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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Behausung. Sie brauchten keine Tür, diese Substanz war durchlässig. Erst drinnen machte Liberia sie dicht, damit sie dadurch einen geschützten Bereich hatten.
    Sie blieb ihm abgewandt, als sie sagte: „Hier sind wir einigermaßen sicher.“
    Vinc zweifelte dennoch an ihren Worten. Wenn die Piraten der Zeit über die Fähigkeit verfügten, mit ihm unbemerkt durch das Tor der Zeit zu kommen, dann könnten sie genauso hier in das Innere gelangt sein. Ihm war es mulmig.
    Er wünschte sich, endlich wieder in einen normalen Zustand zu gelangen, in dem das grausame Spiel der Zeit aufhörte. Es nervte ihn so langsam, dieses fast Unbegreifliche durchmachen zu müssen. Und jetzt auch noch die Gefahr mit den Piraten. Er hatte zwar ähnliche Abenteuer schon hinter sich, wie die mit der Schattenarmee und den Helfern der dunklen Mächte, die jede Gestalt annehmen konnten, aber diese Piraten der Zeit waren wohl das Unheimlichste, aber auch Gefährlichste, was er bisher kannte, wenn es auch nur zunächst eine Fiktion war.
    „Ich werde dir helfen, die fehlenden Seiten des Buches zu finden. Ich werde dich begleiten“, sagte sie zu seiner Überraschung. „Du kannst dich jetzt umdrehen.“
    In Vinc kam plötzlich ein unheimlicher Verdacht auf. Die Aufforderung sich umzudrehen war wohl gleichzeitig sein Todesurteil. Waren hier wieder die bösen Mächte im Spiel?
    „Vertraue mir.“ Ihre Worte flößten ihm zwar Zutrauen ein, jedoch seinen Argwohn konnten sie nicht beseitigen.
    „Nun gut. Dann bleibe stehen. Ich werde zu dir kommen und mich dir zeigen“, sagte sie.
    Vinc war wie erstarrt.
    „Ich werde nun an deine Vorderseite kommen.“
    Er spürte ihr Nahen und kniff die Augen so fest zu, dass ihm sogar die Lider wehtaten. Er hörte sie vor sich sprechen: „Willst du ewig mit geschlossen Augen dastehen?“
    Vinc zuckte unwillkürlich zusammen, als er das Wort „ewig“ vernahm. War dies ein Pirat, der ihm die Zeit entziehen wollte? Hatte er unbemerkt Liberia schon in seiner Gewalt? Aber ihre Stimme war doch deutlich zu hören. Oder konnten sie, sie auch nachmachen, wie der Herr der Finsternis jede nachahmen konnte? War es sogar dieser Bösewicht?
    Doch dann sagte Vinc sich, ist doch egal: Was kommen muss, kommt.
    Er öffnete die Augen und ließ ein lautes „Oh“ der Verwunderung vernehmen. Was er vor sich sah, konnte er nicht fassen. Er erblickte eine junge schwarzhaarige Frau in einem roten Pullover und engen roten Jeans. An den Füßen hatte sie blaue Turnschuhe. Sie mochte in seinem Alter sein. Es war ein hübsches Mädchen.
    „Wer bist du? Wo ist Liberia?“, fragte er aufgeregt.
    „Ich bin Liberia“, antwortete sie.
    Er starrte fasziniert diese Schönheit an. Er wendete mit Gewalt seinen Blick in eine andere Richtung. Er hatte Angst, sich in sie zu verlieben und das wäre Verrat an seiner großen Hinneigung, nämlich an Vanessa.
    „Ich habe mich in einen Menschen verwandelt, um mit dir auf die Erde zu gehen.“ Ihre Worte überraschten ihn nun doch.
    „Auf die Erde?“, fragte er verwundert.
    „Ja. Wir müssen durch den Gang der Unendlichkeit. In meiner wahren Gestalt könnte ich ihn nicht passieren, denn dann würde ich den Wesen dort den Tod bringen und auf Erden könnte ich schon gar nicht wandeln. Meine Zeit als dieses Mädchen zu erscheinen ist begrenzt. Ich habe genau sieben Tage, dann werde ich wieder zu meiner wirklichen Gestalt. Und vor allem muss ich dann wieder Energie auftanken.“ Sie deutete nach oben, wo Vinc die zwölf Kristalle sah, die Liberia sozusagen am Leben erhielten.
    „Also sputen wir uns. Und hoffen wir, dass die Piraten der Zeit uns nicht folgen, denn das würde für die Erde eine Katastrophe sein.“ Sie wollte losgehen, aber Vinc hatte noch Fragen.
    „Wieso willst du mit mir auf die Erde?“
    Sie stillte gerne seine Wissbegierde: „Du musst diese fehlenden Seiten des Buchs finden. Sie sind im Waldhaus auf Erden in einem geheimen Versteck, dass nur du sehen kannst.“
    „Dann hole ich sie, deswegen brauchst du nicht mitkommen“, meinte Vinc.
    „Du kannst sie nur als Geist sehen.“
    „Kein Problem, ich habe doch diesen Dolch. Dann verwandle ich mich in einen Geist und nehme die fehlenden Seiten“, sagte Vinc.
    „Du kannst diese Seiten zwar sehen, aber sie als Geist nicht aufnehmen. Das kann nur jemand, der in einer menschlichen Gestalt und kein Geist ist“, sagte Liberia zu seiner Enttäuschung. Sie fuhr fort: „Ich kann dich sehen, aber niemand anders. In dem Moment, wo du

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