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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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verantwortlich. Er musste sie alle in Sicherheit bringen. Wenn nur Kyra endlich Ruhe geben würde!
         Seth kletterte zu Kyra auf die Rückbank. Er sah angespannt aus und fuhr sich ständig mit fahriger Hand durch die Haare.
         „Was ist hier los?“, fragte Kyra erneut, diesmal mit gedämpfter Stimme.
         Ihr ganzer Körper bebte vor Aufregung und unterdrücktem Zorn. Wenn sie diesmal keine Antwort bekäme, würde sie auf der Stelle aussteigen. Der Bogen war mehr als überspannt.
         „Ein Archai“, antwortete Seth gepresst.
         „Das hab ich auch schon mitbekommen!“, sagte sie säuerlich. „Wenn du so freundlich wärst, mir zu erklären...“
         „Es geht um einen Dämon“, warf Daniel gereizt ein. „Alexander hat einen Anruf aus unserem Hauptquartier bekommen. Wir mussten weg.“
         Kyra verstand nicht.
         „Warum nur wir drei?“
         Daniel schnaubte.
         „Weil wir Informationen bekommen haben die darauf hindeuten, dass dieser Dämon mit Marius in Verbindung steht. Unser Auftrag lautet sofort nach Wisconsin zu kommen und unterwegs keine weiteren Ordenshäuser mehr anzulaufen. Wir sollen sämtliche Spuren verwischen.“
         Kyra hatte das Gefühl, als wäre ihr Hirn voller kleiner, tanzender Cocktail-Würstchen. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander und doch machte sich gleichzeitig freudige Erregung in ihr breit. Endlich eine Verbindung zu Marius!
         „Ein Dämon...“, sagte sie. „Ich will keinesfalls einen Streit vom Zaun brechen, aber mal ehrlich – das klingt ziemlich unglaubwürdig.“ Sie wusste nicht, warum sie plötzlich lachen musste. „Das ist so lächerlich. Ich meine … wollt ihr mir wirklich erzählen, dass es diese ganzen … Wesen … wirklich gibt? Warum sehen wir sie nicht? Wenn sie existieren, warum weiß keiner davon?“
         Kyra wollte es nicht glauben. Langsam wurde ihr alles zu viel. Vampire, Geister, jetzt Dämonen. Die Welt kam ihr durch diese Erkenntnis schlagartig ein klein wenig dunkler vor.
         „Ich dachte es ist euer Job, diese Wesen zu töten?“, meinte sie. „Warum laufen wir dann überhaupt davon? Sind wir in Gefahr?“
         „Archai“, sagte Seth. „Das ist nicht irgendein gewöhnlicher Dämon.“ Er presste die Finger gegen seine Stirn, als ob er mit einem Male höllische Kopfschmerzen hätte. „Es bedeutet ' Venusgeist' .“
         Die Worte schwebten einen Moment lang unheilvoll in der Luft.
         „Was zur Hölle ist denn ein Venusgeist?“
         Daniel war sich nicht sicher, ob er lachen oder weinen sollte.
         „Sag mal, was weißt du eigentlich?“, fragte er. „Da wo du herkommst gehört das normalerweise zur Allgemeinbildung.“
         „ Entschuldigung “, fauchte Kyra. „Manche sind einfach nicht so supertoll vertraut mit diesem ganzen Blödsinn.“ Daniel warf ihr durch den Rückspiegel einen finsteren Blick zu. „Ich weiß nichts davon. Wie denn auch? Ich hatte ja kaum Zeit, irgendetwas zu lernen, da wurde ich schon hierher verschleppt.“
         „Das war nicht unsere -“
         „Das ist egal. Ich will jetzt Antworten. Nicht später,  jetzt . Sonst bin ich hier fertig. Verstanden?“
         Daniel sah mittlerweile Sterne vor seinen Augen tanzen. Auf diese Weise konnte er nicht nachdenken! Er wollte, dass sie endlich ruhig war. Seine Aufgabe war es, alle in Sicherheit zu bringen. Alle mussten außer Gefahr sein. Dafür war er da. Das war  sein  Job. Er würde es nicht wieder dazu kommen lassen, dass er jemanden verlor, für den er die Verantwortung übernommen hatte.  Nie wieder.  
         Kyra kletterte ohne Vorwarnung nach vorne auf den Beifahrersitz. Auch Daniels zornig entsetzter Blick konnte sie nicht abwimmeln. Das alles hatte mit ihr zu tun und sie hatte ein Recht darauf, es zu erfahren.
         „Was sind Venusgeister?“, fragte sie und als sie Daniels unbewegliche Miene sah, fügte sie hinzu: „Bitte.“
         Er seufzte.
         „Wie gut kennst du dich mit Theologie aus?“, fragte er.
         Kyra stutzte.
         „Theologie? Darüber weiß ich nicht viel. Meine Eltern sind Protestanten, aber … Ist das denn wichtig?“
         Daniel rollte mit den Augen.
         „Was bringt man euch nur bei?“, murmelte er. „Also, hör zu. Man sagt, dass der Chor der Engel aus drei Triaden besteht. In der untersten Triade befinden sich Engel,

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