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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Dolch gegen sich, wünschte sich aber als Ziel an diesem Ort zu bleiben.
    Als er zum Geist wurde, sah er mit Entsetzen unzählige Gestalten und er erkannte die Armee der Finsternis wie am Anfang vermutet. Unzählige Krieger griffen die auf der Erde liegende an.
    Aber wieso waren die Soldaten von Raxodus Geister, fragte sich Vinc. Sie mochten zwar in ihrer Beschaffenheit ähnlich sein, aber in ihren Rüstungen waren sie stets sichtbar.
Sie hatten ihn entdeckt und kamen auf ihn zu. Unzählige griffen ihn an. Vinc richtete den Dolch gegen die Angreifer, denn ihm wurde bei der Übergabe damals gesagt, dass er damit auch Geister bekämpfen könne. Der Dolch aber nützte ihm nicht, um diese Übermacht aufzuhalten. Vinc besann sich des Kristalls, vielleicht konnte er damit etwas anfangen. Doch er konnte ihn nicht greifen. In seinem Geisterdasein wahr wohl nur der Dolch, der in seinen Händen blieb. Er richtete ihn wieder gegen sich und bekam seine natürliche Statur wieder. Die auf der Erde Liegende schien geschwächt zu sein. Nun nahm Vinc den Kristall aus der Tasche. Am Himmel schien ein Gewitter zu toben. Die Blitze wurden stärker und der Donner ohrenbetäubend.
    Als er den Kristall vor sich hielt, sah er fast geblendet Farben in tausendfacher Brechung. Dann verzog sich das Gewitter und die Landschaft lag plötzlich in friedlicher Idylle da. Die Person lag auf der Seite und sah Vinc mit matten Augen an. Er erkannte in ihr Liberia. Er erschrak. Wenn er sie von der bösen Seite sah, würde er wohl gleich tot umfallen.
    „Du bist zur rechten Zeit gekommen“, hörte er sie mit matter Stimme sagen. „Ich sehe den Kristall der Spiegelung in deinen Händen. Gib ihn mir, damit ich wieder zu Kräften komme. Keine Angst ich werde dir nur die gute Seite zeigen“, beruhigte sie ihn.
    Vinc gab ihr das heißbegehrte Objekt.
    Liberia erhob sich und streckte die Arme, indem sie den Kristall in beiden Händen hielt, gen Himmel. Blitze kamen herab und umhüllten Liberia in einem bläulichen Licht.
    „Ich danke dir. Die Armee der Finsternis wollte schon in das Tor der Unendlichkeit eindringen“, sagte sie wieder gestärkt.
    „Wieso sind es Geister?“, wollte Vinc wissen.
    „Sie konnten mich nicht anders bekämpfen. Nur als Geister konnten sie zu mir hier oben auf die Plattform. Sie sind wohl aus ihren Rüstungen geschlüpft. Wie sie zu Geistern werden konnten, ist auch mir ein Rätsel. Aber du wurdest ebenfalls einer. Wie hast du es fertiggebracht?“, wollte sie wissen.
    Vinc zeigte den Dolch.
    „Wo hast du ihn her?“, fragte sie verwundert.
    Er erzählte von der Höhle, dem Burgverlies und dem flimmernden Etwas. Auch das ihm der andere Dolch mit dem Degen der Wahrheit ins Feuer gefallen waren.
    „Das wird es sein. Sie haben diesen Dolch benutzt, den Raxodus die damals abgenommen hatte.“ Sie schwieg kurz und meinte dann: „Die flimmernde Wand, die du erwähnt hast, unten im Verlies ist das Tor zur Erde, eine Abzeigung von dem zur Unendlichkeit. Wer es von hier aus erreicht, bekommt die Macht über euren Planeten. Sie hätten es beinahe geschafft, die Armee der Finsternis. Nochmals meinen Dank an dich mein tapferer junger Held. Doch du musst dich sputen. Aber erzähle mir genau von deinen Abenteuern.“
    Er wendete sich von ihr ab, denn wie leicht könnte er ihre böse Seite sehen.
    Vinc versuchte so kurz wie möglich alles zu erzählen. Sie hörte ohne zu unterbrechen zu.
    Sie war ein mysteriöses Wesen. Jetzt, wo er sie nicht sah und nur ihre Stimme hörte, stellte er sie sich als Mensch vor und vergaß dabei fast ihre wahre Beschaffenheit. Ihr Gewand sowie ihr Körper waren durchsichtig, als sei sie aus Glas. Dabei bildeten das Gesicht und die Hände eine Ausnahme, denn sie waren aus fester Substanz. Bei ihren Füßen zweifelte er, ob sie welche hatte, denn er kannte sie nur schwebend und selbst die durchsichtige Kleidung ließ nur Mutmaßungen zu. Sie wurde auf Arganon die schwebende Frau genannt. Es war nur eine Mär unter den Bewohnern, noch niemand hatte diese Frau gesehen, aber irgendjemand musste Liberia gekannt haben, um es zu verbreiten, denn woher wusste man, dass sie schwebte?
    Selbst für sie blieb es bisher ein Rätsel, wer sie heimlich auf diesem Felsen beobachten konnte. Allerdings gab es mehrmalige Versuche, den Eingang zur Unendlichkeit zu erobern, aber das scheiterte an einer unsichtbaren Barriere, die vor dem Felsen jegliches Hinaufkommen verhinderte. Damals waren sie ja durch die Aufwinde wieder

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