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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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seine Schritte. Der Regen lief über sein Gesicht, tropfte ihm von Kinn und Nase, doch er nahm es überhaupt nicht wahr. Als er das kleine Wachhaus neben dem Eingangstor erreichte, wurde seine Miene hart. Der junge Mann, der auf seinem Posten eben noch in einer Illustrierten geblättert hatte, schreckte auf und öffnete den Mund. Doch noch bevor ihm auch nur ein Wort entweichen konnte, zerschnitt ein Schuss das Prasseln des Regens. Die Glasscheiben des Häuschens zersplitterten und der Mann sackte auf seinem Stuhl zusammen. Ein schwelendes Loch prangte zwischen seinen Augen, aus dem sanft Blut auf seinen tadellos sitzenden Anzug tröpfelte.
         In diesem Augenblick gingen sämtliche Lichter im Gebäude an und ein stetig anschwellender Lärm erhob sich im Inneren. Samael zuckte nicht einmal mit der Wimper, sondern drückte ohne große Mühe die Flügel des schweren Eisentors auseinander und schritt auf die Eingangstüre zu. Noch bevor er sie erreichte flog sie krachend auf. Ein Dutzend Jäger stand bewaffnet auf der Schwelle und suchte nach dem Grund für den Lärm. Als sie Samael entdeckten, ging ein Brüllen durch ihre Reihen. Sie legten ihre Gewehre an die Brust und feuerten alle gleichzeitig ab. Die Schüsse trafen Samael an jeder Stelle seines Körpers, doch er schritt auf die Jäger zu, ohne auch nur die geringste Regung zu zeigen.
         „Schießt ihm in den Kopf!  In den Kopf! “, schrie Zac, der ganz vorne stand.
         Gleich darauf rauschte eine Gewehrkugel durch Samaels Stirn und flog an seinem Hinterkopf wieder hinaus. Doch die Wunde heilte augenblicklich und beeindruckte Samael nicht im Geringsten. Samael hob seine Pistole und schoss ohne Zögern auf die Gruppe von Jäger, die sich ihm in den Weg stellte. Acht von ihnen fielen sofort tot um. Zac war einer von ihnen. Als das Magazin leer geschossen war, zog Samael ein weiteres aus seiner Innentasche hervor, steckte es in die Waffe und drückte sofort wieder ab.
         „Verschließt die Tür!“, rief einer der Überlebenden. „Sperrt sämtliche Zugänge ab! Wo ist Alexander?“
         Aber es gelang ihnen nicht die Türe zu schließen, denn Samael schoss sie in Windeseile nieder und stieg dann über die toten Körper ins Innere des Ordens. Heller Aufruhr herrschte hier. Überall war das Getrampel von Füßen zu hören. Schreie gellten durch die Gänge und hallten von allen Seiten her wider. Männer und Frauen liefen durcheinander, bereit, sich dem Eindringling entgegenzustellen.
         „Wir werden angegriffen!“, schrie jemand aus dem ersten Stock die Treppe hinunter. „Holt eure Waffen!“
         „Sofort alle runter ins Atrium, wir werden angegriffen!“
         Samael brauchte nur Sekunden, um die Situation zu erfassen. Von allen Richtungen her strömten die Jäger in die Eingangshalle, manche mit Gewehren und Pistolen bewaffnet, andere hielten Pflöcke und Schwerter in ihren Händen. Samael war die Ruhe selbst. Er drehte sich langsam um die eigene Achse und blickte über seine Schultern. Innerhalb weniger Augenblicke sah er sich umzingelt von Jägern. Ein boshaftes Lächeln trat auf sein Gesicht.
         „ANLEGEN!“
         Sofort richteten sich sämtliche Waffen auf den Dämon in ihrer Mitte.
         „SCHIESST!“
         Ein Hagel aus Gewehr- und Pistolenschüssen prasselte auf Samael ein, der keine Miene verzog, in die Knie ging und mit einem gewaltigen Satz in die Luft sprang.
         „Lasst ihn nicht entkommen!“
         Samael drehte sich im Sprung und schoss willkürlich auf die Menschen unter ihm. Drei von ihnen sackten getroffen zusammen.
         „Versucht sein Herz zu treffen!“, brüllte jemand.
         Dutzende Kugeln schossen an Samaels Körper vorbei. Manche von ihnen trafen ihn, doch er gab keine Regung von sich. Die Schüsse konnten ihn nicht verletzten. Mit Entsetzten bemerkten dies nun auch die Jäger. Samael kam mit einem Krachen, das den Boden erbeben ließ, wieder auf den Steinfliesen auf. Als er sich erhob trat ein irrer Ausdruck auf sein Gesicht. Von der Seite bespritzte ihn jemand mit Weihwasser, doch es tröpfelte nur glitzernd an seiner Robe hinunter. Samaels Augen begannen erneut rot zu glühen. Er riss den Mund auf, so dass jeder seine spitzen, geifernden Fangzähne sehen konnten. Ein hysterisches Kreischen durchfuhr die Jäger. Samael schloss die Augen und breitete die Arme aus. Noch immer versuchten einige verzweifelt ihn

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