Unheimliche Begegnungen (German Edition)
am Felsen. Sie explodierten und das Eis am Felsen zersplitterte.
Sie bangten um ihr Leben. Wie sollten sie gegen diese Übermacht kämpfen? Dann wäre ihnen das Monster oder ein anderer körperlich fester Feind lieber.
Dass die Säule nicht den absoluten Schutz bot, wurde ihnen spätestens klar, als an den beiderseitig ungeschützten Stellen Reiter auftauchten.
Sie wagten sich nicht zu rühren. Die Eisritter hielten an, aber blieben in der Nähe und beobachteten das Versteck der beiden.
Nach gewisser Zeit meinte Vinc:
„Die sehen aus wie eisige Ritter. Woher die wohl kommen?“
„Woher die kommen weiß ich auch nicht, aber wir sind auf Arganon, vergesse das nicht. Hier ist alles geheimnisvoll, nicht für Erdlinge erklärbar. Denke nur an die Moorritter damals im Gasthaus.“
Vinc horchte auf. Wie konnte Marxusta, der doch während des Erlebnisses im Gasthaus Gefangener war, von den Moorrittern etwas wissen? War das wirklich Marxusta oder etwa Raxodus, der sich gespiegelt hatte? Doch da hätte er die Stimme von ihm nicht gehört. Es könnte auch ein Trick des Herrn der Finsternis sein. Denn gesehen hat Vinc ihn ja nicht. Doch was blieb Vinc anderes übrig, als zu glauben es sei Marxusta.
Marxusta blickte hinter sich „Da ist ein Eingang.“ Er deutete auf einen Höhleneingang.
„Die haben uns gar nicht angegriffen, um uns zu töten. Sie haben mit ihren Geschossen das Eis von dem Hang entfernt, hinter dem der Eingang in den Berg verborgen war.“
Sie sahen rechts zwei Gestalten, die nicht gerade vertrauenserweckend waren. Einer, mit einer Schleuder holte eine Kugel aus seiner Umhängetasche, die die Größe einer Erbse hatte und tat sie auf die Schleuder legen.
Marxusta zog Vinc in den Höhleneingang und dies keine Sekunde zu früh. Denn das Geschoss schlug auf und explodierte, dabei riss es ein Stück aus dem Eis.
Sie waren verwundert, noch nicht einmal darüber, dass sie die Zwei plötzlich auftauchen sahen, sondern darüber, dass es explosive Gegenstände auf Arganon gab. Denn bisher war so etwas noch nicht bekannt.
Vinc lugte vorsichtig am Eingang zur Seite hinaus. Die beiden versuchten über die heruntergefallenen Eisbrocken zu klettern, doch sie rutschten immer wieder weg. Er sah, wie der eine wieder eine Kugel auf die Schleuder legte und sie spannte. Vinc zog den Kopf zurück. Sie hörten wieder eine kleine Detonation. Jedoch sie sahen keinen Einschlag in ihrer Nähe.
„Der versucht den Eingang freizuschießen, indem er auf die Eisbrocken zielt. Die kommen nicht über sie, sie rutschen immer wieder ab“, meinte Vinc.
„Dann wurden die Reiter nicht geschickt um uns zu töten, sondern uns zu helfen. Aber was soll das Ganze? Einige wollen uns umbringen, die anderen uns retten. Man kann aber kaum noch unterscheiden, wer uns freundlich und wer feindlich gesinnt ist.“
Vinc Rede warf nur Fragen auf und gab keine Antworten. So blieb dies alles noch ein Geheimnis.
Vinc hatte wieder vorsichtig die Gegend gemustert und er stellte fest, dass keiner der beiden mehr zu sehen war, was ihm überhaupt nicht gefiel.
„Wir müssen in die Höhle. Die haben bestimmt etwas vor, denn so ohne Weiteres werden sie nicht aufgeben“, sagte Marxusta besorgt.
Eine Steinschleuder war zwar schmerzhaft, wenn man von dem Geschoss getroffen wurde, konnte natürlich auch tödlich sein, aber ein Geschoss, das explodierte, war auf alle Fälle lebenszerstörend und, was das Schlimmste war, sie konnte aus der Ferne benutzt werden. Selbst wenn bei einem Stein, je weiter entfernt, der Aufschlag schwächer wurde, so blieb die Explosion gleich stark und so verheerend wie aus der Nähe.
Sie betraten mit einem zweispaltigen Gefühl die Höhle. Einerseits froh, erst einmal den beiden entkommen zu sein, anderseits unglücklich darüber einen Schritt weiter ins Ungewisse mit möglichen Gefahren vor sich zu haben.
„Und wenn das eine Falle ist?“, fragte Vinc.
„Haben wir nicht ständig die Gefahr in eine Falle zu laufen? Jeder Schritt kann eine sein“, lautete Marxustas Gegenfrage.
Innen war es nicht so dunkel wie befürchtet. Späne leuchteten den Innenraum aus.
„Die müssten schon erloschen sein“, sagte Marxusta.
Vinc beobachtete den Magier heimlich. Wenn er an der Entstehung dieser Insel beteiligt war, warum kannte er nicht diese Stellen. Er wurde unruhig und wollte sich Gewissheit verschaffen: „Wieso kennst du diese Gebiete nicht, in denen wir uns befinden? Es ist doch die Insel, die du erschaffen
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