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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Krempel aufbewahrt, den ihr findet? Unter dem Bett, unter das nicht einmal ein Wurm kriechen kann oder gar hier unterm Tisch?“
    Vinc schaute nach unten. „Außer deinen schönen Beinen sehe ich nix“
    „Meine Beine kannst du nicht sehen, ich habe Hosen an.“
    „Dann hast du keine Beine in den Hosen? Man nennt es eigentlich Hosenbeine“, frotzelte Vinc.
    „Hör mit deiner Wortklauberei auf, sag mir lieber, wo Tom ist.“
    „Bin ich Madam Voyant, dass ich hellsehen kann?“, fragte Vinc grinsend.
    „Ob du eine Madam bist, weiß ich nicht, da musste ich mal nachschauen, welches Geschlechts du bist.“
    „He, das musst du doch inzwischen wissen. Ich meine bei unseren Umarmungen.“
    Ein Glück, das es innen Dunkel war, sonst könnte Vinc die überfliegende Röte in ihrem Gesicht sehen.
    Sie sagte schnell etwas verlegen:
    „Und wer ist Madam Voyant?“
    „Das ist Französisch und heißt übersetzt Hellseherin.“
    „Du und dein Französisch. Warum sagst du nicht gleich Hellseherin.“
    Vinc hatte sich als Fremdsprache französisch ausgesucht. Er meinte, das Englische könnte fast jeder. Er nannte sie die Sprache der Liebe.
    „Trotz allem bleibt die ungeklärte Frage noch offen: Wo ist Tom abgeblieben?“, meinte Vanessa.
    „Ist vielleicht hinausgegangen, als wir am Baum waren“, folgerte Vinc und fügte Achsel zuckend hinzu: „Das wäre die einzige Erklärung.“
    Die Sonne hatte ihren höchsten Stand erreicht und schickte durch die Lücken der Bäume unerbittlich ihre glühenden Strahlen, dass es sogar in der Hütte heiß wurde, wodurch sich bei
    Vanessa Schweißperlen auf der Stirn bildeten. Sie holte aus der Hosentasche ein Taschentuch, dabei fiel ein Zettel heraus.
    Sie faltete ihn auseinander.
    „Was hast du da?“, fragte Vinc.
    „Der lag damals auf der Erde. Ich glaube, den musste Herr Santers verloren haben. Ich war ihm zwar noch nachgelaufen, aber er war bereits weg.“
    Sie gingen nach draußen und sahen nun bei besserem Licht deutlich Zeichnungen, ähnlich einer Landkarte. Bei genauerem Betrachten des Umrisses fielen ihnen die ungleichmäßigen Ränder auf, die davon zeugten, dass er von einer größeren Darstellung herausgerissen sein musste.
    „Eine eigenartige Zeichnung“, stellte Vinc fest und drehte den Zettel mehrmals um die eigene Achse. Am Bildnis einer Burg auf einem Felsen, sah er, was oben oder unten war und so konnte er vermuten, wie die Himmelsrichtungen sein mussten. Im Gemäuer befand sich die Abbildung des Siegelrings und eines Käfigs.
    „Sieht aus wie der, den wir gefunden hatten. Aber sieh einmal hier. Durch den Berg fließt ein Fluss und endet in einem See, in dem das Auge abgebildet ist. Doch was soll der Totenkopf daneben?“ Vinc führte den Zettel näher an seine Augen.
    „Der Totenkopf bringt mich leicht ins Gruseln“, bemerkte Vanessa.
    Doch Vinc hörte kaum hin, denn ihn faszinierte noch eine Darstellung, die ihm einen leichten Schauer über den Rücken laufen ließ.
    „Was ist? Willst du mir mich nicht teilhaben lassen und zeigen, was dich so fesselt?“, fragte sie, nachdem Vinc einige Zeit es noch dichter in Augenschein genommen hatte.
    „Wie was?“, fragte er etwas verwirrt.
    Er hielt das Stück wieder so, dass auch Vanessa gemeinsam mit ihm drauf schauen konnte.
    Auf einmal riss sie ihm den Zettel aus der Hand und hielt ihn dicht vor ihre Augen.
    „Das ist doch nicht möglich. Das ist doch ... “ „Tom“, ergänzte Vinc.
    Sie sah einen Berg, auf dem ein Tempel gezeichnet war, zwischen den vier Säulen erblickte sie deutlich Toms Gesicht, davor einen Dolch, der auf seine Stirn gerichtet war.
    Sie gab den Zettel Vinc zurück und meinte: „Ob das mit Toms verschwinden zusammenhängt?“
    Er zuckte die Achseln und sah sich weiter das Blatt an. Es waren Andeutungen von Höhlen zu sehen, mit merkwürdigen eingezeichneten Tieren. Das Auffallendste aber war ein Kreuz, als wenn sich dort eine besondere Stelle befand, nach der man etwas suchen solle.
    „Also mir kommt es vor wie die Schatzkarte eines Piraten“, sagte Vanessa, während sie auf das Kreuz deutete.
    „Ich glaube, das ist im Moment nebensächlich. Was mich mehr beschäftigt, wer diese Karte gemalt hat, von wo sie genau herstammt und vor allen Dingen, wo Tom ist. Irgendetwas ist mit ihm geschehen. Wieso musstest du das Taschentuch herausholen?“
    „Weil ich geschwitzt habe. Ich wollte den Schweiß abwischen“, antwortete sie.
    „Du schwitzt doch sonst nicht so leicht. Außerdem empfand

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