Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
Vom Netzwerk:
hatte so viele Gelegenheiten, uns zu töten und hat es nie getan! Wer bist du überhaupt, dass du solche Anschuldigungen stellen kannst, hä? Du weißt ja gar nicht, wovon du redest, Idiot!“
         Mit einer immensen Genugtuung stellte Kyra fest, dass Seth vollkommen von ihrer Unschuld überzeugt war und Sebastian den Eindruck machte, als hätte ihm soeben jemand ein Holzbrett gegen den Kopf geschlagen.
         „Was wäre, wenn der Hohe Rat sie nur zu euch geschickt hätte, damit sie in aller Ruhe unsere Männer auslöschen kann? Vielleicht ist es von Anfang an ihr Ziel gewesen, einen erneuten Krieg zwischen Menschen und Vampiren heraufzubeschwören? Schon mal daran gedacht? Alles war friedlich, bis dieses  Etwas  -“ und er deutete dabei anklagend auf Kyra „- auf der Bildfläche erschienen ist! Und ehe wir uns versehen brennen Ordenshäuser ab und der Hohe Rat schließt sich mit den Strigoi Vii zusammen! Was bitte schön soll das eurer Meinung nach bedeuten?“ Ein irrer Glanz trat in seine hervorquellenden Augen und auf seiner Oberlippe hatten sich feine Schweißtröpfchen gebildet. „Es wäre besser, wenn dieser Blutsauger auf der Stelle vom Erdboden verschwindet! Eine Lilie, welche die Reihen der Vampire verstärkt, wäre für uns sehr gefährlich! Es ist Krieg und wir Jäger haben die Aufgabe, jeden Vampir zu töten, der uns über den Weg läuft!“
         „Du lässt deine dreckigen Finger von ihr!“, schrie Seth und hob erneut seine Waffe, doch zu spät.
         Sebastian hatte Kyra gepackt und drückte ihr den Lauf seiner Pistole an den Kopf. Schon wollte sie sich aus seinem Griff befreien, doch Sebastian presste die Waffe noch fester an ihre Schläfe.
         „An deiner Stelle würde ich mich nicht rühren, Schätzchen. Das ist eine Leuchtpistole. Wenn ich abdrücke, verbrennst du augenblicklich zu Asche. Also halt schön brav still.“
         „Lass sie los!“, brüllte Daniel, der ebenfalls seine Pistole auf Sebastian gerichtet hatte. „Oder ich puste dir den Schädel weg!“
         „Seid nicht albern!“, rief Sebastian. „Was soll das? Ist es nicht euer Job, Vampire zu killen? Was macht es schon, wenn sie stirbt? Ein Vampir weniger auf der Welt, welchen Unterschied macht das? Oder habt ihr am Ende Mitleid mit ihr? Wenn ihr mich tötet, weil ich einen Vampir umbringen will, dann werdet ihr aus dem Orden verstoßen und selbst gejagt wie wilde Tiere! Also lasst mich gefälligst meine Arbeit machen!“
         Kyra hatte nicht wirklich Angst. Sie konnte jedoch nicht umhin, im höchsten Maß genervt zu sein. Langsam wurde sie es leid, mit abstrusen Anschuldigungen bombardiert und mit Pistolen bedroht zu werden, wo weder das eine noch das andere angebracht war. Ungeduldig schnaubte sie durch die Nasenlöcher und presste die Lippen aufeinander, während ein gewaltiges Brummen ihrer Kehle entwich.
         „Kein Grund, zornig zu sein“, hauchte Sebastian mit gespieltem Verständnis. „Wenn du Glück hast, spürst du es nicht einmal. Ich bin sicher, es geht schnell und sauber.“
         Ein metallisches Klicken zerschnitt die Stille. Daniel hatte den Abzugskolben heruntergedrückt.
         „Lass sie sofort los“, zischte er mit einem so unglaublich wütenden Ton, wie ihn Kyra noch nie von ihm gehört hatte. „Lass sie los, oder ich werde dich auf der Stelle töten.“
         Das Lächeln tröpfelte von Sebastians Gesicht und seine Haut nahm einen sehr hässlichen Braunton an.
         „Du beschützt sie?“, rief er aufbrausend. „Du stellst dich auf die Seite unserer Feinde? Bill selbst hat uns befohlen, gegen die Vampire in den Krieg zu ziehen und keinen von ihnen am Leben zu lassen! Wenn du dich jetzt gegen den Orden stellst, dann ist dein Schicksal besiegelt!“
         „Dann soll es so sein“, sagte Daniel ruhig, seine Hände zitterten jedoch leicht bei diesen Worten. „Ich wähle lieber den richtigen Weg, als blind den Befehlen eines anderen zu folgen!“
         Für einen kurzen Augenblick herrschte vollkommene Stille. Sebastian wirbelte mit Kyra an sich gepresst herum und schoss erst auf das Bett, dann auf die Vorhänge. Beide fingen sofort Feuer. Die Flammen züngelten an die Decke und hüllten das Zimmer in dicken, dunkelgrauen Rauch. Kyra konnte kaum etwas sehen, doch sie hörte Schüsse und das wutentbrannte Geschrei von Daniel und Seth, die durch den Raum polterten und dabei Stühle und den Tisch umwarfen. Kyra wurde

Weitere Kostenlose Bücher