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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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Dämonen existieren. Es ist Schwachsinn, dass sich Menschen in Werwölfe verwandeln. Es ist Schwachsinn, dass Vampire Menschen töten.“
         „Nicht alle töten! Das dürfen sie doch gar nicht! Joe hätte mich fast umgebracht, als er -“
         „ Du  hast getötet.“
         „Ich habe einen Fehler gemacht!“
         „Trotzdem hast du ihn bewusst gemacht.“
         „Weil ich es nicht besser wusste! Schon vergessen? Marius hat mich allein gelassen!“
         „Das ist völlig irrelevant. Tatsache ist, dass ihr zu Mördern werdet, wenn ihr Hunger habt. Ihr besitzt keinerlei Moral. Ihr nutzt sogar die Menschen aus, die euch ihr eigenes Blut freiwillig anbieten.  Schwarze Schwäne . Ihr gebt ihnen Tiernamen, als wären sie Nutzvieh. Was sind wir für euch, hm? Doch nicht mehr als eine Nahrungsquelle. Joe hat wenigstens den Arsch in der Hose, das zuzugeben.“
         Kyra war so wütend, dass sie kurz davor war ihn zu schlagen.
         „Weißt du was, Daniel?“, sagte sie mit bebender Stimme. „Ich kann nichts dafür, dass dich die Vampire damals fast umgebracht haben. Ich bin nicht wie  die . Also lass deine Wut gefälligst nicht an mir aus!“
         Eine dröhnende Stille machte sich breit. Seth's Unterlippe begann zu zittern. Es schien als würde er schnell und angestrengt nachdenken.
         „Woher weißt du das?“, zischte Daniel bedrohlich. „Wer hat dir das gesagt?“
         „Alexander“, antwortete Kyra kalt. „Und ehrlich gesagt habe ich deine ständigen Verallgemeinerungen satt. Du kannst nicht mich für etwas büßen lassen, das ich nicht getan habe.“
         Daniels Gesicht wurde zu einer Grimasse. Er wandte den Blick von ihr ab und trat jäh aufs Gaspedal. Seth wurde zurück auf die Rückbank geschleudert. Er schlug hart auf und hielt sich seinen pochenden Hinterkopf. Daniels Gesicht hatte einen gefährlichen Braunton angenommen und die Ader an seiner Stirn pochte wie verrückt.
         „Dazu hatte er kein Recht“, fauchte er. „Und du wirst es nie wieder erwähnen, hast du mich verstanden?“
         „Wieso nicht? Ich denke nämlich, dass wir damit dem Grund deines verfluchten Rassismus' ziemlich nahe kommen!“
         „Meine Vergangenheit geht dich nichts an!“
         „Meine geht dich auch nichts an.“
         „Wir sind Menschen!“
         „Und  wir  sind Vampire.“ Das leuchtende, beängstigende Rot flackerte in Kyras Augen auf. Sie war todernst. „Und ich hoffe dir ist klar, dass ich diese alberne Diskussion innerhalb von Sekunden beenden könnte.“
         Kyra war klar, dass sie sich mit ihren Worten weit aus dem Fenster lehnte. Aber der Spaß war für sie schon lange vorbei. Daniel ballte die Hände zu Fäusten. Kurz sah es so aus, als stünde er vor einer Explosion. Doch dann schnaubte er nur und knackte mit seinem Hals. Er fuhr den Wagen wieder an, den Blick starr nach vorne gerichtet. Kyra konnte sein Herz wie verrückt schlagen hören.
         „Verdammter Blutsauger“, murmelte er.
         Und diesmal war sich Kyra sicher, dass er jemand anderen meinte.
     
         Samael warf den Kopf in den Nacken und atmete die feuchte Luft ein. Der kalte Regen peitschte ihm ins Gesicht, welches unter einer braunen Kutte verborgen war. Nur seine rot glühenden Augen waren in der Dunkelheit zu sehen. Ein schwacher Geruch lag in der Luft, ein Duft nach Blumen und frischem Sommertau. Samael spürte, dass sie noch vor kurzem hier gewesen sein musste. Das große Gebäude ragte in der Ferne auf wie die unheilvolle Silhouette eines Geisterschlosses. Mit starrem Blick fixierte Samael den flackernden Lichtschein, der von einem der Fenster im Erdgeschoss herrührte.
         Alles lief genau nach Plan. Das Mädchen hatte das Ordenshaus verlassen. Nun war es an der Zeit, dass er seinen Auftrag ausführte. Das Rot in seinen Augen erlosch und wich einem blassen Weißblau. Er setzte die Kapuze ab und sein beinahe weißes Haar wurde vom Regen durchnässt. Ein süffisantes Grinsen umspielte seine Lippen. Bedächtig schritt er voran, die linke Hand fest um den Griff einer Pistole geschlossen, sein Blick unentwegt auf die Mauern des Anwesens gerichtet. Kochende Erregung stieg in ihm hoch, als er sich das Schauspiel ausmalte, welches in wenigen Augenblicken beginnen würde. Er stöberte in den Taschen seiner Kutte nach einem Kugelmagazin, ließ es in die Pistole einrasten und beschleunigte rasch

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