Unheimliche Begegnungen (German Edition)
saßen, als erneut der volle Krug gebracht wurde, auch wirklich einsilbig beieinander, blickten stier vor sich hin und tranken in kurzen Zwischenräumen. Vinc sah ein, dass von ihnen nichts mehr zu erfahren war und beschloss, sich jetzt zu entfernen.
Er war nicht ganz zufrieden mit seinem Erfolg. Was hatte erfahren? Er zog kurz eine Bilanz.
Dass sie doch die Anführer dieser wilden Räuberbande waren. Ferner das die Rune in einer Ruine, vermutlich in der Feuerregion zu suchen war. Aber diese Ruine konnte sehr weitläufig sein. Dort würde ein Alter namens Dosan den Standort zeigen, wo sie zu finden war. Vielleicht befand sich der Betreffende auch nur des Nachts oder überhaupt nur zur gewissen Zeit dort. Sodann hatte er erfahren, dass es dort auch einen Heiligen gab, durch den die Eingeweihten erfahren konnten, wo sich die drei sagenhaften Männer befanden. Nur tauchte für Vinc die brennende Frage auf: Wer war dieser Heilige, der trotz seiner Heiligkeit in dem verbrecherischen Bund der Ausgestoßenen eine Stelle einnahm? Wo war er genau zu finden? Auch in der Ruine? Und welches war das Wort, mit dem man sich zu erkennen geben konnte.
Den Heiligen traute sich Vinc zu, leicht zu finden. Aber das Wort zu erfahren, dies war jedenfalls außerordentlich schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Vielleicht gelang es den Alten zu überrumpeln und ihm dadurch das Geheimnis zu entreißen.
Jedenfalls war er jetzt überzeugt, dass die beiden Trinker da drin in der Stube bis morgen ganz unschädlich waren. In ganz kurzer Zeit waren sie jedenfalls so betrunken, dass sie den Verstand verloren hatten. Sie würden bestimmt in irgendeinem Winkel ihren Rausch ausschlafen.
Da nun weiter für Vinc nichts mehr zu lauschen gab, erhob er sich, am Boden kriechend, unhörbar hinter den Bündeln hervor.
Im Haus begegnete er der alten Frau. Sie musste auch etwas mit diesem seltsamen Geschehen zu tun haben, denn sie half ihm, indem sie zu den Trunkenen ging und sie in ein heftiges und lautes Gespräch verwickelte. Sie lenkte somit deren Aufmerksamkeit auf sich, so war es Vinc leicht, aus dem Haus hinaus auf den Hof zu gelangen.
Vinc dachte an die versteckten Räuber, aber er sah keinen. Er kam schnell auf die hintere Seite des Gebäudes. Immer noch keine Spur von den Versteckten. Das schien Vinc eigenartig. Er erreichte ein Feld, wo der Wirt mit einige bewaffnete Leuten und Pferden wartete.
„Endlich!“, sagte er. Er deutete zu einem Waldesrand: „Sie lauern dort. Sie werden uns, da du hier bist, bald angreifen. Sie hätten es wohl längst getan, aber scheinbar warten sie auf die Anführer.“
Vinc lachte: „Da können sie lange warten. Wenigstens bis morgen früh, wenn sie ihren Rausch ausgeschlafen haben.“
Der Wirt stimmte in das Lachen mit ein: „Nicht nur morgen früh. Sie werden wohl für immer schlafen. Ich habe ihren Branntwein ein wenig verfeinert. Das Gift wirkt nicht sofort, aber ich schätze sie werden keine Kopfschmerzen mehr haben.“
Jetzt wusste auch Vinc, warum der Wirt, als er mit ihnen trank, nur nippte.
„Ich habe hier ein Pferd für dich. Reite so schnell du kannst in die Feuerregion und erfülle dort deinen Auftrag. Wir werden diese Bande aufhalten und ablenken.“
Vinc fragte: „Wer bist du und in welchem Auftrag hilfst du mir?“
Ehe Vinc der jetzt hoch zu Roß saß eine Antwort bekam, gab der Wirt dem Pferd eine kleine Gerte zu spüren und es startete so einen Galopp, dass Vinc fast vom Pferd gefallen wäre. Er wusste kaum, wie ihm geschah, denn er musste nicht den Rappen lenken, sondern er galoppierte zielstrebig am Waldesrand entlang. Vinc sah noch wie die Räuber und die Männer des seltsamen Wirts zusammentrafen und er hörte ein wildes Kampfgewühl. Nur eines vermutete er, ja er war sich fast sicher, dies alles war von jemand inszeniert worden, um sie sicher in die Feuerregion kommen zu lassen.
24.Kapitel
Die Berge stiegen an und die Pfade wurden streckenweise so steil und glatt, da sie bereits von erkalteter aber glänzender Schlacke überzogen waren, so dass das drohte, auszurutschen und in die Tiefe zu stürzen. Es war als wäre das Gestein zu einer Glätte poliert worden, um es rutschig werden zu lassen. Mit schwerem Herzen musste er sich von ihm trennen und den Rest des Weges zu Fuß fortsetzen.
Gegen Mittag befand er sich auf einer Hochebene, die seltsamerweise noch keine Lavabedeckung aufwies, obwohl ringsum speiende Krater waren. Am anderen Rand angelangt senkte sie sich steil
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