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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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in ein Tal hinab. Der rötliche Überzug der Fläche deutete auf Lava hin und er vermutete die Feuerregion dort vorzufinden.
    Es gab keinen eigentlichen Weg hinab und es wurde ihm schwer, durch zahlreiche dichte Buschgruppen zu winden, die ihn behinderten. Allerdings waren sie schwarz und sahen eher verbrannt aus.
    Er musste sich durch Schluchten quälen, die fasst unzugänglich waren. Schwere Felstrümmer legten sich ihm in den Weg. Mächtige Stämme waren von den Steigungen abgestürzt und zwangen ihn über sie hinwegzuklettern.
    Er hörte ein eigentümliches lautes Brummen. Er nahm all seinen Mut zusammen und drang in die fast undurchdringliche Büsche vor. Ein Pfad erleichterte ihm das Vorwärtskommen, aber er wusste auch, dass dieser Trampelpfad von einem oder mehreren Wesen im Laufe der Zeit entstanden war.
    Das Brummen wurde stärker. Vinc sah auf die Zweige der Büsche. Die Locke eines Pelzes war an den Dornen hängen geblieben. Er musste sehr vorsichtig sein, denn das Brummen hatte aufgehört und jederzeit konnte er dem unbekannten Wesen gegenüberstehen. Es musste unweigerlich zum Kampf kommen, denn es gab weder links noch rechts, wegen der dichten Büsche mit ihren dornigem Geäst, kein Ausweichen mehr. Der schlimmste Fall aber wäre, wenn auch noch rückwärts ein Vieh auftauchen würde.
    Es gab eine Lücke seitwärts und er verließ das Dornengestrüpp und umschritt es. Der Punkt, an dem das Wesen eingedrungen war, ließ sich schnell finden. Es lag zu einem Wald hin und war daran zu erkennen, dass die niedergerissenen Zweige und Ranken zum Gebüsch hin lagen. Da wo sie nach außen lagen, musste es herausgekommen sein.
    Er hörte diesmal kein Brummen, sondern in der Nähe markerschütterndes Schreien.
    Er kletterte auf ein großes Felsstück, das sich in der Nähe befand. Es hatte die dreifache Höhe eines Mannes und bot einen guten Überblick aber auch vorläufigen Schutz gegen einen direkten Angriff eines Raubtiers. Der Stein war dicht mit Moos bewachsen und bot ihnen eine behagliche Unterlage. Er legte sich hin und wartete, denn so langsam brach die Nacht herein und machte jeden weiteren Schritt in das Ungewisse mit einem lauernden Etwas zu einem gefährlichen Abenteuer.
    Dieses Tier musste sich in höchster Wut befinden oder verletzt sein, nach seinen markerschütternden Schreien zu urteilen. Vinc entschloss sich kein Risiko einzugehen und wollte die Nacht hier oben verbringen.
    Er kam nicht zum Schlafen, sondern horchte lautlos in die Nacht hinaus. Die Luft rauschte über ihn hinweg. In weiterer Ferne klang sie wie das Rauschen eines entfernten Wasserfalls. Da dieses Geräusch in gleicher Stärke und ununterbrochen währte, war es leicht, jeden anderen fremdartigen Laut davon zu unterscheiden. Er lauschte angestrengt, denn er hatte das Geräusch eines rollenden Steins gehört.
    Er müsste eigentlich mehrere Steine hören, denn es kam vom Pfad, von dem er gekommen war. Da waren viele Steine locker. Aber wiederum sagte er sich, das Fallen dieses Steines hatte das Wesen vorsichtiger gemacht.
    Es klang das Knacken eines Astes von rechts herüber. Jetzt vernahm er ein leichtes Brummen. Er meinte sogar ein Schnauben zu hören, kurz darauf bemerkte er, dass ein großer dunkler Schatten sich ihm näherte. Er wagte kaum zu atmen. Das gigantische Wesen reichte fast bis oben auf den Stein. Noch hatte es ihn nicht entdeckt. Doch dann blieb dieses Etwas ruhig stehen und wiegte seinen unförmigen Kopf hin und her, gleich als wolle es eine Witterung aufnehmen. Dann geschah das Unerwartete: durch die Luft anhalten, bekam Vinc ein Kratzen im trockenen Hals und das löste ein Hustenanfall aus. Zunächst versuchte er ihn zu unterdrücken, doch es ging nicht lange und er musste mit hochrotem Kopf losprusten.
    Das erregte natürlich die Aufmerksamkeit dieses Wesens. Es hob den Kopf und sah zum Felsen empor. Vinc wusste, es war Zeit zu handeln. Er kniete am Felsrand, richtete den Kristall des Helms gegen das Untier, das fast am Felsen stand. Ein Strahl schoss heraus und traf den Kopf des Tieres. Doch dieses Unikum musste einen Schädel aus Stahl haben, denn es schüttelte nur den Kopf, brüllte und schlug mit den langen Armen nach Vinc, der noch rechtzeitig zurück krauchen konnte.
    Vinc schlich vom Felsen. Er war inzwischen unbemerkt hinter dem gigantischen Wesen angekommen. Er sah den Rücken eines zottligen Bären ähnlichen Wesens. Seine Größe aber auch Breite hatten das dreifachen eines ausgewachsenem Braunbären.

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