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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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wieder auf den Weg. Daniel und ich dachten, dass es vielleicht angenehmer für dich wäre, wenn wir nur bei Nacht fahren. Außerdem fallen wir so weniger auf.“
         Kyra seufzte und verschwand im Bad um zu duschen. Kaum war sie fertig, pochte es heftig an der Türe.
         „Beeilung, wir wollen los!“, rief Daniel von der anderen Seite.
         Der Portier schenkte ihnen einen stechenden Blick, als sie das Hotel wieder verließen und Kyra streckte ihm im Vorbeigehen die Zunge raus.
     
         Amelie und Victor betrachteten mit ernsten Mienen den schwelenden Haufen Asche, der einst das Gebäude des Jägerordens gewesen war. Sie konnten den Geruch von vielen verbrannten Leichen wahrnehmen, der über der ganzen Stadt hing wie ein unheilvoller Fluch. Die Polizei hatte das Gebiet großzügig absperren lassen. Einige Schaulustige sammelten sich vor dem Absperrband und tuschelten miteinander oder schüttelten entsetzt die Köpfe. Manche von ihnen warfen Amelie und Victor neugierige Blicke zu, die in ihren altertümlichen Roben und den Kapuzen etwas abseits der Menge standen und doch recht eigentümlich aussahen. Gut zwei Dutzend Polizisten und Fahnder der Spurensicherung gingen ihrer Arbeit in den Überreste des einst anmutigen Hauses nach, machten sich Notizen und packten Artefakte in sterilen Plastikbeutel ab.
         Amelie stand mit verschränkten Armen neben Victor und lauschte mit konzentrierter Miene den Gesprächen der Detectives.
         „Wahrscheinlich eine Gasexplosion“, hörte sie einen korpulenten Kommissar zu seinem Kollegen sagen. „Das Gebäude war doch schon lange renovierungsbedürftig. War nur eine Frage der Zeit, dass es in sich zusammen fällt.“
         Der andere Polizist nickte beflissen und ließ seinen Blick mit besorgtem Gesicht über das Anwesen schweifen. An einer anderen Stelle unterhielten sich zwei ältere Detectives. Einer von ihnen machte eine höchst finstere Miene.
         „Kein Anzeichen von Menschen“, sagte er mit gedämpfter Stimme. „Entweder war keiner im Haus als das Feuer ausbrach, oder sämtliche Insassen sind komplett zu Staub zerfallen. Wir haben keine Leichen gefunden, aber Unmengen von Patronenhülsen. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, dass dort drinnen vor ein paar Stunden eine Riesenschießerei stattgefunden hat. Was sagt man dazu?“
         Sein Gegenüber machte ein nicht minder düsteres Gesicht.
         „Die Jungs von der Spurensicherung sind vor einer halben Stunde in den Keller vorgedrungen und weißt du, was sie dort gefunden haben? Lauter zwielichtigen Hokuspokus-Mist und eine riesige Pfütze Blut. Von wegen Kloster. Ich hab immer gewusst, dass merkwürdige Dinge hier passieren! Möchte gar nicht wissen, was die Leute dort drin alles getrieben haben...“
         Amelie schnaubte.
         „Ihr müsst Euch nicht sorgen“, flüsterte Victor sanft. „Das Mädchen war nicht hier, als es passierte.“
         „Ich weiß“, meinte Amelie. „Sie muss das Gebäude kurz zuvor verlassen haben. Ihr Geruch ist immer noch in der Luft und auch der Duft von zwei anderen Menschen. Daniel war der eine, aber den Geruch des anderen kenne ich nicht. Außerdem spüre ich noch eine weitere Aura...“
         Victor nickte. „Samael.“
         „Was möchte er damit bezwecken?“, fragte Amelie stirnrunzelnd. „Anscheinend wusste Samael genau, dass Kyra sich hier aufhält. Warum hat er sie nicht einfach an sich genommen und sie zu
         Marius gebracht?“ Ihre Stimme fing an zu zittern. „Wieso hat er sie laufen lassen?“
         Sie blickten auf das abgebrannte Gebäude und versuchten die Geschehnisse zu verstehen, aber es gelang ihnen nicht. Dass Samael Kyra verschont hatte uns stattdessen den gesamten Orden auslöschte, das ergab einfach keinen Sinn. Selbst Marius musste wissen was es bedeutete, einen Jägerorden anzugreifen. Ihre Rache würde fürchterlich sein und sich nicht nur auf ihn beschränken, sondern sich auf alle Vampire ausweiten. Er gefährdete die Existenz seiner eigenen Rasse. Doch die Frage blieb,  wieso?  
         „Marius gibt sich nicht zu erkennen“, sagte Amelie. „Er lässt lieber seinen Diener die Arbeit machen. Clever wenn man bedenkt, dass es nichts gibt, was Samael aufhalten könnte.“
         „Treten Sie bitte etwas zurück!“, rief ein Wachmann erhitzt und versuchte, die neugierige Menge von der Absperrung fernzuhalten.
         Er

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