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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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schnurlosen Telefon in seiner rechten Hand und entblößte dabei unter dem Saum seines Morgenrocks ein Stück nackten Schienbeins.
         „Ein Anruf für dich. Ein Freund aus Los Angeles.“
         „Ich habe doch gesagt, dass ich dort keine...“
         „Es ist nicht Jonathan“, fuhr ihr Alexander ins Wort, „sondern Michael Quinn.“
         Kyras Körper fror vor Aufregung ein.
         „Wirklich?“
         „Wirklich. Jetzt nimm endlich das Telefon, ich habe noch haufenweise Papierkram zu erledigen.“
         Alexander drückte ihr das Telefon in die Hand und ging aus dem Zimmer. Kyra warf einen Seitenblick auf Seth, der eine Mischung aus unverhohlener Missbilligung und Neugier zur Schau trug.
         „Soll … hm, soll ich gehen?“, fragte er.
         Kyra überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf.
         „Hallo?“, sprach sie in das Telefon.
         „Kyra? Hallo?“ Michaels Stimme klang merkwürdig aufgeregt. „Bist du dran?“
         „Ja!“ Das hatte verdammt glücklich geklungen. Sie räusperte sich. „Ja“, wiederholte sie.
         Auf der anderen Seite der Leitung konnte sie Michael hektisch atmen hören.
         „Und, wie geht es dir? Gut angekommen?“ Er wartete ihre Antwort gar nicht erst ab, sondern sprach sofort weiter. „Hast du schon etwas herausgefunden wegen Marius? Es ist nämlich so, dass Joe nach Wisconsin zum Hauptquartier des Jägerordens geschickt wurde. Dringende Nachrichten. Ich weiß nicht genau, um was es geht, Amelie wollte mir nichts sagen. Hat man dir irgendetwas erzählt?“
         Kyra spitzte die Lippen.
         „Was?“
         „Joe ist weg! Und Amelie hat allen Mitgliedern des Rates aufgetragen, die Konvente aufzusuchen. Da ist etwas im Busch, das spüre ich. Amelie war noch nie so aufgeregt und es ist das erste Mal überhaupt, dass sie einen von uns nach Wisconsin schickt. Dort befindet sich der Hauptsitz des Schwanenordens. Der leitende Vorsitzende dort ...  mit dem ist echt nicht zu spaßen. Irgendetwas geht hier vor, aber ich werde nicht eingeweiht. Es heißt immer nur, „Halt die Augen offen“, „Sag den anderen Bescheid“ oder so ein Mist.“
         Kyra war überrascht, dass Michael in all seiner Aufregung gerade sie angerufen hatte, um nach Informationen zu fragen.
         „Ich weiß nicht, was du meinst...“, sagte sie. „Glaubst du im Ernst, die erzählen mir hier irgendwas?“
         „Du sitzt mitten in einem Ordenshaus! Ich dachte, du könntest etwas aufgeschnappt haben, aber anscheinend ist die Nachricht noch nicht bis zu euch durchgedrungen.“
         „Offensichtlich.“ Kyra war genervt. „Hör mal, warum fragst du nicht direkt nach? Ich könnte dir Alexander geben. Das ist der Konsul hier, du hast eben mit ihm geredet. Er weiß bestimmt -“
         „Nein“, meinte Michael. „Nein ... ich denke nicht, dass das nötig ist. Ich möchte nicht mit dem Feuer spielen, weißt du...“
         In diesem Augenblick kam Kyra ein kochend heißer Gedanke in den Sinn.
         „FEUER!“ , brüllte sie so laut, dass Seth vor Schreck zusammenfuhr.
         Es herrschte eine kurze Stille.
         „Feuer?“, fragte Michael verdattert. Seine Stimme klang fern, als ob er den Hörer gut einen halben Meter von sich weghielt.
         „Ja, Michael! Feuer!“
         „Was zum ... Könntest du bitte aufhören zu schreien? Ich kann ja gar nichts verstehen, verdammt! Was soll das? Was ist mit Feuer?“
         Kyra schnaubte. Seth hätte schwören können, dass Dampf aus ihren Nasenlöchern stob.
         „Oh, was ist mit Feuer?“ , äffte Kyra Michael nach. „Was ist mit Feuer! Stell dir vor, ich hätte auf der Fahrt hierher fast die Autositze in Brand gesteckt!  Feuer , Michael! Warum habt ihr mir nicht  gesagt , dass Vampire Feuer erzeugen können? Hm? Fandet ihr wohl lustig, ihr  Idioten !“
         Sie hörte knisternde Geräusche durch die Muschel. Michael sich in einen seiner Ledersessel gesetzt.
         „Du...“, begann er mit ungläubiger Stimme. „Moment, du hast Feuer erzeugt? Wirklich?“
         Kyra lachte schrill auf und Seth sträubten sich die Haare auf den Armen. Sie sah aus, als wäre sie geisteskrank.
         „Ja,  wirklich !“ Noch immer brüllte sie trommelfellzerfetzend in den Hörer. „Löcher in den Sitzen! Ich hätte mich abfackeln können!“
         „Ist ja gut, beruhige

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