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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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weiter lernen würde, als dass Menschen ihr nie und nimmer wohlgesonnen wären und sie sie eigentlich zu ihren Feinden zählen sollte? Wäre das nicht die optimale Voraussetzung, ihr einzupflanzen, gegen Menschen zu kämpfen, sie zu hassen, sie sogar zu töten, um ihr eigenes Überleben zu sichern?“
         „Ich sagte doch schon bereits: Meine Theorie lautet, dass sie vorsätzlich zu uns gebracht wurde, um uns zu schaden“, sagte Bill.
         „Ich denke, dass ist nur halb richtig“, meinte Joe. „Mit Sicherheit sollte sie zu euch gebracht werden, um euch zu schaden. Doch sie war nur ein Mittel zum Zweck! Diese Angriffe gingen nicht von ihr aus. Samael hat euren Orden in Phoenix angegriffen und bestimmt steckt er auch hinter den Angriffen auf alle anderen Ordenshäuser und dem Hauptquartier.“
         „Aber Samael dient doch Marius und der hat dieses Mädchen mit sich genommen -“
         „Ja, mag schon sein“, sagte Joe unwirsch und wedelte ungeduldig mit der Hand. „Aber meiner Meinung nach wusste sie gar nichts davon. Es ist nämlich so, dass Kyra überhaupt nie in der Lage war, Feuer zu erzeugen. Im Grunde konnte sie gar nichts richtig. Diese Angriffe geschahen stets kurz nachdem sie am Ort des Geschehens war und es sollte so aussehen, als ob sie selbst es getan hätte, doch dem war nicht so! Es sollte nur das Misstrauen der Jäger schüren und schließlich Anstoß zu einem Krieg geben. Was für ein perfekter Plan wäre das?“
         „Aber sie hat gebrannt! Mehrere meiner Jäger können das bestätigen, sie haben es selbst gesehen!“
         „Samael war auch dort, hast du gesagt. Bill, du weißt, dass er ein Venusgeist ist, ein Geist der Persönlichkeit! Es gehört zu seinen Aufgaben, die Menschen zu beseelen, ihr Schicksal zu lenken und sie Dinge tun zu lassen, die sie selbst allein nicht schaffen würden! Kyra hat gebrannt, weil Samael in der Nähe war, so einfach ist das!“
         Bill sah aus, als hätte er soeben ein Schlagholz gegen den Kopf gekriegt. Sein Mund stand offen und seine Augenbrauen waren tief zusammengezogen.
         „Aber ... die Autositze ... Daniel sagte mir, dass sie das Leder der Autositze angeschmort hätte, in der Nacht, als sie von ihm abgeholt wurde...“
         „Und ich wette mit dir, dass Samael auch in dieser Nacht anwesend war. Anders lässt es sich nicht erklären.“
         „Aber sie ist Marius' Lilie!“, sagte Bill erhitzt. „Ich habe das Mädchen gesehen, Daniel hat mir von ihr erzählt! Sie kann ihre Zähne nicht einfahren und ihre Augen leuchten rot, wenn -“
         „Ja! Ja, das stimmt alles, doch wir haben uns alle täuschen lassen.“ Joes Gesicht nahm einen sehr bitteren Ausdruck an. „Ich hätte es eigentlich von Anfang an wissen sollen, dass irgendetwas nicht mir ihr stimmt, dass sie anders ist. Sie hat kaum Eigengeruch. Kyra besitzt eine besonders seltene Blutgruppe.“
         „Was soll das heißen?“, fragte Bill.
         „Kyra hat den Bombay-Phänotyp, die seltenste Blutgruppe der Welt. Wir kennen heute nur einen einzigen, lebenden Vampir mit derselben Blutgruppe und das ist unser Ratsmitglied Illyria. Die Bombay-Blutgruppe hat auch bei ihr seltsame Spuren hinterlassen. Illyria kann Gedanken kontrollieren und ist überhaupt sehr anders als gewöhnliche Vampire.“
         „Willst du etwa damit sagen...“
         „Genau. Kyra ist keine Lilie. Es ist schlichtweg nicht möglich. Lilien müssen nicht nur seelisch, sondern auch körperlich ihren Erzeugern stark ähneln, doch der Bombay-Phänotyp verträgt sich nur mit der eigenen Blutgruppe und mit keiner sonst. Und ich bezweifle stark, dass Marius sie ebenfalls hat. Sicherlich hat diese Blutgruppe in ihr eine ungewöhnliche Mutation hervorgerufen, in Folge dessen sie viele Eigenschaften von Marius übernommen hat und wahrscheinlich sogar sehr viel stärker als er selbst ist. Doch keinesfalls kann sie seine Lilie sein. Das ist absolut unmöglich.“
         Bill fiel fast vom Stuhl, so überwältigt und geschockt war er von dieser Nachricht. Seine Unterlippe zitterte stark und seine Knöchel wurden weiß, als er die Tischkante fest umklammerte.
         „Aber ... „, fing er an. „Was ist, wenn ... wenn Marius einfach einen Fehler gemacht hat? Wenn er es nicht gewusst hat...?“
         „Blödsinn!“, herrschte Joe ihn an. „Er hat ihr Blut getrunken, natürlich hat er es gemerkt! Ich habe mich blenden lassen

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