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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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der Zwerg vor ihm war, aber ihn machte auch der frotzelnde verbale Austausch Spaß.
    Der Kleine hielt ihm eine Wurzel entgegen. „Damit dein Gehirn wieder Nahrung bekommt und du etwas schlauer wirst, iss von dieser Wurzel.“
    „Ich glaube, liebes blaues Männlein, du hast einen Stich ins Grüne. Ich esse erstens nichts von einem Unbekannten und zweitens dürfte meine Intelligenz dich um ein weiteres übertreffen und ein drittens habe ich auch noch auf Lager. Drittens könnte nämlich das Ding da vergiftet sein.“
    Der Kleine biss demonstrativ in die Wurzel und kaute sichtlich mit vollem Genuss. Auf einmal fiel er um.
    Vinc war heilfroh, dass er nicht der Versuchung unterlag, auch davon genommen zu haben. Aber wieso hatte dieses Wesen davon gegessen, obwohl es daran starb?
    Auf einmal sprang es auf und Vinc beinahe an den Kopf, denn er wollte sich über den Zwerg beugen, um festzustellen, ob es noch atme.
    „Na siehst du, ich bin nicht tot! Ich wollte dich nur foppen.“
    „Du hast mich ganz schön erschreckt. Ich wollte schon Mund-zu-Mund-Beatmung bei dir machen.“ Bevor aber der Kleine noch etwas sagen konnte, wollte Vinc jetzt Fakten wissen: „Also wer bist du?“
    „Iss von der Wurzel Aldraun und du wirst es erfahren, das heißt eher begreifen was ich dir zu sagen habe.“ Dann bat er nicht mehr, sondern befahl: „Iss sie!“
    „Und wenn nicht?“, fragte Vinc.
    „Dann wirst du niemals erfahren, wer ich bin, was ich will und wieso ich hier bin.“
    Vinc wankte nun, ob er dem Kleinen trauen sollte. Aber er wurde immer neugieriger.
    Er nahm zögerlich die ihm dargebotene Wurzel und roch zunächst daran, dann führte er sie sachte an die Lippen und anschließend leckte er mit der Zunge darüber.
    „Sag mal, macht ihr das immer vor dem Essen? Eure Nase abputzen, dann küssen und dann ablecken?“, fragte der Kleine schelmisch.
    Vinc gab keine Antwort und biss einfach in die Wurzel. Innerlich hin und hergerissen, essen oder nicht, begann er darauf zu kauen. Allerdings diesem Ding einer Geschmacksrichtung zuzuordnen fiel ihm schwer. Sie schmeckte nicht schlecht, aber zu seiner Lieblingsspeise würde sie auf keinen Fall zählen. Durch seinen Körper floss eine angenehme Wärme. Seine Sinne gaukelten ihm irgendwelche seltsame Gestalten vor.
    „Du hast mir Hasch gegeben. Ich habe von diesem Dreckszeug noch nie etwas probiert. Du bist ein kleines Scheusal“, schimpfte Vinc.
    „Ich weiß zwar, was Arsch ist. Das ist der Hintern …“ „nicht Arsch, Hasch, Rauschgift“, berichtigte ihn Vinc. „Ich sehe lauter Leute.“
    „Die sollst du ja auch sehen“, erklärte der Wicht. Er holte tief Luft und machte einen Satz auf Vinc Bett. Der Junge setzte sich neben ihn und wartete gespannt auf eine Erklärung des Kleinen. Während des Schweigens überlegte er, ob er nicht zu lange der Sonne ausgesetzt war, denn das, was in seinem Zimmer im Moment geschah, konnte nur durch einen Sonnenstich erklärt werden. Er meinte tatsächlich, neben einem Gnom zu sitzen. Doch er wurde in die Realität geholt, als er ihn erneut sprechen hörte:
    „Mein Name ist Zubla und ich bin ein Kobold. Ich komme von einem Planeten, der euer Erde gleicht, aber dreihundert Jahre jünger ist, das soll heißen, nach der Zeitrechnung der Erde so im siebzehnten Jahrhundert.“
    „Du sag mal Kleiner …“, „Zubla“, unterbrach der Wicht. „Ich heiße Zubla. Bevor deine dämliche Frage kommt, warum ich so heiße, sage ich es gleich: weil mir nicht immer alle Zaubereien gelingen und manchmal was anderes rauskommt, als es sollte. Daher aus Zauber das Z und U und aus Blamieren das B, L und A. Ich war einmal, mit jemand angeln. Der hatte keine Würmer mehr und da habe ich welche zaubern wollen, aber heraus kam ein Krokodil, der ihn beinah gefressen hätte.“
    „Also lass das Zaubern sein, damit ich am Leben bleibe“, Vinc zwinkerte bei diesem Satz mit dem Auge „Ich hatte aber vorhin noch andere Personen gesehen. Zunächst glaubte ich, es wären wir. Ich meine ich, Vanessa und Tom. Allerdings in einer eigenartigen Kleidung“, sagte er weiter.
    „Du wirst zu viel davon gegessen haben. Du warst in Gedanken zu weit zurück. Ich nehme an, du wirst auch Marxusta, Xexarus oder Raxodus gesehen haben. Sie leben auf Arganon.“
    „Arganon?“, fragte Vinc und dehnte wieder einmal diesen Namen.
    „Ich merke an deiner Reaktion, dass du diesen Namen schon einmal gehört hast.“
    „Ja. Er fiel zusammen mit einigen Dingen.“ Vinc wollte dem Kleinen

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