Unheiliger Engel (German Edition)
er hier zusa m mengetragen hatte. En d lich war sie einige Momente still , die Dämonen für den Augenblick vergessen und sie betrachtete hier und dort wie ein begeistertes Kind, das zum ersten Mal in einem farbenprächt i gen Museum unterwegs ist. Es war bezaubernd, wie viel Freude man ihr mit Dingen machen konnte , die andere gar nicht betrac h ten oder in ihrem Wert erkennen würden . Sergej führte sie durch seine Wo h nung, gab ein paar Hinweise und Anekdoten und als Elaines Magen bedenklich knurrte, bestel l ten sie Pizza und Salat. Etwas Normalität war wichtig für Elaine und mittlerweile hatte sogar er mitbekommen, dass sie einen beachtlichen App e tit besaß . Viel später klopfte sie sich auf den gefüllten Magen, lehnte sich an Se r gej und seufzte wo h lig.
„Das war gut.“
„Ich hab ’s gemerkt, du hast keinen Krümel übrig gelassen“, neckte er sie gut g e launt.
Sie schien immer hungrig und dass sie eine einfach e Pizza mit der gleichen E u phorie ve r zehrte wie andere die teuersten Gerichte von Sterneköchen , machte sie umso liebenswerter und n a türlicher. „Lust auf Nachtisch?“
„Klar.“ Elaine grinste. „Schließlich muss ich mich für den Kampf gegen D ä monen stä r ken.“
„Das ist nicht dein Kampf“, wiegelte Sergej höflich, aber bestimmt ab. G e nau das hatte er befürchtet, sie würde alles Erdenkliche tun, um dabei zu sein. Immer nach vorn preschen, erkunden und ergründen.
„Ich fürchte, dass du das falsch siehst. Es ist mein Kampf, ich habe auf e i nen geschossen.“ Sie machte eine entschlossene Miene und drückte das Rückgrat durch, um größer und imposanter zu wirken.
„Ich ändere meine Meinung nicht.“
„Ich auch nicht“ , beharrte sie stur.
Einfach süß, er schmunzelte. Vielleicht konnte sie wirklich hilfreich im Kampf gegen die Dämonen sein, andererseits hätte er sie lieber hunderte Kilometer en t fernt anstelle in Nähe der Feinde gewusst .
„Nimmst du mich nicht ernst?“, fauchte sie und ihre Augen funkelten.
Wenn sie wütend wurde, war sie nicht nur süß, sondern atemberaubend s e xy. Sie hatten genug geredet, genug gegessen und es war Zeit, einen anderen Hunger zu stillen, unter dem er litt. „Doch.“
„Dann grins nicht so . “ Elaine schmollte mit wenig Enthusiasmus.
„Ich merk ’s mir.“ Sergej stand auf, reichte ihr eine Hand, die sie zögernd e r griff. „ Zurück zum Nachtisch. Dazu musst du allerdings aufstehen und mi t kommen .“
„Wohin bringst du mich?“
„Lass dich überraschen.“
Ihre Neugier überwog und sie folgte ihm. Sie stiegen in den Fahrstuhl und fu h ren einige Stockwerke hinab. Durch einen kurzen Gang gelangten sie in einen Vorraum.
„Du machst es spannend.“ Sie kicherte leise.
„Das ist der Plan .“ Sergej fand Gefallen daran, Elaine zu überraschen. Sie hatte glückl i cherweise wenig von seinen übrigen Eroberungen, die zumeist schön, aber verzogene und verwöhnte Luxusweibchen gewesen waren, die alles selbstve r ständlich na h men.
„Hast du eine Eisbox im Keller?“
„ Eine Eisbox?“
„Als Kind lebte ich auf dem Land, da gab es nur einen Lebensmittelladen“, e r klärte sie ihm. „Wenn ich lieb war, durfte ich zu Frau Janke gehen und mir ein Eis holen. Sie hatte eine große Gefriertruhe im Keller mit allen möglichen Eisso r ten.“ Bei diesen Worten trat ein melancholischer Glanz in ihre Augen.
„Verstehe.“ Er schmunzelte wieder . Auf welch e Ideen sie kam. Es war ihre b e sondere Art, die ansteckend fröhlich , liebenswert und aufgeschlossen war trotz aller Dinge, die sie gerade erst erlebt und e r fahren hatte. „Dann gab es selten Eis?“
„Oh du …“ Sie boxte ihm sanft in die Seite.
Sie gi n gen noch ein paar Meter weiter und durch eine weitere Tür. Hier war es warm, sehr warm und Sergej spürte den Schweiß, der sich auf seiner Haut bildete. Er beobachtete Ela i ne, die sich um blickte und wieder ein Lächeln auf den Lippen hatte . Der große Raum wurde durch indirektes Licht erhellt . D ie Wände waren kunstvoll und farbig mit arabischen Orn a menten gekachelt . Augenscheinlich gefiel ihr das geschmackvolle Ambiente, si e betrachtete die verschiedenen K a cheln und Motive, die immer wieder neue Szenen aus einem fremden Kultu r kreis zeigten.
„Diese Farben . “ S ie lächelte Sergej an. „Wie schön. Wo sind wir hier? “
„ Ich habe hier unten einen kleinen Wellnessbereich mit Sauna . Ab und an zi e he ich mich hierher zurück und entspanne
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