Unheimliche Begegnungen (German Edition)
ich es als angenehm in der Hütte. Das Blätterdach der Bäume spendet doch genug Kühle. Ich glaube, irgendjemand will uns auf etwas lenken.“
Sie begaben sich zurück in die Hütte. Vinc sah, dass er vergessen hatte, den Schulsack zu schließen. Er schaute, bevor er es tat, noch einmal hinein. Seine Stimme bekam einen geheimnisvollen Ton, sie veränderte sich immer mehr als er sagte: „Wir müssen zum Zauberkönig. Wir müssen ihn und sie retten.“
„Was, oder wen retten?“, fragte Vanessa und sah Vinc in die Augen. Sie bemerkte seinen wirren Blick, die glänzenden Augen. Er reagierte nicht auf ihre Frage, sondern sagte weiter: „Wir dürfen nicht den Zettel verlieren, sonst werden wir niemals mehr zurückkehren.“
„Von was oder wem redest du?“, fragte Vanessa ängstlich, hervorgerufen durch seinen eigenartigem Verhalten.
Auf einmal ging durch Vinc Körper ein Ruck, er sah sich um und fragte: „Was war los?“
„Das möchte ich dich fragen.“ Vanessa erzählte, was er gesagt hatte. Er konnte sich nicht mehr an die Worte erinnern.
„Etwas Seltsames geschieht hier. Es ist so, als wäre mit mir, wie es mit Herrn Santers geschah. Worte, an die wir uns nicht mehr erinnern. Als wären wir für kurze Zeit von einem anderen Geist besessen gewesen.“ Er schloss den Schulsack und hängte ihn um.
Er verriegelte gewissenhaft das Haus und sie gingen an den Baum, an dem ihre Räder standen, unter denen sich seltsamerweise auch Toms befand.
„Was machen wir nun?“, fragte Vanessa erregt.
„Frag mich einmal was Leichteres.“ Um Vanessa zu beruhigen, rief Vinc so laut er konnte Toms Namen in den Wald, wobei ihn das Mädchen kräftig unterstützte.
„Das ist sinnlos“, meinte Vinc, nachdem er durch die grellen Rufe kratzen in der Kehle bekommen hatte. „Tom würde längst erschienen sein, wenn er bemerkt hätte, dass wir aufbrechen. Wenn der bis Morgen nicht da ist, geben wir eine Vermisstenmeldung bei der Polizei auf.“
„Warum nicht gleich?“, fragte Vanessa besorgt.
„Siehst du keine Krimis? Die machen erst nach vierundzwanzig Stunden etwas. Und was sollen wir sagen? Er hat sich vor unseren Augen in Luft aufgelöst?“
Sie sah Vincent Argumente ein.
Sie sicherten Toms Rad mit einer Kette am Hinterrad, denn sie wollten es da lassen, falls er doch noch zurück kommen würde.
Sie wollen losradeln, als sie aus dem Waldhaus eine Stimme hörten: „He, warum schließt ihr mich ein?“
„Das ist Tom!“, rief Vanessa erfreut.
Sie lief, so schnell sie konnte, zum Eingang, so dass Vinc ihr nur mir Mühe folgen konnte.
„Los! Mach schon die Kette auf!“, befahl sie.
Die Kette war eigentlich dazu gedacht, die Tür zusätzlich zu sichern. Da sie das Schloss noch nicht repariert hatten, durch die Ereignisse abgelenkt, musste sie als Hauptsicherung ihre Dienste tun.
„Wir müssen vorsichtig sein“, mahnte Vinc.
„Wieso? Mach schon auf!“
„Na, weil Tom ja nicht in der Hütte zu sehen war“, antwortete Vinc, während er die Kette entfernte.
„Warum seid ihr ohne mich gegangen?“, fragte er.
„Aber hallo Witz. Du warst nicht da. Wo hattest du dich versteckt?“, fragte Vanessa.
Tom kam ins Grübeln und meinte dann: „War ich denn nicht eingepennt? Mir war schon die ganze Zeit schläfrig. Als ihr beide raus gerannt seid, habe ich gedacht ihr lauft in den Wald und wolltet bisschen alleine sein. Da bin ich eingenickt. Allerdings träumte mir etwas Seltsames.“
„Rede schon! Was hast du geträumt!“ Wie bereits erwähnt, war Vanessas Leidenschaft die Traumdeutung.
„Ich habe auf das Auge gesehen und da bildeten sich Kreise. Es war, als würde ich in einen riesigen Staubsauger gezogen. Dann sah ich einen Berg mit einem Tempel darauf. Er sah unheimlich aus. Ich sah ein kleines Wesen, wie ein Zwerg. Ich sah uns und dann Vanessa in einen tiefen Abgrund stürzen. Und dann bin ich aufgewacht. Ich sah eine Gestalt in einer schwarzen Kutte, wie sie Mönche anhaben. Dann sah ich wie die Gestalt den Ring und den Dolch an sich nahm. Dann bin ich aufgewacht. Ich muss aber fest geschlafen haben, dass ich euch nicht weggehen hörte.“
Vanessa hatte genau zugehört und meinte: „Dein Traum bewirkt bei mir eine Gänsehaut. Ich glaube, du hast dies real erlebt. Nur wie das möglich war, dass weiß ich nicht. Es gibt solche Sachen überhaupt nicht. Das Auge kann wohl hypnotisieren. Für was anderes gibt es keine Erklärung. Hypnotisiere bedienen sich solcher Dinge. Wir sind irgendwelchen Tricks
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