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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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niederzuschießen.
         „Ruft Alexander! Los,  ruft Alexander !“
         In diesem Augenblick froren sie alle in ihren Bewegungen ein und starrten mit entsetzten Gesichtern auf Samael. Um dessen Körper züngelten Flammen in die Höhe und breiteten sich rasch aus wie ein Waldfeuer.
         „Lauft! Alle sofort raus hier!“
         Doch es war zu spät. Samael öffnete seine Augen. Mit einem gewaltigen Erbeben seines Körpers schossen die Flammen von seinem Körper hinweg und setzten alles Leben um ihn herum in Brand. Männer und Frauen schrien, versuchten sich vor den Flammen zu retten. Doch das Feuer weitete sich aus, fraß sich durch die hölzerne Wandtäfelung und brachte die Lampen zum Explodieren. Die Fenster zerbarsten und Scherben regneten auf den Boden, während sich das Feuer seinen Weg in die oberen Stockwerke bahnte. Sämtliche Jäger, die sich im Atrium aufgehalten hatten, verbrannten bei lebendigem Leib. Ihre Schreie gellten durch das Gebäude, bis sie nach wenigen Minuten verstummten und nur noch das Zischen der Flammen zu hören war.
         Samael betrachtete das Chaos um sich herum, die sterbenden, verkohlten Menschenkörper, die überall verstreut vor sich hin loderten. Dann nahm er seine Arme runter und wandte sich der Treppe zu, die in den ersten Stock führte. Er schritt durch das Feuer, als ob es gar nicht existierte. Die Flammen leckten an seiner Robe. Es war, als wäre er durch einen unsichtbaren Schild vor der Hitze geschützt. Er stieg die Stufen empor, noch immer glommen seine Pupillen blutrot. Das Feuer verbrannte sämtliche Einrichtungsgegenstände und fraß sich gierig seinen Weg durch die Räumlichkeiten. Das Kuppeldach zerbarst mit ohrenbetäubenden Lärm und die Splitter des bunten Fensterglases prasselten auf die Körper der toten Menschen nieder. Das Feuer hatte bereits die oberen Stockwerke erreicht, nur der höchste Turm stand noch nicht in Flammen. Eine angenehme Kühle stieg Samael entgegen, als er die Treppen des Turmes hinaufging und eine Tür öffnete, hinter der sich das Arbeitszimmer des Konsuls befand. Alexander stand direkt vor dem Fenster an der Nordseite und blickte mit ruhiger, ja, fast entspannter Miene auf Samael.
         „Du kommst zu spät“, sagte Alexander. „Das Mädchen ist fort.“
         „Ich begehre nicht das Mädchen“, meinte Samael. „Sie liegt nicht in meinem Interesse.“
         Er grinste und fixierte sein Gegenüber mit wahnsinnigem Blick.
         „Alexander Monroir …  Ihr  seid es, den ich unter allen Umständen vernichten muss. Ihr und alle anderen, die von dem Artefakt wissen.“
         Alexanders Gesicht verriet keine Gefühlsregung.
         „Das wird dir nicht gelingen“, sagte er. „Der Orden ist nicht der einzige, der davon weiß. Es werden Kreaturen aus deinen eigenen Reihen sein, die dich vernichten.“
         Samael lächelte.
         „Euer Orden steht kurz vor dem Fall. Ihr habt ein Wesen in eure Mitte genommen, welches weit stärker ist als alles, was ihr je gekannt habt. Und sind die Orden der Jäger erst vollständig vernichtet, so wird sie freie Hand haben. Mein Meister wird mit ihr vereint und nichts kann sie dann noch aufhalten.“
         „Du irrst dich“, widersprach Alexander. „Dieses Mädchen ist nicht wie ihr. Sie wird sich Marius niemals anschließen.“
         „Sie ist sein Nachkomme. Sie hat keine Wahl. Das Band, welches sie mit ihm verbindet, kann nichts auf der Welt trennen. Sie wird euch vernichten.“
         Samael trat auf Alexander zu, der sein Haupt neigte und die Hände ineinander faltete.
         „Du kannst mich hier und jetzt töten“, sagte er leise. „Doch du wirst scheitern. Das Artefakt ist in Kairo nicht länger sicher. Der Orden wird es finden und dich von dieser Welt tilgen, Archai.“
         Alexander schloss die Augen.
         „In einem Punkt habt Ihr Recht, Alexander Monroir...“, flüsterte Samael so leise, dass es kaum zu hören war. „Ich  werde  Euch töten. Und Ihr werdet mit dem Wissen sterben, dass Euer Vertrauen und Eure Zuneigung für die gequälten Seelen Euch am Ende nichts genutzt haben. Die Hölle kennt keinen schlimmeren Zorn als den einer betrogenen Frau!“
         Und mit diesen Worten stieß er die Faust in Alexanders Körper und riss ihm mit einem Ruck das noch schlagende Herz aus der Brust.
     
         Der Himmel war bereits in fahles Licht getaucht, welches hinter den

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