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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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wischte sich mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn. Obwohl das Feuer schon vor Stunden gelöscht wurde, strahlte das bis auf die Grundmauern abgebrannte Gebäude noch immer eine enorme Hitze aus. Amelie schluckte schwer und wandte sich an Victor.
         „Sobald Jonathan wieder da ist, müssen wie die Unseren versammeln. Ich sehe keine andere Möglichkeit mehr, als das Sanguinarium einzuberufen.“
         Daraufhin schien selbst Victor erschrocken zu sein.
         „Lady, Ihr wisst doch...“
         Aber Amelie ließ ihn nicht zu Wort kommen. Sie hob die Hand und brachte Victor damit zum Schweigen.
     
         Ihre Fahrt durch New Mexico war weitaus entspannter als zuvor durch Arizona. Dafür war sie aber auch stiller, denn keiner von ihnen war besonders gesprächig. Daniel saß allein auf der Rückbank und tat, als würde er schlafen. In Wirklichkeit jedoch belauschte er die sporadischen und sehr kurzen Gespräche, die Seth und Kyra miteinander führten. Er hatte erwartet, dass Kyra, in der Annahme er würde selig auf den Rücksitzen schlummern, mit Seth über ihn reden würde, ihn zumindest fragte, ob das, was Daniel erzählt hatte, auch wirklich der Wahrheit entsprach. Doch sie sagte nichts dergleichen. Einerseits freute er sich über Kyras Diskretion, andererseits aber wollte er sie unbedingt über ihn sprechen hören.
         Stattdessen drehte sie an den Knöpfen des Radios herum, hörte mal den einen, mal den anderen Sender und stoppte schließlich bei  Highway to hell . Sie stützte die Füße gegen das Armaturenbrett und begann allen Ernstes zu singen. Mit einem fürchterlichen Ziehen in der Magengegend bemerkte Daniel, dass Seth plötzlich mit einstieg und beide zusammen sangen und lachten. Kurz fasste er den Entschluss vorzugeben, dass ihn der Lärm geweckt hatte und so dem Treiben ein Ende zu setzen. Im nächsten Moment fand er sich selbst lächerlich.
         Gegen sieben Uhr morgens erreichten sie die Stadt Albuquerque und quartierten sich dieses Mal in einem weitaus gemütlicheren und komfortableren Hotel ein. Kyra bekam sogar ihr eigenes Zimmer, worüber sie sehr froh war, denn für sie war es der Beweis, dass die beiden ihr zumindest ansatzweise trauten. Daniel und Seth bezogen das Zimmer nebenan und Kyra konnte deutlich ihre Stimmen durch die Wände hören. Mit der entschlossenen Absicht nicht zu lauschen zog sie die Vorhänge an ihrem Fenster zu, hinter denen sich das Licht der aufgehenden Sonne über die Stadt ergoss. Sie blinzelte, als die Helligkeit in ihre Augen stach. Und obwohl sie mit verbissener Miene versuchte, das laute Gepolter aus dem Nebenzimmer zu ignorieren, konnte sie nicht umhin, jedes einzelne Wort, dass Seth und Daniel miteinander wechselten, zu hören.
         „Das geht so einfach nicht weiter!“, rief Daniel laut. Dumpfes Pochen ertönte und Kyra war sich sicher, dass er schnaubend durch das Zimmer schreiten musste. „Sie macht mich krank! Was soll dieser ganze Mist überhaupt? Wir jagen Vampire! Wir beschützen sie nicht!“
         Seth's Stimme antwortete energisch, jedoch viel ruhiger und gefasster als Daniel.
         „Stell dich gefälligst nicht so an. Bis jetzt ist nichts passiert und ich bin mir sicher, dass das auch so bleibt.“ Von Daniel kam ein wütendes Schnauben, doch Seth fuhr unbeirrt fort. „Ich weiß was dein Problem ist und ich sage dir, davor kannst du nicht ewig davonlaufen. Es war doch nur eine Frage der Zeit, bis es so weit kommt. Die meisten Vampire wollen doch einfach nur ihre Ruhe. Die paar Störenfriede fallen kaum ins Gewicht und wir kümmern uns darum.“
         „Hör auf zu reden, Seth! Es gibt keine  netten  Vampire! Sie sind blutrünstige Raubtiere! Es geht ihnen nicht um Harmonie mit den Menschen! Alles was sie wollen ist Blut und Macht und Sex, sie sind wie die Wilden! Glaub mir, irgendwann kommt der Tag, an dem sie sich gegen uns wendet. Spätestens, wenn sie der Durst nach Blut fast um den Verstand bringt! Von wegen Prana und Lichtnahrung und wovon die Kanzler in letzter Zeit so reden! Wie viele Vampire kennst du, die sich ausschließlich von Energie ernähren?“
         Ein kurzes Schweigen trat ein.
         „Daniel, kann es sein, dass du befürchtest, es könnte so enden wie mit Samara?“
         „Ich will kein Wort über Samara hören!“
         „Aber ich! Daniel, mir ist es auch aufgefallen. Aber sie ist nicht Samara! Egal wie ähnlich sie ihr sieht und völlig

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