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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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schrie nicht weniger laut.
         „Was geht hier vor, verdammt? Warum müssen wir weg? Und was zum Teufel bedeutet  Archai ?“
         Daniel sah aus, als würde er jeden Moment wie ein Ballon anschwellen. Seine Augen traten beunruhigend weit aus ihren Höhlen.
         „Keine Fragen! Wir haben Anweisungen, das Grundstück sofort zu verlassen!“
         Er versuchte sie weiterzuziehen, aber Kyra wehrte sich verbissen.
         „Warum denn? Was soll das Ganze?“
         Nun mischte sich Seth ein und griff ebenfalls nach Kyras Hand.
         „Du musst mit uns kommen, wir müssen dich hier wegschaffen! Jetzt ist keine Zeit für Erklärungen!  Bitte! “
         Michaels Worte geisterten in Kyras Kopf herum und erinnerten sie daran, dass sie tun sollte, was die Jäger von ihr verlangten. Hatte Michael etwa geahnt, dass so etwas passieren würde?
         „Okay.“
         Seth und Daniel liefen so schnell, dass Kyra Mühe hatte mitzuhalten. Sie zogen sie durch die Eingangshalle, ihr Schnaufen hallte von allen Wänden wider.
         „Schnell jetzt!“, rief Daniel und stieß mit seinem Fuß die Eingangstüre auf.
         Sie rannten quer über die Einfahrt zu den Garagen. Der Regen trommelte unangenehm auf jeden Zentimeter nackter Haut, den Kyra nicht bedeckt hatte. Daniel ließ das Garagentor nach oben gleiten und stieg in den erstbesten Wagen. Schlamm und Kies spritzten gegen Kyras und Seth's Beine, als Daniel den schwarzen Chevrolet hinausfuhr und direkt vor ihnen stehen blieb. Seth öffnete die hintere Beifahrertüre und stopfte Kyra ohne großes Federlesen hinein. Dann stieg er vor ihr ein und noch bevor er die Türe richtig hatte schließen können, waren sie schon durch das große Eingangstor hinausgefahren.
     
     
    Der Mottenmann  
     
         „Könnte mir  endlich  mal einer sagen, was hier los ist?“, rief Kyra schrill. „Warum hauen wir mitten in der Nacht ab? Wo fahren wir überhaupt hin?“
         Seit einer halben Stunde starrten Seth und Daniel auf die Straße und sahen dabei aus, als wäre jemand gestorben. Der Wagen brauste mit lebensgefährlicher Geschwindigkeit über den Asphalt und zog eine dichte Wolke aus Staub hinter sich her. Daniel stellte sich taub und zeigte keinerlei Reaktion. Seth warf immer wieder nervöse Blicke durch den Rückspiegel und taxierte Kyra mit zusammengebissenen Zähnen. Es war so still, dass Kyra das Klopfen ihrer aller Herzen hören konnte. Niemand wollte ihr antworten.  Schon wieder.  Sie konnte es nicht fassen, dass sie schon wieder einen Ort verlassen sollte, an den sie sich gerade zu gewöhnen begonnen hatte. War sie etwa dazu verdammt, ihr ganzes Leben auf der Flucht zu sein?
         „Was bedeutet  Archai ?“, fragte sie ruhig. Sie musste sich anstrengen, um nicht einfach loszuschreien. „Ich will wissen, was hier gerade passiert. Und schau mich gefälligst nicht so an, Seth!“
         Seth sah aus, als wollte er etwas antworten, aber er tat es nicht. Stattdessen sah er aus dem Fenster und strahlte eine Hitze aus, die Kyra unangenehm entgegenschlug. Er sah besorgt aus. Nervös blähte er die Nasenflügel.
         „Bitte“, begann Kyra erneut. „Könntet ihr mir  bitte  -“
         „Halt die Klappe!“, unterbrach sie Daniel und für einen Moment achtete er dabei nicht auf die Straße.
         „Daniel!“, warnte Seth.
         Der Wagen begann gefährlich nach links und rechts zu schlingern.
         „Sieh gefälligst nach vorne!“
         Daniel riss das Lenkrad herum, vielleicht etwas zu energisch, denn sie landeten auf dem rechten Grünstreifen und holperten zurück auf die Straße. Der Chevrolet gab ein dröhnendes Geräusch von sich. Daniel brachte das Lenkrad wieder unter seine Kontrolle und langsam wurde ihre Geschwindigkeit wieder konstant. Seth stand noch immer der Schreck ins Gesicht geschrieben. Kyra lehnte sich mit verschränkten Armen nach hinten und fühlte die harten Ränder der Brandlöcher an ihrem Rücken.
         „Wo fahren wir hin?“, fragte sie.
         „Würdest du jetzt  bitte  den Mund halten!“, rief Daniel und wurde beim Reden immer lauter. „Ich muss nachdenken!“
         „Worüber?“
         Daniel schlug mit den Händen auf das Lenkrad. Warum hörte sie nicht auf ihn zu nerven? So konnte er kaum einen klaren Gedanken fassen, geschweige denn überlegen, was zu tun war. Die Situation überforderte ihn. Er war

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