matter Stimme, ohne sich auch nur im Geringsten um etwas anderes zu kümmern. „Der Ring, wo hat er ihn hin? Wir brauchen ihn!“
         Kyra hatte keine Ahnung, was hier eigentlich vor sich ging. Doch dann erinnerte sie sich.
         „Er hat ihn verschluckt“, sagte sie und mit einem Blick auf Daniels blutenden Kopf und Seth's zerkratzter Brust fügte sie hinzu. „War ... war ich das etwa?“
         „Ja!“, rief Seth und schlug ihr mit den Knöcheln hart gegen die Schläfe. „Du dumme Kuh, was lässt du dir auch den Ring wegnehmen!“
         „Holt den Koffer von oben“, sagte Daniel. „Schnell, wir müssen hier weg. Und ich brauche ein Messer!“
         Seth stand wacklig auf und zog Kyra an der Hand mit sich die Treppen hinauf. In der Eingangshalle herrschte Aufruhr. Gerade eben waren ein halbes Dutzend bewaffneter Polizisten durch die Türe gestürmt. Der Pförtner schrie laut:
         „Da sind welche von denen!“
         Er deutete auf Kyra und Seth. Die Polizisten hoben die Waffen und riefen  „Stehen bleiben!“ , doch Seth lief einfach weiter. Kyra sah, wie ihnen die Polizisten folgten, doch Seth brüllte ihr nur zu: „Wenn die schießen sollten, dann gib mir Deckung, du stirbst nicht so leicht!“
         Sie erreichten das Hotelzimmer, das mittlerweile komplett in Flammen stand. Der Koffer stand allerdings einige Meter von der Tür entfernt im Gang. Anscheinend waren Daniel und Seth so umsichtig gewesen, ihn sofort vor dem Feuer zu retten. Seth

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