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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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beendet“, fuhr er fort. „Ihr könnt in euer Quartier gehen.“
         David und Zac verabschiedeten sich und gingen dann nach links durch eine der Türen. Bevor sich Daniel ebenfalls auf den Weg machte, holte er den schwarzen Onyxring aus seiner Hosentasche hervor. Der  Konsul machte ein ernstes Gesicht und besah sich das Schmuckstück. Dann umschloss er es mit seiner Faust und bedeutete Daniel mit einer Handbewegung, dass er zu gehen hatte. Daniel befolgte den Befehl und schlug ebenfalls den Weg nach links ein. Als die Türe hinter ihm zufiel lenkte sich die Aufmerksamkeit des Konsuls erstmals auf Kyra. Sie fühlte sich sofort unwohl unter seinem schneidenden, scharfen Blick. Dieser wanderte von ihren verklebten Haaren bis hinunter zu der blutbesudelten Kleidung. Nach seiner Analyse sah er ihr freundlich in die Augen und lächelte dabei.
         „Komm“, sagte er und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Ich denke, wir haben noch einiges zu bereden, bevor die Sonne aufgeht.“
         Mit sanfter Gewalt, weil sie sich ein wenig sträubte, führte er sie nach rechts durch eine Türe, die in einen kreisrunden Aufenthaltsraum führte. An der linken Wandseite befand sich eine weitere Türe und der Konsul bugsierte sie dort hinein. Kyra sah sich in dem kleinen Büroraum um, während der alte Mann ein paar Kerzen entzündete. Direkt vor dem Fenster an der Stirnseite stand ein alter Schreibtisch, der schon etwas morsch aussah. Zu beiden Seiten des Fensters standen gläserne Vitrinen mit seltsamen Gegenständen darin. Ketten und Spangen, undefinierbare Gefäße und hölzerne Artefakte reihten sich auf Samtpolstern aneinander. An den übrigen Wänden befanden sich massive Regale, deren Bretter sich unter der Last von Büchern alarmierend durchbogen. Auf dem Schreibtisch standen Kerzen, ein Telefon und ein Vase mit Stiften darin. Der Konsul setzte sich hinter den Tisch in einen gemütlichen braunen Ledersessel und stützte die Ellbogen auf die blank polierte Platte.
         „Setz dich doch“, sagte er und bot ihr mit einer Handbewegung den Stuhl vor dem Schreibtisch an.
         Sie nahm das Angebot an und legte die Beine übereinander. Ihre Blicke trafen sich und Kyra hatte das unangenehme Gefühl, er könne ihre Gedanken lesen. Sie starrte auf einen Punkt am Fenster hinter ihm.
         „Ich bin erst seit heute Nachmittag wieder im Haus“, begann der Konsul, um die peinliche Stille zu durchbrechen. „Ich bekam einen Anruf von einem deiner Freunde aus Los Angeles.“
         „Ich habe keine Freunde dort“, sagte Kyra knapp.
         „Ich rede von Jonathan.“
         Sie lachte.
         „Den würde ich nicht gerade als Freund bezeichnen.“
         Der Konsul blickte sie an und beschloss, ihre letzte Bemerkung zu übergehen.
         „Wie dem auch sei“, fuhr er fort. „Ich wurde über die gegenwärtige Lage genauestens unterrichtet und ich möchte ehrlich zu dir sein. Ich denke nicht, dass es klug von eurem Rat ist, jemanden wie dich in einem Gebäude zu verstecken, in dem es von Jägern nur so wimmelt. Unsere Leute sind dafür ausgebildet worden, Wesen wie dich zu töten. Erwarte also nicht, dass du hier willkommen bist.“
         „Das hab ich gemerkt“, raunzte Kyra und deutete auf ihre blutdurchtränkten Klamotten.
         „Ah ja, das ist mir schon aufgefallen. Wie kam es dazu?“
         „Einer eurer Assassinen hat mir mit einer Schrotflinte den halben Schädel weggepustet.“
         „Oh.“ Der Konsul schien nicht überrascht. „Nun, ich versichere dir, dass es kein zweites Mal vorkommen wird. Du hast mein Wort darauf.“
         Kyra machte kein Geheimnis daraus, dass sie diesem Versprechen nicht wirklich Glauben schenkte.
         „Mein Name ist Alexander“, fuhr er fort und legte seine Fingerspitzen aneinander. „Ich bin der ranghöchste Konsul in diesem Orden. Alles was hier passiert - jede noch so kleine Jagd, jede Aktion - muss erst von mir abgesegnet werden. Hier geschieht nichts, ohne dass ich es weiß.“
         „Wollen Sie mir drohen?“, fragte Kyra.
         „Die Jäger hier nehmen ihre Arbeit sehr ernst. Du wirst dich also unseren Regeln anpassen müssen, wenn du nicht wieder erschossen werden willst.“
         Kyra blickte ihm in die Augen. Ihr war ganz und gar nicht wohl.
         „Ich möchte nur dass du weißt, dass wir deine Art normalerweise jagen. Dieses Abkommen ist einmalig und eine ganz

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