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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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besondere Ausnahme und wir tun es nur, weil Amelie uns ausdrücklich darum gebeten hat. Du erhältst bei uns Schutz, aber bilde dir nicht ein, dass zwischen uns einträchtiger Frieden herrschen wird. Du wirst ein Quartier im Westflügel beziehen, soweit von den Jägerquartieren entfernt wie möglich. Wir werden darauf achten, dass du tagsüber Rückzugsmöglichkeiten hast und wir werden dich mit Blut versorgen. Allerdings wirst du mit Rinderblut Vorlieb nehmen müssen, da es uns gänzlich widerstrebt, dir Menschenblut anzubieten. Ich hoffe, du verstehst das. Du darfst nachts das Gebäude verlassen, aber nicht das Gelände! Du wirst innerhalb dieser Mauern bleiben. Außerdem ist es dir strikt verboten, irgendjemanden hier anzugreifen, zu verletzten und schon gar nicht wirst du jemanden beißen und sein Blut trinken! Andernfalls -“ und sein Blick wurde daraufhin sehr streng „- sehen wir uns gezwungen, dich zu beseitigen. Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt?“
         Kyra nickte. „Glasklar.“
         „Nun, dann möchte ich dir das hier zurückgeben“, sagte Alexander und schob ihr den Onyxring zu.
         Kyra war verwirrt, doch Alexander bestand darauf, dass sie ihn sich an den Finger steckte.
         „Ich bin sicher, dass wir ihn nicht brauchen. Und uns bereitet es kein Vergnügen, ein Wesen zu unterwerfen und sei es ein Vampir.“
         Kyra lächelte und zum ersten Mal machte sich unsägliche Erleichterung in ihr breit.
         „Was ich noch wissen möchte“, fuhr Alexander fort und stand dabei auf. „Wie kommt es, dass du nicht verblutet bist, als der Gewehrschuss dich traf?“
         Kyra leckte sich nervös über die Lippen. Sie schmeckte Daniel noch immer. Sie wusste nicht ob es klug war, Alexander zu erzählen, dass sie Daniels Blut getrunken hatte. Immerhin hatte er sie gewarnt, was passieren würde, wenn sie sich an dem Blut einer der Jäger gütlich tat. Doch andererseits konnte sie nichts dafür. Immerhin hatte Daniel sie freiwillig gefüttert.
         „Es war Daniel“, sagte sie leise. „Er … ich hab ihn nicht angegriffen oder so. Er hat sich in den Arm geschnitten und mir sein Blut gegeben, damit ich überlebe.“
         Alexander sah sie an und sie war unendlich froh als sie merkte, dass er ihr glaubte.
         „Ist es nicht entgegen euren Prinzipien, Vampire mit dem eigenen Blut zu füttern?“, fragte Kyra vorsichtig.
         Alexander schritt um den Tisch und besah sich die Gegenstände in den Vitrinen. Kyra hakte nicht weiter nach, sondern folgte ihm mit ihrem Blick.
         „Das ist richtig“, begann er schließlich. „Und doch überrascht es mich nicht, dass Daniel so etwas gemacht hat.“
         „Wie meinen Sie das?“
         Kyras Neugierde war geweckt. Endlich erfuhr sie etwas über Daniel.
         „Daniel war in seiner Jugend ein schwarzer Schwan. Blut zu geben ist für ihn also nichts Neues.“
         Eine kurze Stille trat ein, in der nur das Knistern der Kerzen zu hören war.
         „Was ist ein schwarzer Schwan?“, fragte Kyra.
         Alexander drehte sich um und sah ihr direkt in die Augen.
         „Es ist verwunderlich, dass du das nicht weißt. Ich dachte, jeder Vampir würde so etwas wissen. Einen schwarzen Schwan, so nennen Vampire ihre Spender. Du denkst doch nicht, dass sich Vampire ewig mit Blutkonserven zufrieden geben? Es gibt einige törichte Menschen, die ihnen ihr eigenes Blut mit Freuden anbieten. Fast jeder Vampir hat seinen ganz eigenen, ganz persönlichen schwarzen Schwan. Ein Vampir geht mit diesem Schwan einen verbindenden Vertrag ein, wonach er den Schwan mit allen Kräften schützen muss. Meist wird der Schwan auch als solcher gekennzeichnet, mit einem Tattoo.“
         „Daniel hat früher also einem Vampir sein Blut gespendet?“
         Kyra konnte das nicht glauben. Im Grunde hielt sie das für einen Scherz.
         „Daniel wurde schon früh auf seine Bestimmung als Jäger vorbereitet. Als er vierzehn war, empfand er es jedoch als unmenschlich, Vampire zu töten. Er war sich sicher, dass es andere Wege für ein Miteinander gab. Schließlich lief er weg und schloss sich einer kleinen Gemeinschaft von Vampiren an, um ihr Verhalten zu studieren und Freundschaft mit ihnen zu schließen. Dort wurde er zum schwarzen Schwan, doch sein Meister achtete nicht im Geringsten auf ihn. Er wurde mehrere Male, manchmal von drei oder vier Vampiren

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