Unheiliger Engel (German Edition)
schreckliche Gefühl verdrängt und nach einer pla u siblen Erklärung für alles gesucht. Sogar an rote Kontaktlinsen, aufputschende Drogen , Genmanipul a tionen und so weiter hatte sie gedacht. Selbst jetzt war sie nicht bereit, an Dämonen oder etwas in di e ser Art zu glauben.
„Du hast großes Glück gehabt.“
„Was meinst du, warum er mich nicht getötet hat?“
„Vielleicht fand er dich ähnlich anziehend wie ich“, antwortete Sergej und seine Miene machte deutlich, dass seine Worte keine banale Floskel waren, sondern tod ernsten Hintergrund ba r gen. „Eine kleine Gruppe von ihnen ist in Hamburg und hinter mir her. Daher ist das alles geschehen, die Morde, der Brand …“ Er fuhr sich durch die Haare. „Diese Wesen machen sich die Menschen gern nut z bar. Und benutzbar. Bis sie die Lust verlieren oder ihre Ziele e r reicht haben. Sie töten, wenn ihnen danach ist. “
„ Diese Wesen wollen dich ?“ Elaine rang um Fassung.
„Ihre Rädelsführerin Anna will mich, mein Geld, Einfluss und Macht.“ Sergej wirkte ungewohnt offen und streichelte ihre Hand. „Die anderen sind ihre Laka i en.“
„Warum dich?“
„Vielleicht bin ich für sie das perfekte Spielzeug.“
„Und einer dieser Lakaien steht auf mich?“
„Das befürchte ich.“
„Das heißt?“ Elaine fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen.
„Er wird nicht locker lassen, bis er dich hat. “
Seine Worte waren wie ein weiterer Schlag, doch sie hatte Wahrheit gefo r dert und bekommen. Sie blickte Sergej lange an und hoffte, dass er das Gesicht ve r ziehen möge, lachen und sagen, dass alles nur ein Scherz sei. Vie l leicht ein böser Traum. Aber er lachte nicht .
„Wir müssen Reuter …“ , begann sie.
„Nein“, unterbrach er. „Die Polizei kann mir gegen diese außergewöhnl i chen Mächte und Kräfte nicht beistehen, verstehst du das nicht ? Sie würden alle ste r ben. “
„Ich versuche es.“ Elaine haderte. K onnte es wirklich wahr sein, dass es D ä monen gab und sie schon ewig unter den Menschen lebten? Warum wollte ihre Anführerin unb e dingt Sergej? Wie konnte man sie bekämpfen? Je mehr Elaine erfuhr, desto weniger passte zusammen. Die ganze Geschichte wurde immer ve r worrener.
„Ich werde dich beschützen.“
„Aber wie willst du es mit diesen Kreaturen aufnehmen?“
„Daran arbeite ich gerade.“
Plötzlich drehte sich Sergej blitzschnell um , fluchte und Elaine folgte se i nem Blick. Erst jetzt bog ein Auto weit entfernt auf die lang gezogene Straße ein, n ä herte sich und hielt in unmittelbarer Nähe. Wie hatte er das Fahrzeug so früh bemerken können? Zwei Männer in legerem Freizeitlook sti e gen aus und liefen auf sie zu, mit Kameras und Mikros bestückt. Schon machten sie die ersten F o tos, noch bevor Elaine sich a b drehen konnte. Auch das noch!
„Paparazzi“, zischte Sergej und sein Gesichtsausdruck spiegelte grimmige Hä r te. „Sie sind wie lästige Schmeißfliegen und kriechen plötzlich aus irgen d einem Loch hervor. Versteck dich am besten im Auto , wenn du dein hü b sches Gesicht nicht in der morgigen Presse fi n den willst .“
„Oh nein.“ Elaine versuchte , sich in ihrem Wagen zu verbergen, doch die Männer mittl e ren Alters bestürmten sie und Sergej mit Fragen und schossen ein Bild nach dem anderen.
„Herr Kasamarov, was wollten Sie auf dem Makarow Gelände? Wer ist die Frau an Ihrer Seite? Eine neue Eroberung?“
Wenn diese Bilder in die Zeitung kommen würden … nicht auszudenken. Elaine hatte hektisch die Decke über ihren Kopf gezogen und lugte aus e i nem kleinen Spalt hervor. Das musste unglaublich dämlich aussehen, aber so würde sie wenigstens nicht erkannt werden .
„Keine Fotos und keine Interviews!“ Sergejs Stimme war hart und streng.
„Wir haben ein Recht darauf …“
„Nein . “
„Ist die Blondine Ihre neue Freundin? Warum treffen Sie sich an diesem abg e legenen Ort?“
Sergej redete anfangs ruhig auf die beiden Reporter ein, doch sie taten unb e eindruckt und versuchten, Elaine im Auto abzulichten. Ihre Fragen waren derart anzüglich und unter der Gürtellinie, dass Sergejs anfängliche Ruhe in Wut u m schlug. Elaine konnte es ihm nicht verdenken. Als einer der Paparazzi, ein schmieriger, südländischer Typ ihn dann noch anrempelte, entriss Se r gej ihm kurzerhand seine Kamera und zerdrückte sie mit seiner Hand. Elaine staunte. Wie hatte er das geschafft? Beinahe wäre ihr die Decke aus den Händen g e rutscht.
Mit einer
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