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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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mächtiger Geist Incubus! Ich beschwöre dich an diesem Tag und zu dieser Stunde hier, um dir bestimmte Angelegenheiten aufzutragen! Zeige dich und höre! Du sollst unter meinem Bann stehen und nichts wird dich befähigen, meiner fürchterlichen Beschwörung zu widerstehen! Ich kommandiere dich und solltest du meinen Worten nicht gehorchen oder unwillig sein, dann verfluche ich dich auf die schrecklichste Art und Weise! Ich werde dir deine Macht nehmen und dich an den schauerlichsten Ort verbannen!“
         Marius schwieg einen Augenblick, als das Symbol zu seinen Füßen golden aufleuchtete und zu glühen begann. Dann fuhr er fort:
         „Deshalb komme sofort und sichtbar, oh du Geist Incubus und erscheine in dem magischen Dreieck außerhalb dieses Kreises!“
         Das Symbol erschien nun auch im Dreieck und loderte dort flammend rot auf. Ein Beben erschütterte die Erde. Dort, wo das Dreieck in den Boden gemeißelt war, erschien der von Marius gerufene Dämon.
     
     
    Das Sanguinarium  
     
         Als Seth zurückkam hatte er eine ganze Tüte voller Kleidung dabei und balancierte in der anderen Hand zwei abgedeckte Plastikteller mit Chop Suey vom Imbiss.
         „Ich wusste deine Größe nicht genau“, sagte er und übergab Kyra die Tüte. „Ich hoffe es ist irgendwas dabei, das du gebrauchen kannst.“
         Es war etwas dabei. Als Kyra aus dem Badezimmer kam, trug sie dunkelblaue Jeans, ein enganliegendes schwarzes Tanktop und hohe Boots. Das dünne Seidennachthemd warf sie achtlos in den Mülleimer.
         Ihre Laune sank allerdings, als Seth und Daniel sich über das mitgebrachte Chop Suey hermachten. Der Geruch von Garnelen, Gemüse und Reis trat ihr in die Nase und erzeugte in ihr leichte Übelkeit. Gleichwohl starrte sie mit sehnsüchtigen Augen auf das Essen und war ziemlich wütend darüber, dass sie selbst nichts zu sich nehmen konnte. Seth sah anständigerweise etwas verlegen drein, während Daniel alles innerhalb weniger Minuten komplett verputze und sich die Lippen leckte. Kyra seufzte. Sie würde das Essen bis an ihr Lebensende sehr vermissen.
         Am späten Vormittag überkam Kyra die Müdigkeit mit voller Wucht. Noch während sie mit überschlagenen Beinen auf dem Bett saß, fiel ihr der Kopf auf die Schulter und sie kippte, augenblicklich tief schlafend, nach hinten. Sie bemerkte nicht einmal mehr, dass sie sich den Kopf an der Bettkante stieß. Seth beobachtete mit interessierter und zugleich verwirrter Miene, dass Daniel Kyras Arme und Beine ordnete und sie sorgfältig zudeckte. Er hätte eher erwartet, dass er versuchen würde, sie mit dem Kopfkissen zu ersticken.
         Kyra schlief sehr unruhig. Dunkle Bilder von Blut und toten Menschen verfolgten sie in ihren Träumen. Noch einmal erlebte sie die Morde an ihren Opfern und sah das Geschehen so klar und deutlich vor ihren Augen, als wäre es tatsächlich Realität. Bildfetzen von Marius huschten vorbei. Szenen von jener unheilvollen Nacht, da er ihr Schicksal grundlegend veränderte. Dann flammte eine Wand aus Feuer auf und Marius verschwand.  Stattdessen tauchten die Gesichter von Seth und Daniel auf, die mit Pflöcken vor ihr standen, bereit, sie jeden Moment in ihr Herz zu bohren. Und von weit her wehte Marius' Stimme und sprach in einem merkwürdig verzerrten Ton.
         „Sie werden dich vernichten. Du wirst es sehen ...“
         Die Gesichter verschwammen und Kyra erwachte atemlos in ihrem Bett. Hektisch blickte sie sich um und bemerkte, dass Daniel in dem Bett neben ihr lag und entspannt schlief. Ihr Herz klopfe schmerzhaft.
         „Was ist los?“, fragte Seth erschrocken.
         Er saß am Tisch und polierte die verschiedenen Waffen aus dem Koffer.
         Kyra sah ihn an und nahm ihn dabei kaum wahr. Ihr Kopf schmerzte und sie rieb sich energisch die Stirn.
         „Schlecht geträumt?“, fragte Seth und fügte nachdenklich hinzu: „Können Vampire überhaupt träumen?“
         „Nerv mich nicht“, meinte Kira gereizt.
         Der Traum hatte sie beunruhigt. Das Sonnenlicht, welches durch die zugezogenen Vorhänge sanft den Raum durchflutete, begann bereits schwächer zu werden. Kyra fühlte sich trotz allem unwohl. Sie konnte es kaum abwarten, von hier zu verschwinden.
         „Wie viel Uhr ist es?“, fragte sie, die Augen immer noch geschlossen.
         „Fast sechs“, antwortete Seth. „Sobald es dunkel ist, machen wir uns

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