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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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dich doch erst mal. Das ist nicht ungewöhnlich, fast jeder -“
         „Ich weiß, fast jeder Vampir kann das“, schnitt sie ihm das Wort ab. „Aber warum? Das ist doch physikalisch unmöglich!“
         Bebend vor Zorn stand sie da. Seth warf ihr einen warnenden Blick zu und bedeutete ihr mit den Händen, sich endlich zu beruhigen. Kyra schenkte ihm einen Blick der vernichtenden Sorte, dennoch versuchte sie ihrer Stimme einen ruhigen Klang zu verleihen.
         „Wie geht das?“, fragte sie. „Feuer, verdammt noch mal. Das ist echt nicht lustig!“
         „Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber wahrscheinlich ist es das Prana. Die Energie wird so stark fokussiert, dass sie sich materialisieren kann. Daraus entsteht Plasma und so schließlich auch Feuer. Aber das ist nur eine Theorie. Wir wissen es nicht ganz genau. Manche Dinge kann man einfach nicht erklären! Erzähl mir was passiert ist.“
         Kyra entspannte sich. Fürs Erste war sie mit dieser Antwort zufrieden.
         „Ich weiß nicht, ich hab nur nachgedacht … meine ganze Umwelt ausgeblendet. Als ob nichts um mich herum existieren würde.“
         „Ja!“, sagte Michael aufgeregt und sie konnte ihn beinahe vor sich sehen, wie er zustimmend nickte. „Natürlich! Verstehst du, Feuer zu erzeugen erfordert höchste Konzentration! Aber ich muss dich warnen, solange du nicht einmal dein eigenes Prana im Griff hast, könnte dich das töten! Vampire sind extrem feuerempfindlich und du könntest an den eigenen Flammen verbrennen! Also tu nichts Unüberlegtes, sondern versuch auf jeden Fall ruhig zu bleiben! Hast du gehört?“
         „Wie soll ich das machen? Ich kann doch jetzt nicht mehr üben.“
         „Natürlich. Du kannst es auch allein probieren, durch Meditation. Die harte Variante wäre, wenn du einfach eine Woche lang nichts trinken würdest. Dann wendet sich dein Körper der nächstbesten Nahrungsquelle zu und nimmt von ganz allein Prana aus der Luft auf. Allerdings könntest du in deinem Hunger jemanden verletzen oder an Nahrungsmangel sterben. Ich denke also es wäre ratsamer wenn du weiter meditieren würdest.“
         Kyras Kopf war mit viel zu vielen Informationen vollgestopft und ließ sie zunehmend gereizter werden.
         „Noch was“, fuhr Michael fort und plötzlich klang er wieder sehr ernst. „Wegen der Sache mit Amelie ... Irgendetwas geht hier vor und ich möchte dich nur um eines bitten. Tu alles, was die Jäger von dir wollen, hörst du? Nein, sag jetzt nichts, ich bitte dich darum. Wenn etwas passiert können sie dich am besten schützen, wenn du dich nicht gegen sie stellst. Also mach, was immer sie wollen, auch wenn es dir noch so zuwider ist! Versprich mir das!“
         „Also das ist doch...!“, wollte Kyra sich empören, doch Michael ließ sie kaum zu Wort kommen.
         „Nein, es ist mir ernst. Hier passieren merkwürdige Dinge und ich habe das Gefühl, all dies hat etwas mit Marius zu tun. Es sind nicht nur wir, die ihn bekämpfen wollen. Auch die Jäger sind hinter ihm her. Wir stehen auf derselben Seite, also tu was sie sagen!“
         „Ja, aber ...“
         „Versprich es!“
         „Also  gut , ich verspreche es“, fauchte sie. „Aber ich lasse mich nirgendwo einsperren oder so, ich will nicht, das...“
         „Wenn es nötig ist, dann wirst du auch das tun!“, herrschte Michael sie an. „Und keine Widerrede!“
         Kyra schnaubte.
         „Von mir aus!“.
         „Gut.“ Michael konnte nicht verbergen, dass er erleichtert war. „Ruf an, wenn du etwas herausfindest. Tu nichts Dummes und streite dich mit niemandem. Ich hoffe, das alles ist bald vorbei.“
         Ein monotones Piepen hob an. Er hatte aufgelegt.
     
         Obwohl hinter den dunklen Fenster des Anwesens kein Licht brannte bedeutete dies nicht, dass alle Jäger und Priester des Ordens in einem seligen Schlaf schwelgten. Selbst nachts herrschte im Ostflügel reges Treiben. Manche lasen Bücher bis in den frühen Morgen hinein. Wiederum andere tauschten einfach nur Informationen über ihre letzten Jagdzüge aus und gaben sich gegenseitig nützliche Ratschläge. Genauso ging es im Nordflügel zu, der Unterkunft der Frauen. Nur das hier weit aufgeregteres Geschnatter zu hören war. Das Ordenshaus war mittlerweile mehr ein Wohnheim geworden, in dem die Jäger sich nach getaner Arbeit zurückzogen und nur so lange blieben,

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