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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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euch in die Schemenwelt und das andere wieder fort. Allerdings haben sie vor kurzem ihre Wirkung verloren.“ Er wendete sich an Vinc: „Erinnere dich an die Insel im See der Tränen, als ich schrieb, du solltest das eine Wort benutzen.“
    „Aber ihr seid doch dort gestorben“, sagte Vinc in Erinnerung an dieses Geschehen.
    „Wir sind Meister der Illusion. Währest du in den Tempel geflüchtet, wenn du mich noch lebend gesehen hättest, wohlbehalten und munter? Wären diese Tiere nicht gewesen, wärest du dann geflüchtet und hättest das Wort gesagt? Nein, du hättest von dem Priester eines Ykliten Wunder und Hilfe erwartet. Dein Überlebenswille und auch die Angst trieben dich ins nächste Abenteuer.“
    „So habt ihr diese Reiter geschickt?“, fragte Marxusta.
    „Nein. Es war eine der anderen Mächte, die euch töten wollen“, beantwortete er Marxustas Frage und wendete sich dann an Vinc: „Da du von der Erde bist, bist du schon lange eine große Gefahr für die Mächte der Finsternis. Sie töten die wirklichen Personen und schlüpfen dann in ihre Seele. Die Wirtin wurde getötet, aber gleichzeitig ist sie euch wieder erschienen. Es waren die bösen Mächte in ihren Gestalten.“
    Vinc wurde stutzig und meinte nachdenklich: „Ihr wurdet doch auch getötet. Wie kann ich denn sicher sein, dass ihr nicht auch einer von den dunklen Mächten seid, in der Gestalt eines Priesters?“
    „Ihr müsst mir vertrauen. Ihr werdet die Mächte der Finsternis nicht besiegen können, sondern sie nur in die Schranken weisen. Aber die Runen werden sie schwächen.“
    „Wo sind diese Runen?“, wollte Vinc wissen.
    „Marxusta, du kannst nur allein weiter in die Höhle gehen, dort wirst du sie sehen. Aber Vorsicht ist geboten. Denk immer, es könnte eine Falle sein.“
    „Wo ist das Auge geblieben. Wir sahen es in den Hallen, bevor sie zerstört wurden“, fragte Marxusta.
    „Auf den Weg zu den Runen werdet ihr es sehen. Ich weiß, dass der Junge auf die Erde muss. Er sollte sich beeilen, denn wird Arganon zerstört, dann werden auch seine Freundin und Freund getötet“, warnte der Priester.
    „Aber ich denke, ich kann nur allein weiter in die Höhle gehen“, aus den Worten war Marxustas Misstrauen zu hören.
    „Werdet ihr uns nicht begleiten?“, Vinc Frage ging ins Leere, denn der Seher war wie ein Geist verschwunden.
    „Gehen wir los, damit wir es hinter uns bringen!“, schlug Marxusta vor.
    Sie tasteten sich vorsichtig voran, immer im Hinterkopf behaltend der Seher könnte eine andere Person gewesen sein, die ihnen nicht wohlgesonnen war.
    Sie kamen an einen schmalen Gang, den sie aber ohne Mühe bewältigen konnten, bis sich wieder eine noch größere Höhle, ebenso unüberschaubare wie die vorherige, anschloss.
    Im letzten Moment bremsten sie ihren Schritt und sahen in einen Abgrund, dessen Tiefe sie wegen der Dunkelheit nicht abschätzen konnten. Jedenfalls der Schein der Fackel erfasste ihn nicht. Fast in der Mitte führte ein unförmiger Steinsteg über ihn hinweg. Sie sahen diesen nach oben steigenden Übergang, der aus Felsgestein bestand, nicht bis zu seinem Ende. Er musste wohl nach einer gewissen Steigung wieder abwärtsgehen, denn sie erblickten, schon fast schemenhaft, eine Weiterführung, nach der Wölbung.
    Sie hörten hinter sich ein Geräusch. Der Eingang hatte sich verschlossen. Irgendwer musste ein Gestein davor geschoben haben. Vinc versuchte durch Drücken dieses Hindernis zu beseitigen, auch Marxusta half ihm dabei, doch auch gemeinsam konnten sie es nicht beseitigen.
    „Wir müssen wohl dort rüber“, sagte Marxusta und seine Worte klangen nicht gerade erleichternd.
    Die Felsengrotte war sehr gut ausgeleuchtet, daher konnten sie die Einzelheiten der Brücke erkennen. Doch kaum betraten sie, sie, erlosch das Licht und nur ihre Fackeln strahlten knapp vor ihnen das Umfeld aus. Dann geschah das, was sie befürchtet, aber nicht erhofft hatten. Auch ihre Fackeln erloschen, als habe ein starker Wind sie ausgeblasen.
    Der Übergang besaß stellenweise eine Breite der Körperlänge von Vinc. Sie wussten, was das bedeutete. Sie mussten sich Fuß für Fuß vorantasten und nicht nur den Weg vor ihnen abtasten, sondern auch daneben. Ein unbedachter Schritt nach rechts oder links und ein Absturz wäre unvermeidbar. Natürlich konnte auch jederzeit vor ihnen der Steg enden.
    Sie mochten bereits etliche Zeit diese anstrengende Prozedur hinter sich gebracht haben, als Marxusta ein Geräusch

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