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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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Warum hast du mich verwandelt? Ich bin nichts Besonderes. Ich war nicht einmal sehr beliebt in meiner High-School. Also warum?“
         „Du bist etwas sehr Besonderes“, antwortete Marius lächelnd. „Du weißt es nur noch nicht. Dein Blut ließ mich auf dich aufmerksam werden. All das Leid, welches du seit diesem Tage durchleben musstest, erfüllt mich mit Trauer. Ich hatte das nicht beabsichtigt, aber es war notwendig, dass du unvoreingenommen heranreifst, ohne von mir beeinflusst zu werden. So konntest du selbst entscheiden, welche Seite du wählen willst.“
         „Seite?“
         „Entweder die der Menschen, oder unsere. Und ich denke, die Wahl ist gefallen. Die Menschen haben dich nur enttäuscht und am Ende wollten die, denen du vertrautest, dich ohne zu zögern töten.“
         „Ein Vampir wollte das auch“, sagte Kyra, „Jonathan Bates -“
         „- war vor vierhundert Jahren selbst ein Jäger. Ein Priester und Assassine, wenn man genau will. Von ihm konntest du nicht viel mehr erwarten, als du bekommen hast. Sein Herz hängt immer noch zu sehr an dem Leben, welches er verlor. Er hasst Vampire. Er fühlt sich von ihnen betrogen. Seine Seele können wir nicht mehr retten, also denk nicht weiter über ihn nach.“
         „Hm, okay...“ Wie schon zuvor fiel es Kyra schwer, Marius zu widersprechen. „Und was ist mit ... mit diesen Lilien? Jeder sagt, ich wäre eine Lilie und eigentlich weiß ich nicht einmal genau, was das ist.“
         Für einen Augenblick hatte Kyra das Gefühl, als wären Marius' Gesichtszüge ein wenig verhärtet, doch es war nur für einen Moment und verschwand schnell wieder. Trotzdem klang seine Stimme etwas ernster als zuvor.
         „Lilie ... dieser Begriff ist so alt wie unsere Rasse selbst. Unsere Mutter Lilith ... die Mutter aller Vampire ... von ihr stammt dieser Name ab. Die ältesten unter uns bezeichneten so die menschlichen Frauen, von denen sie überzeugt waren, sie wären ihre Seelenverwandten. Und wenn diese Frauen von ihnen zu Vampiren gemacht wurden, so waren sie von da an völlig anders als in ihrem sterblichen Leben. Ihre Anmut und Erhabenheit glich denen von Prinzessinnen, ihre Stärke und Kraft überstieg alles andere auf dieser Welt. Und doch waren sie gleichzeitig auch ungezügelt, wild und frei. Die letzte Lilie starb zu der Zeit, in der auch die Ältesten von dieser Erde verschwanden. Ich bin der einzige Älteste, der noch existiert.“
         „Oh“, sagte Kyra, nicht wissend, ob sie deswegen Mitgefühl zeigen sollte. „Und ich ...? Bin ich nun eine Lilie?“
         „Das musst du selbst herausfinden. Ich kann dir keine Antworten auf eine Frage geben, die du tief in deinem Inneren selbst finden musst.“
         Kyra verstand kein Wort davon, doch fürs Erste gab sie sich mit dieser merkwürdigen Antwort zufrieden.
         „Was ist mit Samael?“, fragte sie.
         „Samael...“ Marius lachte. „Für mich ist Samael dasselbe wie Victor für Amelie. Er ist mein Gefährte und der Beschützer unserer Rasse. Alles, was er getan hat, diente er nur unserem Überleben. Wir werden gejagt und verdammt für das was wir sind, obwohl auch wir das Recht auf Leben haben, genau wie die Menschen. Wenn ein Jäger einen Vampir tötet, so wird das toleriert. Doch wenn ein Vampir einen Menschen tötet, so wird er gejagt bis ans Ende der Welt. Findest du das gerecht?“
         „Nein, eigentlich nicht.“
         „Siehst du? Samael stellt nur die natürliche Ordnung wieder her. Und er beschützt mich. Samael ist weit mächtiger, als ich es jemals sein werde, doch er verdankt mir seine fleischliche Existenz, deswegen ist er mein Diener. Du brauchst ihn nicht zu fürchten. Er wird dir niemals ein Leid zufügen, denn du gehörst zu mir.“
         Kyra blieb ihr nichts anderes übrig, als Marius zu vertrauen.
         „Diese beiden Jäger, die dich begleiteten“, fuhr Marius fort. „Es tut mir Leid, dass sie dich verletzt haben. Doch ich muss dir sagen, dass sie dich wahrscheinlich immer noch vernichten wollen. Deswegen musst du sie von nun an zu deinen Feinden zählen. Und nicht nur sie. Alle Jäger. Sie werden nicht eher ruhen, bis sie dich getötet haben.“
         Kyra spürte einen schmerzhaften Stich in ihrer Brust. Der Gedanke an Daniel und Seth tat weh. Noch immer sah sie Daniels Gesicht vor sich. Schwitzend, heiß, in Ekstase. All die Kraft, die sie in ihrem Inneren

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